Netze (Woltershausen)

Ortsteil von Lamspringe im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen

Netze ist eine Ortschaft der Gemeinde Lamspringe im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen (Deutschland).

Netze
Gemeinde Lamspringe
Wappen von Netze
Koordinaten: 51° 59′ N, 9° 58′ OKoordinaten: 51° 58′ 52″ N, 9° 58′ 25″ O
Höhe: 176 m ü. NHN
Fläche: 3,03 km²
Einwohner: 157 (18. Aug. 2014)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Woltershausen
Postleitzahl: 31195
Vorwahl: 05183
Netze (Niedersachsen)
Netze (Niedersachsen)
Lage von Netze in Niedersachsen

Geografie

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Netze liegt südsüdwestlich von Bad Salzdetfurth westlich des Gemeindesitzes Lamspringe. Die Ortschaft befindet sich östlich des Sackwalds bzw. nordöstlich des Ahrensbergs (374 m ü. NN) im westlichen Einzugsgebiet der Riehe bzw. im südlichen der Innerste.

Geschichte

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Netze, das zum Gut Harbarnsen gehörte, war angeblich schon in der Steinzeit besiedelt. In dem Ort wurde wohl auch der Vogelfang betrieben. In alten Schriften ist belegt, dass im Jahre 1487 die Adelsfamilie „von Steinberg“ größeren Grundbesitz besaß. Die örtliche Kapelle, die im Jahre 1853 erbaut wurde, gehört zum Kirchspiel Graste.

Im Ort befand sich von 1907 bis zum 31. Oktober 1959 ein Werk zur Kalk- und Mergelherstellung. In der Fabrik arbeiteten bis zu 80 Arbeiter, die 1958 ihren Job verloren, weil das Werk geschlossen wurde. Im Jahre 1959 wurde der 60 Meter hohe Schornstein und der Schachtofen gesprengt. Somit verschwand ein markanter Punkt aus der Börder Landschaft.

Das im Ort befindliche Dorfgemeinschaftshaus wurde in Eigenarbeit der Einwohner erstellt. Es ist in Netze ein Mittelpunkt des dörflichen Gemeinschaftslebens.

Obwohl es viele erwerbstätige Pendler gibt, die täglich zu ihren Arbeitsplätzen in Großbetrieben und Industriestandorten fahren, gibt es im landwirtschaftlich geprägten Netze noch einige hauptberufliche Landwirte.

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Graste, Netze und Woltershausen-Hornsen in die neue Gemeinde Woltershausen eingegliedert.[1]

Die Gemeinden Woltershausen, Harbarnsen, Lamspringe, Neuhof und Sehlem der aufgelösten Samtgemeinde Lamspringe wurden am 1. November 2016 zur neuen Gemeinde Lamspringe vereinigt.[2]

Gemeinderat und Bürgermeister

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Auf kommunaler Ebene wird der Ortsteil Netze vom Rat der Gemeinde Lamspringe vertreten.

Ortsvorsteher

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Der Ortsvorsteher von Netze ist Volker Deike (CDU).[3]

Der Gemeinde wurde das Ortswappen am 30. September 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 16. Januar 1939.[4]

 
Wappen von Netze
Blasonierung: „In Blau auf silbernem Boden eine auf goldenem Schemel sitzende, weißgekleidete Bäuerin mit goldenem Haar und goldenen Schuhen, die mit einer goldenen Handspindel von einem goldenen Handwocken spinnt, dessen silberner Flachs von goldenem Wockenblatt zusammengehalten wird.“[4]
Wappenbegründung: In der Gemeinde Netze, deren Gemarkung nur klein ist, wurde von alters her auf sämtlichen Bauernhöfen als Nebenerwerb die Flachsverarbeitung in größerem Ausmaße betrieben. Er hatte seine Grundlage im Hausfleiß der Bäuerinnen, die in steter Bereitschaft Spindel für Spindel voll spannen, die der Webstuhl zu Linnen verarbeitete. So erkor die Gemeinde sich mit gutem Recht eine spinnende Frau zum Wappensymbol und setzte der nie rastenden Bäuerin ein Denkmal in ihrem Wappen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Einmal im Jahr findet ein Dorfabend mit vielen Auftritten der örtlichen Bevölkerung statt.
  • In allen geraden Jahren feiert die Jugend des Dorfes im Wechsel mit dem Nachbarort Irmenseul das sog. „Pfingstbier“. Im Jahr 2012 wurde das 150-jährige Bestehen dieser Tradition gefeiert.

Netze ist über Kreisstraßen mit der Bundesstraße 243 an das Straßennetz angeschlossen. Die Ortschaft ist namensgebend für eine in der Nähe zum Dorf befindlichen Überleitstelle der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg, die inklusive des Riesbergtunnels durch das Gemeindegebiet verläuft.

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Commons: Netze – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Lamspringe, Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 19/2015. Hannover 12. November 2015, S. 305 (Digitalisat [PDF; 464 kB; abgerufen am 5. Juli 2019] S. 7).
  3. Ortsbürgermeister, Ortsvorsteher und Ortsbeauftragte. Gemeinde Lamspringe, abgerufen am 5. März 2023.
  4. a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 11. Juni 2019]).