Süsel

Gemeinde im Kreis Ostholstein in Deutschland
(Weitergeleitet von Middelburg (Süsel))

Süsel ist eine Gemeinde im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Süsel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Süsel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 5′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 54° 5′ N, 10° 43′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Ostholstein
Verwaltungs­gemeinschaft: Eutin
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 75,29 km2
Einwohner: 5083 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23701
Vorwahlen: 04524, 04521, 04529
Kfz-Kennzeichen: OH
Gemeindeschlüssel: 01 0 55 041
Gemeindegliederung: 15 Dorfschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
An der Bäderstraße 64
23701 Süsel
Website: www.suesel.de
Bürgermeister: Adrianus Boonekamp (CDU)
Lage der Gemeinde Süsel im Kreis Ostholstein
KarteAhrensbökAltenkrempeBad SchwartauBeschendorfBosauDahme (Holstein)DamlosEutinFehmarnGöhlGremersdorfGrömitzGroßenbrodeGrubeHarmsdorfHeiligenhafenHeringsdorfKabelhorstKasseedorfKellenhusenLensahnMalenteManhagenNeukirchenNeustadt in HolsteinOldenburg in HolsteinRatekauRiepsdorfScharbeutzSchashagenSchönwalde am BungsbergSierksdorfStockelsdorfSüselTimmendorfer StrandWangelsSchleswig-Holstein
Karte

Geografie

Bearbeiten

Geografische Lage

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet von Süsel erstreckt sich zwischen den Orten Eutin und Scharbeutz im Naturraum Ostholsteinisches Hügel- und Seenland (Haupteinheit Nr. 702) in dessen südöstlichem Teilbereich im Hinterland der Lübecker Bucht.[2][3]

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Die Gemeinde Süsel besteht aus dem namenstiftenden Hauptort Süsel (im Südosten) und den 14 weiteren Dorfschaften: Barkau (im Südwesten), Bockholt (im Norden), Bujendorf (im Osten), Ekelsdorf (im Süden), Fassensdorf (in der Mitte), Gömnitz (im Osten), Gothendorf (im Westen), Groß Meinsdorf (im Nordwesten), Kesdorf (im Südwesten), Middelburg (in der Mitte), Ottendorf (im Süden), Röbel (in der Mitte), Woltersmühlen (im Süden) und Zarnekau (im Nordosten).[2]

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet ist umschlossen von selbigen im Norden Eutin, im Nordosten Kasseedorf, im Osten Altenkrempe und Sierksdorf, im Süden Scharbeutz, im Südwesten Ahrensbök und im Nordwesten Bosau.[2]

Geschichte

Bearbeiten
 
Seitenansicht der Kirche St. Laurentius in Süsel (aus Südost)
 
Der Gömnitzer Turm auf dem Gömnitzer Berg

Am Süseler See befindet sich die Süseler Schanze, die Überbleibsel einer slawischen Wallburg. Süsel war bis ins 12. Jahrhundert einer der Hauptorte der hier ansässigen Wenden. Die feuchten Niederungen wurden ab 1142 von angeworbenen friesischen Bauern kolonisiert.

Die romanische St. Laurentius-Kirche wurde im Rahmen der Missionierung ebenfalls im 12. Jahrhundert errichtet; sie gehört zu den so genannten Vicelinkirchen, deren Weiteren sich in Bornhöved, Bosau und Ratekau befinden.

Die Nähe zur wenige Kilometer entfernten Ostsee zeigt der Gömnitzer Turm. Bis 1815 stand auf dem Gömnitzer Berg ein großer Baum, Major genannt. Dieser Solitär diente der Schifffahrt in der Lübecker Bucht als Orientierungsmarke. Der Baum wurde von einem Blitz getroffen und brannte nieder. Da den Seefahrern nun ein wichtiger Orientierungspunkt fehlte, wurde 1827–28 der neue Major, ein Turm aus Backstein, errichtet. Die Turmspitze liegt 105,8 Meter über Meereshöhe, der Turm wurde 1990 sowie 2010 restauriert und ist öffentlich begehbar.

Die Ortsteile Bujendorf und Röbel besaßen jeweils eine Haltestelle an der 1866 eröffneten und 1982 eingestellten Bahnstrecke Eutin–Neustadt.

Gemeindevertretung

Bearbeiten

Die Gemeindewahl 2023 führte zu folgendem Ergebnis:

Gemeindewahl Süsel 2023[4]
 %
50
40
30
20
10
0
43,2 %
36,9 %
19,8 %
FWS
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+6,6 %p
−6,4 %p
−0,2 %p
FWS
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Süsel seit 2023
   
Insgesamt 19 Sitze
  • SPD: 7
  • FWS: 4
  • CDU: 8

Verwaltung

Bearbeiten

Seit dem 1. Januar 2007 bildet Süsel eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Kreisstadt Eutin und hat die Verwaltungsgeschäfte dorthin übertragen. Seitdem gibt es in der Gemeinde nur noch einen ehrenamtlichen Bürgermeister.

Blasonierung: „In Blau auf einem mit einem blauen Wellenbalken belegten goldenen Dreiberg ein runder, flachgedeckter silberner Turm, der rechts von einer goldenen Sonne, links von einem zugewendeten goldenen Mond begleitet wird.“[5]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Unternehmen

Bearbeiten
 
Krankenhaus in Middelburg

Ein großer Arbeitgeber in der Gemeinde ist das in Middelburg ansässige Krankenhaus, welches seit dem 1. Januar 2022 zum Klinikbetreiber Ameos gehört.[6] Die Klinik umfasst bisher 158 stationäre Betten und 18 Plätze in der geriatrischen Tagesklinik und verfügt über Fachabteilungen für Geriatrie und Neurologie.[7] Der Klinikbetreiber plant (Stand 18. Oktober 2022), die Abteilungen der Geriatrie nach Neustadt/Holstein und die der Neurologie nach Oldenburg/Holstein zu verlegen. In Middelburg soll stattdessen ein Reha-Zentrum für pflegende Angehörige entstehen, was durch eine Verlegung vom Standort Ratzeburg nach Middelburg geschehen soll.[8]

Im Rumpelsee befindet sich eine Wasserskiliftanlage.

Eine ehemalige Kiesgrube wird nach Restrukturierung seit 1987 als Geländereitsportplatz genutzt.

Süsel ist Standort einer Grundschule.

Söhne und Töchter

Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Süsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c Relation: Süsel (382407) bei OpenStreetMap (Version #25). Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  3. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 3, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  4. Gemeindewahlen Gemeindewahl in Süsel. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Pressemitteilung Ameos. In: ameos.eu. Ameos, 1. Januar 2022, abgerufen am 11. August 2022.
  7. DRK-Krankenhaus Middelburg im Klinkenportal. Abgerufen am 19. Oktober 2018.
  8. Alexander Steenbeck: So sieht Ameos die Kliniken in Ostholstein aufgestellt | SHZ. 18. Oktober 2022, abgerufen am 8. November 2022.