Bad Schwartau

Gemeinde im Kreis Ostholstein, Deutschland

Bad Schwartau (niederdeutsch Bad Swartau, bis 1913 Schwartau) ist die größte Stadt im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein (Deutschland) und ein staatlich anerkanntes Jodsole- und Moorheilbad. Die Stadt liegt am Fluss Schwartau unmittelbar nördlich angrenzend an Lübeck und bildet mit dieser Stadt eine Agglomeration.

Wappen Deutschlandkarte
Bad Schwartau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Schwartau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 55′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 53° 55′ N, 10° 42′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Ostholstein
Höhe: 8 m ü. NHN
Fläche: 18,39 km2
Einwohner: 20.169 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 1097 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23611
Vorwahl: 0451
Kfz-Kennzeichen: OH
Gemeindeschlüssel: 01 0 55 004
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 15
23611 Bad Schwartau
Website: www.bad-schwartau.de
Bürgermeisterin: Katrin Engeln (Bündnis 90/Die Grünen)
Lage der Stadt Bad Schwartau im Kreis Ostholstein
KarteAhrensbökAltenkrempeBad SchwartauBeschendorfBosauDahme (Holstein)DamlosEutinFehmarnGöhlGremersdorfGrömitzGroßenbrodeGrubeHarmsdorfHeiligenhafenHeringsdorfKabelhorstKasseedorfKellenhusenLensahnMalenteManhagenNeukirchenNeustadt in HolsteinOldenburg in HolsteinRatekauRiepsdorfScharbeutzSchashagenSchönwalde am BungsbergSierksdorfStockelsdorfSüselTimmendorfer StrandWangelsSchleswig-Holstein
Karte
Gebäude des ehemaligen Amtsgerichts von Bad Schwartau (bis 2009) mit dem Nachbau des Peterich-Brunnens
Historischer Wasserturm von Bad Schwartau

Nachbargemeinden

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Ortsteile

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Bad Schwartau ist gemäß Hauptsatzung der Stadt Bad Schwartau in fünf Ortsteile gegliedert:

Geschichte

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Der Ortsname geht auf den wendischen Namen des Flusses Schwartau zurück, der als „die Schlängelnde“ gedeutet wird. Damit wird Bezug auf den sehr gewundenen Unterlauf des Flusses vor der viel später erfolgten Begradigung genommen.

Vor 1600

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Im Jahr 1177 wurde der heutige Ortsteil Rensefeld erstmals in einer Urkunde erwähnt, die bischöfliche Mühle Schwartau Molendinium szwartowe wurde erstmals 1215 in einem Dokument genannt. 1258 richtete der Lübecker Bischof ein Siechenhaus („Domus leprosum“), das Schwartauer Siechenhaus, für Leprakranke in der Nähe der heutigen Georgskapelle ein.[2] Dieses wurde im 15. Jahrhundert – nach dem Abklingen der Lepra („Aussatz“) – in ein Alten- und später Armenhaus umgewandelt. Im Jahr 1280 gründete der Lübecker Bischof Burkhard von Serkem den Wirtschaftshof Kaltenhof außerhalb der Stadt Lübeck an der Schwartau.

17. Jahrhundert

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Um 1640 wurde das dort entstandene bischöfliche Amt Kaltenhof nach Schwartau verlegt, das sich zum Marktflecken entwickelte.

18. Jahrhundert

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Aufruf von Magnus Stenbock an die Einwohner Schwartaus Ende 1712 während des Nordischen Krieges
 
Schwartauer Marktprivileg von 1742

Vom 20. bis 31. Dezember 1712 (im Großen Nordischen Krieg) richtete der schwedische Befehlshaber Magnus Stenbock in Schwartau sein Hauptquartier ein. Im Jahr 1742 erteilte der Fürstbischof des Hochstifts Lübeck Adolf Friedrich Schwartau das erste Marktprivileg für den Montag und Dienstag vor Johanni (24. Juni), dieses Marktprivileg wurde 1763 auf zwei Tage vor Michaeli (29. September) erweitert.

19. Jahrhundert

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Schild „Gebrüder-Fromm-Weg“ – benannt nach Paul und Otto Fromm, den Begründern der Schwartauer Werke

Nach der Schlacht bei Lübeck zogen die preußischen Truppen unter Blücher auf dem Weg nach Ratekau am 6. November 1806 durch Schwartau. Die ihnen folgenden französischen Truppen plünderten. Im Jahre 1842 wurden die Ämter Kaltenhof und Großvogtei zum Amt Schwartau im Fürstentum Lübeck/Großherzogtum Oldenburg vereinigt.

Am 1. November 1859 erhielt Schwartau durch die neue Oldenburger Gemeindeordnung den Status einer Fleckengemeinde.

Im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Krieges wurde 1864 der Schwartauer Schlagbaum von preußischen Truppen zerstört und damit die Neutralität des Großherzogtums Oldenburg verletzt („Erstürmung des Schwartauer Schlagbaumes“).

Im Jahr 1899 wurden die Schwartauer Werke durch die Brüder Paul und Otto Fromm eröffnet.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts

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Anzeige für die „Villenkolonie Schwartau“ (1910)
 
Bad Schwartau vor 1922

Vor 1900 entwickelte sich Schwartau zu einem Luftkurort („Sommerfrische“), in dem die Gäste sich von der mit Industrialisierung einhergehenden Luftverschmutzung in den Großstädten erholten. Zeitgleich wurde Schwartau ein beliebter Wohnort/Ruhesitz, was zur Entwicklung von Villenkolonien in Schwartau, Cleverbrück und Kaltenhof führte. Im Jahr 1895 wurde die erste Solequelle mit hohem Jodgehalt entdeckt. 1901 eröffnete Anton Baumann das „Elisabeth-Sol- und Moorbad“, womit die Entwicklung des Kur- und Badewesens in Bad Schwartau begann.

Im Jahr 1912 erhielt Schwartau das Stadtrecht, ein Jahr später wurde Schwartau Bad.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

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Am 26. Oktober 1932 hielt Hitler auf den Sportplatz des Riesebuschs seinen ursprünglich für den 6. November (Lübeck) geplanten Wahlkampfauftritt ab. Um eine möglichst große Menge zu erreichen, fanden die Veranstaltungen der NSDAP unter freiem Himmel statt. Der Lübecker Marktplatz war, bedingt durch Brunnen, Baumreihe und Kaak, der NSDAP zu klein, der Alternativort, der Buniamshof, lag der Partei zu weit abseits. Ergo wurde die Veranstaltung nach Bad Schwartau verlegt.[3][4]

Auch in Bad Schwartau wurden Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Heute zeugen eine Reihe von Stolpersteinen in Bad Schwartau von diesen Verfolgungen.

1934 wurden die Dörfer Rensefeld, Groß Parin und Cleverbrück der aufgelösten Landgemeinde Rensefeld eingemeindet. Im Jahr 1937 ging Schwartau aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes als Teil des aus dem Fürstentum Lübeck gebildeten Kreises Eutin vom Freistaat Oldenburg auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein über.

