Musikjahr 1698

Übersicht über die Ereignisse in der Musik im Jahre 1698

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Weitere Ereignisse

Dieser Artikel behandelt das Musikjahr 1698.

Musikjahr 1698
Bartolomeo Cristofori Bartolomeo Cristofori baut vielleicht in diesem Jahr sein erstes arpicembalo che fà il piano e il forte – ein „Cembalo, das leise und laut spielen kann“. Es wird in einem Inventar von 1700 erwähnt und gilt als das erste Hammerklavier.

Ereignisse

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  • Durch einen Erlass von Papst Innozenz XII. werden in Rom sämtliche Theater- und Opernaufführungen verboten. Das Verbot wird 1701 von Papst Clemens XI. bestätigt und von diesem erst 1710 wieder aufgehoben.
  • John Abell ist 1698/99 am Kasseler Hof angestellt.
  • In Wien wird Johann Joseph Fux von Kaiser Leopold I. zum Hofcompositeur ernannt, nach traditioneller Überlieferung gegen den Willen der einflussreichen italienischen Hofmusiker.[1]
  • Marc-Antoine Charpentier erhält eine feste Anstellung als Musiklehrer der Kinder der Sainte Chapelle mit herrschaftlicher Wohnung innerhalb des Palastes in Paris.
  • Frances Purcell, die Witwe von Henry Purcell, veröffentlicht einige von Purcells Werken im Druck, darunter das erste Buch der berühmten Sammlung Orpheus Britannicus (das zweite Buch erscheint 1702).
  • Giuseppe Torelli wird Kapellmeister der Hofkapelle des Markgrafen von Ansbach.
 
Der Soprankastrat Matteo Sassano, gen. Matteuccio
  • Der als „Nachtigall von Neapel“ berühmte Sopranist Matteo Sassano wird von der spanischen Königin nach Madrid gerufen, um jeden Abend für den kranken und depressiven König Karl II. zu singen. Der Sänger bleibt bis zu Karls Tod im Jahr 1700 am spanischen Hof.

Uraufführungen

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Bühnenwerke

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Christian Ludwig BoxbergSardanapalus – Titelseite des Librettos – Ansbach 1698
  • Die Oper Sardanapalus von Christian Ludwig Boxberg wird am Ansbacher Hof als Gastspiel der Leipziger Oper uraufgeführt. Es ist die einzige erhaltene Oper Boxbergs und die älteste erhaltene deutschsprachige Oper aus Mitteldeutschland und somit in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Denkmal der frühen deutschen Operngeschichte.
  • Die Oper Attalanta ovvero la costanza in amor von Antonio Caldara nach dem Libretto von Nicolò Minato wird nach Übersetzung durch Friedrich Christian Bressand unter dem Titel Atalanta oder die verirrten Liebhaber in Braunschweig uraufgeführt.
  • In Neapel werden zwei Opern von Alessandro Scarlatti erstmals aufgeführt:
    • La donna ancora è fedele (auf das Libretto von D. F. Contini)
    • Il prigioniero fortunato (auf das Libretto F. M. Paglia) mit dem jungen Sopranisten Nicolino (eigentlich Nicolò Grimaldi)[2]
  • Die Oper Le rivali concordi von Agostino Steffani nach dem Libretto von Ortensio Mauro, die im Februar 1692 ihre Uraufführung hatte, wird unter dem Titel Die Vereinigten Mit-Buhler oder Die Siegende Atalanta im Theater am Gänsemarkt Hamburg gegeben.
Jesuitentheater
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  • Das Schuldrama Honor divinus de respectu humano triumphans, seu S. Thomas cancellarius … von Heinrich Ignaz Franz Biber (C. App. 27) nach dem Libretto von Wolfgang Rinswerger wird in Salzburg uraufgeführt.
Oratorium
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Instrumentalmusik

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  • Georg Muffat – Florilegium Secundum. 8 Suiten für mehrere Instrumente (Passau)
  • Giuseppe Torelli – 12 Concerti musicali a quattro, op. 6 (Augsburg)

Vokalmusik

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Geistlich

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  • Heinrich Ignaz Franz Biber – Missa Alleluia in C-Dur (C. 1), für Solisten, zwei Chöre zu 4 Stimmen (SATB), 2 Violinen, 3 Violen, 6 Trompeten, Kesselpauken, 2 „cornetti“ (Zinken), 3 Posaunen, Theorbe, Orgel und Violone (entstanden 1690–1698)
  • Friedrich Wilhelm Zachow – Chorus ille coelitum (Kantate)

Instrumentenbau

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Tanzmeistergeige aus dem Jahre 1698 – Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg
  • Das Inventar der Musikinstrumente von Bartolomeo Cristofori aus dem Jahre 1700 listet ein arpicembalo che fà il piano e il forte – ein Cembalo, das in unterschiedlicher Lautstärke gespielt werden kann – auf, welches üblicherweise auf das Jahr 1698 datiert wird und als erstes Klavier gelten kann. Es hatte einen Tonumfang von vier Oktaven.
  • Die beiden Söhne von Antonio Stradivari, Francesco (1671–1743) und Omobono (1679–1742), treten um 1698 in das Familienunternehmen ein. Vor 1725 lassen sich aber Spuren ihres Mitwirkens an den Instrumenten von Antonio Stradivari nicht erkennen.
  • Antonio Stradivari baut die Violinen L’Alouette (oder The Lark), Cabriac, La Rouse Boughton, Vera und Baron Knoop (um 1698) sowie die Violoncelli St. Senoch Murray, Magg, Marquis de Cholmondeley und De Kermadec-Bläss.

Geburtsdatum gesichert

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Genaues Geburtsdatum unbekannt

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Gestorben

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Todesdatum gesichert

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Genaues Todesdatum unbekannt

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Siehe auch

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Portal: Musik – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Musik
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Commons: Musik 1698 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Libretti 1698 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rudolph Flotzinger: Booklettext zur CD: Johann Joseph Fux - Concentus musico-instrumentalis I, mit Armonico Tributo Austria, Lorenz Duftschmid, Arcana 1998, S. 10–17, hier: 12
  2. Il prigioniero fortunato (Alessandro Scarlatti) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna.