Die Neumühle war eine Wassermühle mit unterschlächtigem Wasserrad in Nordrhein-Westfalen.
Neumühle
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Neumühle zwischen Rickelrath und Schwaam | ||
Lage und Geschichte
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Koordinaten | 51° 10′ 21″ N, 6° 16′ 51″ O
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Standort | Deutschland | |
Gewässer | Schwalm | |
Erbaut | 1397 erste urkundliche Erwähnung | |
Stillgelegt | 1926 (Mühlenbetrieb) | |
Zustand | Die Mühle wurde 1975 abgerissen | |
Technik | ||
Nutzung | Getreidemühle und Ölpresse
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Mahlwerk | 2 Mahlgänge 2 Ölmühle | |
Antrieb | Wassermühle | |
Wasserrad | Holzrad, unterschlächtig |
Geographie
BearbeitenDie Neumühle hatte ihren Standort an der Landesstraße 367, der Schwaamer Straße zwischen Rickelrath und Schwaam. Die Mühle hatte keinen Weiher. Der Standort der Mühle hatte eine Höhe von 64 m über NN. An der Neumühle endet der Oberlauf der Schwalm und der Mittellauf beginnt.
Die Neumühle lag auf der rechten Seite der Schwalm, die in Genhof, einem Ortsteil der Stadt Erkelenz, ihre Quelle hat.
Geschichte
BearbeitenDie Neumühle wurde in der Tranchot-Karte als „Neue Mühle“ genannt. Ihre erste urkundliche Erwähnung ist im Jahre 1397, wo in einer Steuerrechnung des „Rabold von Brembt, Dorst und Rentmeister von Montfort und Erkelenz“ die Neumühle erwähnt wird. Im Jahre 1506 wird die Neumühle in den Büchern des Kirchenarchivs als „Stysmoelen“ und als „Niuus-Moelen“ beschrieben. Der Müller wurde Newmüller genannt.
Die Neumühle war die erste Mühle an der Schwalm, die wegen des reichlich fließenden Wassers keinen Weiher benötigte. 1826 besaß die Mühle ein unterschlächtiges Wasserrad, mit dem zwei Mahlgänge und zwei Ölpressen betrieben werden können. Ein Mahlgang war täglich 16 Stunden, eine Presse sechs Stunden in Betrieb. Jährlich wurden in dieser Zeit etwa 500 Tonnen Getreide vermahlen. 1875 tobte ein orkanartiger Sturm, der sogar das Wasserrad aus den Angeln warf.
Der Mühlenbetrieb wurde 1926 im Zuge der Schwalmbegradigung eingestellt. 1931 wurde eine Konzession zum Ausschank alkoholfreier Getränke erteilt. Die Gemeinde Wegberg kaufte schließlich 1950 das Gebäude. Die Mahlwerke wurden wegen Baufälligkeit ausgebaut. Einige Räume wurde als Wohnungen vermietet. Anfang der 1970er Jahre stand die Mühle dann leer, verfiel immer mehr und wurde 1975 schließlich abgerissen. An der Stelle der Neumühle steht heute eine Kläranlage.[1]
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Ausschnitt aus der Ferraris-Karte von 1777
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Preußische Uraufnahme 1836–1850
Literatur
Bearbeiten- Niederrheinische Wassermühlen – Führer von Hans Vogt
- Die Schwalm – Tal der Mühlen von Horst Jungblut – Helmut Elstner
- Heimatbuch der Stadt Wegberg – Zusammengestellt von Heinz Cohnen
- Kulturführer Wegberg
Weblinks
Bearbeiten- Stadtmarketing Wegberg (Hrsg.): Entdecke Wegberg im Tal der 24 Mühlen. 2013 (wegbergermuehlentour.de [PDF; 2,0 MB; abgerufen am 14. August 2021]).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Irma Brünker: Wegberg: Die fast vergessenen Mühlen. In: rp-online.de. 15. Mai 2009, abgerufen am 8. Februar 2024.