Bad Schwartau blieb während des Zweiten Weltkrieges weitgehend von Luftangriffen verschont.[5] Während der Schlacht um Berlin, unmittelbar nach dem letzten Geburtstag Hitlers, am 20. April 1945, kamen vorbereitete Evakuierungsmaßnahmen der Reichsregierung, Reichsministerien und dem Sicherheitsapparat zur Ausführung.[6] Alle Reichsminister sammelten sich sodann im Raum Eutin-Plön, also nördlich von Bad Schwartau, da dieses Gebiet noch kampffrei war.[7][8] Auch der frisch ernannte Präsident des Volksgerichtshofs Harry Haffner flüchtete nach Schleswig-Holstein. Nachdem der vorherige Vorsitzende Roland Freisler im Februar 1945 bei einem Luftangriff ums Leben gekommen war, hatte Hitler am 12. März 1945 ihn zum neuen Präsidenten des Volksgerichtshofs ernannt. Haffner setzte sich am 24. April 1945 auf Anraten Wilhelm Keitels von Potsdam nach Schwerin ab und von dort weiter nach Bad Schwartau. In Bad Schwartau wollte er den Volksgerichtshof neu etablieren.[9][10] Vor den herannahenden britischen Truppen floh Karl Dönitz, der vor dem Suizid Hitlers von diesem zum Reichspräsidenten bestimmt worden war, zusammen mit der letzten Reichsregierung schließlich am 2. Mai 1945 von Plön weiter in den Sonderbereich Mürwik. Der Volksgerichtshof wurde dabei offenbar nicht mit verlegt.[11] Trotzdem fällte die NS-Militärjustiz weiterhin harte Urteile, so zum Beispiel im Fall des Matrosen Fritz Wehrmann, der aufgrund eines noch am 9. Mai durch ein von einem spontan zusammengetrenen Militärgericht verhängten Urteils am 10. Mai hingerichtet wurde.[12] Über die Aktivitäten des Volksgerichtshofs in Bad Schwartau existieren keine weiteren Belege.[13] Die Besetzung Bad Schwartaus durch die englischen Truppen am 2. Mai 1945 verhinderte weitere Aktivitäten des Volksgerichtshofs.[14] Am 4. Mai 1945 unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag von Dönitz die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.[15] Der Krieg endete schließlich mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai. Am 20. Oktober 1945 löste der Alliierte Kontrollrat des Weiteren den Volksgerichtshof endgültig auf.[16]

Nachkriegszeit

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Während des Kalten Krieges wurden die Relikte des Zweiten Weltkrieges, die Sprengschächte im Verlauf der Kaltenhöfer Straße, in die Straße integriert, um die Brücke über die Schwartau im Ernstfall sprengen zu können. Es wurde ein Vordringen feindlicher Kräfte von Osten angenommen und entlang des natürlichen Hindernisses Schwartau, deren Taleinschnitten und umliegender Feuchtgebiete einige Brücken über die Schwartau mit Sprengschächten ausgestattet. Die zugehörigen fünf Pioniersperrmittelhäuser (Sprengstoffbunker) stehen in der Nähe des Ratekauer Blocksbergs und werden als Fledermausbehausung genutzt. Ein Sprengschachtdeckel befindet sich heute im Schwartauer Museum.

1957 erwarb die Stadt Bad Schwartau den Kurbetrieb von den Schwartauer Werken und verkaufte die städtischen Kurbetriebe 1994 in private Trägerschaft.

Bevölkerungsentwicklung

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  • 31. Dezember 1912: ca. 4.000
  • 31. Dezember 1934: ca. 7.000 (nach den erfolgten Eingemeindungen)

Mit dem Zuzug nach Ende des Zweiten Weltkrieges verdoppelte sich die Einwohnerzahl.[17] Seit 1998 war ein leichter Rückgang der Einwohnerzahl zu beobachten. Seit 2010 wächst die Bevölkerung jedoch wieder.

 
Einwohnerentwicklung von Bad Schwartau von 1998 bis 2016 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1998 20.211
1999 20.026
2000 20.098
2001 20.120
2002 20.095
2003 19.901
2004 19.728
2006 19.794
Jahr Einwohner
2007 19.714
2008 19.619
2009 19.683
2010 19.714
2012 19.756
2016 20.096
2017 19.997
2018 20.036

Stadtverordnetenversammlung

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Die letzten drei Kommunalwahlen am 26. Mai 2013,[18] am 6. Mai 2018[19] und am 14. Mai 2023[20] führten zu folgenden Ergebnissen:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2023
Sitze
2023
%
2018
Sitze
2018
%
2013
Sitze
2013
Gemeindewahl Bad Schwartau 2023
 %
40
30
20
10
0
38,0 %
20,8 %
16,5 %
7,0 %
n. k. %
11,9 %
5,9 %
BfBS
WBS
WiBS 2023
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−2,5 %p
−8,7 %p
−4,3 %p
−0,2 %p
−2 %p
+11,9 %p
+5,9 %p
BfBS
WBS
WiBS 2023
Sitzverteilung seit 2023 in der Stadtverordnetenversammlung Bad Schwartau
7
6
2
4
2
14
14 
Insgesamt 35 Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 38,0 14 40,5 11 42,2 14
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,8 7 29,5 8 29,1 9
WBS Wählergemeinschaft Bad Schwartau 11,9 4 14,0 4
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 16,5 6 20,8 5 11,3 4
FDP Freie Demokratische Partei 7,0 2 7,2 2 3,3 1
WiBS 2023 Wir in Bad Schwartau 2023 5,9 2
BfBS Bürger für Bad Schwartau 2,0 1
Gesamt 100 35 100 27 100 32
Wahlbeteiligung 45,2 % 43,3 % 46,8 %

Bürgermeister

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Seit einer Änderung des Kommunalwahlrechts 1998 wird der Leiter der Stadtverwaltung nicht mehr von den Stadtverordneten, sondern in direkter Wahl gewählt. Die Hauptsatzung der Stadt Bad Schwartau sieht derzeit eine Wahlzeit von sechs Jahren vor.[21]

Bei der Wahl 2016 stellten sich neben den Bewerbern von SPD und CDU drei unabhängige Kandidaten zur Wahl, wobei sich der parteilose Bewerber der SPD in der Stichwahl am 8. Mai mit 67,7 % der Stimmen gegen die Fraktionsvorsitzende der CDU durchsetzen konnte.[22] Bei der Wahl am 8. Mai 2022 stellten sich neben dem Amtsinhaber drei weitere Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl – in der Stichwahl am 22. Mai 2022 konnte sich die unabhängige Kandidatin Katrin Engeln (mit 65 % der Stimmen) gegen den Amtsinhaber durchsetzen.

  • seit 1. August 2022: Katrin Engeln (Grüne)
  • 2016 – 2022: Uwe Brinkmann (parteilos)
  • 2001 – 2016: Gerd Schuberth (CDU)
  • 1990 – 2001: Joachim Wegner (CDU)
  • 1974 – 1990: Rainer Bahrdt (SPD)[23]
  • 1950 – 1974: Heinz Blankenburg[23] (1947 – 1950 Stadtdirektor, dann Bürgermeister)
  • 1946 – 1950: Carl Rein[23] (Bürgermeister; dann Bürgervorsteher)
  • 1945 – 1946: Thomas Wulf (Bürgermeister)
  • 1945 – 1947: Hermann Pätau (SPD)[23] (zuerst kommissarischer Stadtdirektor, dann Stadtdirektor)
  • 1944 – 1945: Max Kropp (Verwaltungsbeamter beim Landrat in Eutin, kommissarischer Bürgermeister)
  • 1943 – 1944: Christian Westphal (Jurist, kommissarischer Bürgermeister)
  • 1927 – 1943: Alfred Neese (ab 1933 NSDAP)[24]
  • 1920 – 1927: Richard Francke
  • 1910 – 1920: Wilhelm Gleiniger (bis 1912: Gemeindevorsteher)[25]
  • 1902 – 1910: Gustav Hattenbach (Gemeindevorsteher)[26]
  • 1898 – 1901: Gottfried Adolf Wulff (Gemeindevorsteher)
  • 1895 – 1898: Julius Liweh (Gemeindevorsteher)[27]
  • 1895 – 1895: Hamann
  • 1879 – 1895: Julius Liweh (Ortsvorsteher)
  • 1870 – 1879: Friedrich Frank (Ortsvorsteher)
  • 1868 – 1870: Nieberding (Ortsvorsteher)
  • 1866 – 1868: Gustav Frankenfeld (Ortsvorsteher)
  • 1860 – 1866: Wilhelm Hellwag (Ortsvorsteher)
  • 1859 – 1860: Ernst Wibel (Ortsvorsteher)

Blasonierung: „Gespalten und halbgeteilt. Rechts in Silber ein schwarzer Schrägrechtswellenbalken, links oben in Blau ein goldenes, an den verdickten Enden einfach gekerbtes Steckkreuz, links unten in Gold zwei rote Balken.“[28]

Das Wappen wurde 1948 genehmigt. Der Wellenbalken stellt den Fluss Schwartau dar. Das Kreuz entstammt dem Wappen des früheren Bistums Lübeck und die Balken dem Wappen des früheren Großherzogtums Oldenburg.

Seit 1961 hat Bad Schwartau eine Flagge. Diese zeigt die schwarze Wellenlinie der Schwartau von oben links nach unten rechts sowie im linken unteren Viertel das rote Steckkreuz auf weißem Grund.

 
Bad Schwartauer Platz in Bad Doberan

Partnerschaften und Patenschaften

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Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:

Die Stadt hat die Patenschaft für die 5. Kompanie des Aufklärungsbataillons 6 der Bundeswehr in Eutin übernommen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Skulptur „Der Knoten“ von Jo Kley

Bad Schwartau trägt den Beinamen „Das Jodsole- und Moorheilbad des Nordens“. Mit einem Jodidgehalt von 6,36 mg/l verfügt der Ort über eine der stärksten Jodsolequellen Norddeutschlands. Die Schwartauer Sole empfiehlt sich u. a. bei degenerativen und entzündlichen Krankheiten der Bewegungsorgane, verschiedenen Frauenleiden und nach Operationen am Bewegungsapparat.

Die Stadt liegt vor den Toren Lübecks und in der Reichweite zu Ostsee (Lübecker Bucht) und Holsteinischer Schweiz umgeben von Wald und Autobahn.

Aussichtspunkt und Wanderung

Gebäude

 
Waldhalle
 
Friedrich-August-Warte

Den gesellschaftlichen Mittelpunkt Bad Schwartaus bildete einst die Waldhalle. Hier traten u. a. auch Stars wie Zarah Leander auf. Die Bezeichnung des zweiten Bad Schwartauer Bahnhofs trug dem Rechnung. Er hieß Bad Schwartau (Waldhalle), oder, als die Waldhalle schon lange nicht mehr existierte umgangssprachlich nur Waldhalle.

Ähnlich beliebt wie die Waldhalle war die 1902 eingeweihte nach dem damaligen Landesherrn, dem oldenburgischen Großherzog Friedrich August, benannte Friedrich-August-Warte.

Sehenswert sind die beiden ältesten Gebäude der Stadt

sowie aus jüngerer Vergangenheit das im Stil der Neorenaissance errichtete Amtsgericht Bad Schwartau.

Kunst im öffentlichen Raum, Skulpturen

  • Bronzeskulptur „Die Lesende“ – auf dem Marktplatz vor der Bücherei
  • Steinskulptur „Der Knoten“ (von Jo Kley) – auf dem Europaplatz/Auguststraße
  • Marktbrunnen mit der Plastik „Im Spiel der Wellen“ von Paul Peterich (* 1864 Schwartau; † 1937 Rotterdam) auf dem Marktplatz (Reproduktion der 1942 eingeschmolzenen Originalplastik)
  • Büste des Schriftstellers Thomas Mann am Eingang zum Kurpark in der Eutiner Straße/Riesebusch

Denkmale und Gedenksteine

 
Gedenkstein am Rande des Kurparksees
 
Vier Stolpersteine in Bad Schwartau – vor der Auguststraße 22 – zur Erinnerung an die Familie Jaschek
  • Kurparksee / Gedenkstein / Inschrift „Die Vertriebenen mahnen“
  • Auguststraße: Vier Stolpersteine (seit dem 19. August 2004 bei der Auguststraße 22) zur Erinnerung an Lucy, Eugen, Jochen & Jürgen Jaschek, die 1941 in das KZ Riga deportiert wurden
  • Björnsenplatz: unbehauener Naturstein; Inschrift: Hindenburg 02.10.1917
  • Björnsenplatz: aufgerichteter Granitquader; Inschrift: Dem Gründer der Villenkolonie Cleverbrück J. Ferdinand Björnsen 1904.
  • Burg im Riesebusch, ehemalige Befestigungs- und Wehranlage, archäologisches Denkmal
  • Kaltenhöfer Straße: eingefasste Steinplatte mit Informationen zu Kaltenhof
  • Schulstraße: Siegeseiche mit Gedenkstein; Inschrift: 1871/72
  • Groß Parin: Bismarckeiche mit Gedenkstein
  • Ehrenhain, Gedenkstätte für die Opfer des Ersten Weltkriegs

Technische Kulturdenkmale

 
Stellwerk „Sn“ in der Geibelstraße 13 als Bestandteil des Bahnhofs Bad Schwartau
  • Wasserturm von 1910 neben der Autobahn A 1
  • Bahnhof Bad Schwartau, in seiner Gesamtheit mit den Stellwerken „Sn“ (Geibelstraße, darüber hinaus Einzeldenkmal) und „Sf“ (Elisabethstraße)

Museum

Der wichtigste Sportverein der Stadt ist der VfL Bad Schwartau, dessen Herren-Handballmannschaft in der Handball-Bundesliga spielte. Im Jahr 2002 wurde die Bundesliga-Lizenz vom HSV Hamburg übernommen. Es folgte der Abstieg in die Handball-Regionalliga Nordost. Seit der Saison 2007/2008 spielt der VfL wieder in der 2. Handball-Bundesliga. Seit der Saison 2017/18 tritt die Mannschaft als VfL Lübeck-Schwartau an.

Die Schüler-Ruder-Riege Leibniz-Gymnasium Bad Schwartau besteht seit 1948.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Werbeturm der Firma Schwartau

Bad Schwartau ist vor allem durch seine Lebensmittelindustrie bekannt. Der größte Arbeitgeber sind die Schwartauer Werke. Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt ist das Gesundheitswesen.

Die Stadt liegt an der A 1 (Vogelfluglinie). Über mehrere Buslinien der Stadtwerke Lübeck bestehen Verbindungen nach Lübeck, Stockelsdorf, Lübeck-Travemünde und Timmendorfer Strand. In Bad Schwartau verkehrte auch der Berlinlinienbus (Betrieb 2016 eingestellt), der Schleswig-Holstein mit Berlin verband. Etwas außerhalb des Ortskerns liegt der Bahnhof von Bad Schwartau[30] an den Strecken nach Kiel sowie nach Neustadt. Hier halten RB84, RB85 und RE 83 im Halb- oder Stundentakt. Am Abzw Schwartau Waldhalle zweigt die Bahnstrecke Lübeck–Lübeck-Travemünde Strand ab.

Mit Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung sollen vermehrt Güterzüge durch Bad Schwartau verkehren. Zum Schutz vor Schallemissionen und Erschütterungen forderte die Stadt ein 7 Meter tiefes Trogbauwerk im Rahmen eines übergesetzlichen Schallschutzes.[31] Die Umsetzung dieser Forderung wurde 2020 auf 267,6 Mio. Euro geschätzt, was das Gesamtprojekt unwirtschaftlich gemacht hätte. Der Bundestag genehmigte zusätzliche Mittel i.H.v. 50 Mio. Euro[32], womit ein 3,2 Meter tiefer Trog auf einem Kilometer Länge geplant wird.[33]

Schulen und Bildung

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  • Allgemeinbildende Schulen:
    • Grundschulen:
      • GS Cleverbrück, Cleverhofer Weg, 249 Schüler in 12 Klassen
      • GS Bad Schwartau, Mittelstraße (vormals GHS Rensefeld), 379 Schüler in 15 Klassen
    • Gemeinschaftsschule
      • Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule Bad Schwartau, Schulstraße, 492 Schüler in 22 Klassen
    • Gymnasien:
      • Gymnasium Am Mühlenberg, Ludwig-Jahn-Straße, 663 Schüler in 30 Klassen
      • Leibniz-Gymnasium, Lübecker Straße, 659 Schüler in 29 Klassen
      • Pädagogium (priv.), Lübecker Straße, 234 Schüler in 14 Klassen
    • Förderschulen:
      • Schule am Papenmoor (Rensefeld, Am Kirchhof), 164 Schüler in 20 Klassen (11 Betreute)
      • Schule am Hochkamp, Am Hochkamp, 61 Schüler in 5 Klassen (127 Betreute)
  • Berufliche Schulen:
    • Berufliche Schulen des Kreises Ostholstein (Außenstelle), Ludwig-Jahn-Straße

Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2020/2021.[34]

  • Sonstige Bildungseinrichtungen
    • Kreismusikschule (Außenstelle), Ludwig-Jahn-Straße
    • Volkshochschule, Stettiner Straße
    • Stadtbücherei, Markt
    • Museum, Schillerstraße (z. Zt. geschlossen)[35]
 
Schilder mit den Gottesdienstzeiten am Ortseingang von Bad Schwartau
  • Neuapostolische Kirche:
    • Anton-Baumann-Straße

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Persönlichkeiten, die in Bad Schwartau lebten oder leben

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Literatur

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  • Georg Harders: Kolonialpionier August Lüderitz war Bad Schwartauer Bürger. In: Verband zur Pflege und Förderung der Heimatkunde (Hrsg.): Jahrbuch für Heimatkunde. Struve’s Buchdruckerei und Verlag, Eutin 1990, S. 182 f.
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Commons: Bad Schwartau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Schwartau – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Siehe Übersicht der Gesellschaft für Leprakunde über alle Leprosorien in Schleswig-Holstein unter Archivierte Kopie (Memento vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive) (PDF), letzter Zugriff am 26. Dezember 2014
  3. Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen. Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, Reihe B, Band 14, Verlag Schmidt-Römhild, 1986, ISBN 3-7950-0452-7
  4. Manfred Bannow-Lindtke: Bad Schwartau unterm Hakenkreuz. Albers & Range, Bad Schwartau 1993.
  5. Jens Orback: Schatten auf meiner Seele: Ein Kriegsenkel entdeckt die Geschichte seiner Familie, Abschnitt zum Jahr 1945, Freiburg im Breisgau 2015
  6. Stephan Link: „Rattenlinie Nord“. Kriegsverbrecher in Flensburg und Umgebung im Mai 1945. In: Gerhard Paul, Broder Schwensen (Hrsg.): Mai ’45. Kriegsende in Flensburg. Flensburg 2015, S. 20 f.
  7. Ernst Piper: Alfred Rosenberg. Hitlers Chefideologe. München 2005, S. 620.
  8. Lübecker Nachrichten LN suchen Zeitzeugen Vor 70 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende, vom: 14. Februar 2015; abgerufen am: 7. Juli 2017
  9. Friedrich-Wilhelm von Hase: Hitlers Rache. Das Stauffenberg-Attentat und seine Folgen für die Familien der Verschwörer, Holzgerlingen 2014, Abschnitt: 2.5.3. Das Ende des Volksgerichtshofs
  10. Edmund Lauf: Der Volksgerichtshof und sein Beobachter: Bedingungen und Funktionen der Gerichtsberichterstattung im Nationalsozialismus, Wiesbaden 1994, S. 19
  11. Die Zeit: Das braune Schleswig-Holstein, vom: 6. Dezember 1989; abgerufen am: 21. März 2019
  12. Flensburger Tageblatt: Bustour durch Flensburg: Auf den Spuren der Zeitgeschichte, vom: 30. Januar 2012; abgerufen am: 22. März 2015
  13. Edmund Lauf: Der Volksgerichtshof und sein Beobachter: Bedingungen und Funktionen der Gerichtsberichterstattung im Nationalsozialismus, Wiesbaden 1994, S. 19
  14. Friedrich-Wilhelm von Hase: Hitlers Rache. Das Stauffenberg-Attentat und seine Folgen für die Familien der Verschwörer, Holzgerlingen 2014, Abschnitt: 2.5.3. Das Ende des Volksgerichtshofs
  15. Die Kapitulation auf dem Timeloberg (Memento vom 4. November 2013 im Internet Archive) (PDF, 16. S.; 455 kB)
  16. Friedrich-Wilhelm von Hase: Hitlers Rache. Das Stauffenberg-Attentat und seine Folgen für die Familien der Verschwörer, Holzgerlingen 2014, Abschnitt: 2.5.3. Das Ende des Volksgerichtshofs
  17. Quelle: Statistische Berichte des Statistischen Amts für Hamburg und Schleswig-Holstein
  18. Ergebnis Gemeindewahl 2013 (Memento vom 30. September 2013 im Internet Archive)
  19. Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein. Abgerufen am 16. Februar 2019.
  20. Gemeindewahlen Gemeindewahl in Bad Schwartau, Stadt. Abgerufen am 1. Juni 2023.
  21. Hauptsatzung der Stadt Bad Schwartau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2016; abgerufen am 28. Mai 2017.
  22. Advantic Systemhaus GmbH: Bürgermeisterwahl – Endergebnis / Bad Schwartau. Abgerufen am 28. Mai 2017.
  23. a b c d Uwe Bremse und Jens Christiansen: Bad Schwartau, meine Stadt, S. 18–20, Bad Schwartau 2012.
  24. Der Mord an Matthias Erzberger – und was er mit Bad Schwartau zu tun hat. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  25. Lübeckisches Adreßbuch für 1911 mit Einwohnerverzeichnis der umliegenden Ortschaften und einem Stadtplan. (1911). Abgerufen am 13. November 2022.
  26. Lübeckisches Adreßbuch für 1910 mit Einwohnerverzeichnis der umliegenden Ortschaften und einem Stadtplan. (1910). Abgerufen am 13. November 2022.
  27. Anzeiger für das Fürstenthum Lübeck vom 14. April 1900 (Seite 4). Abgerufen am 18. April 2023.
  28. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  29. Partnerschaft
  30. Bad Schwartau auf bahnhof.de
  31. Olaf Preuß: Fehmarnbelttunnel – eine Verbindung, die spaltet. In: welt.de. 17. März 2019, abgerufen am 17. März 2019.
  32. Unterrichtung durch die Bundesregierung - Bericht über das Ergebnis der Vorplanung und der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung zur Ausbaustrecke/Neubaustrecke Hamburg – Lübeck – Puttgarden. Deutscher Bundestag, 8. Mai 2020, abgerufen am 4. April 2024.
  33. Schienenanbindung FBQ Marktdialog für die Realisierung der Abschnitte Süd im Partnerschaftsmodell Schiene. DB Netz AG, 4. Juli 2023, abgerufen am 4. April 2024.
  34. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2020/2021
  35. https://www.bad-schwartau.de/Meine-Stadt/Kulturelle-Einrichtungen/Museum, aufgerufen am 10. Mai 2019
  36. SPD Geschichtswerkstatt: Artikel Käthe Leu. Abgerufen am 2. November 2022.