Neuswarts
Neuswarts in der Rhön ist ein Stadtteil von Tann (Rhön) im osthessischen Landkreis Fulda.
Neuswarts Stadt Tann (Rhön)
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Koordinaten: | 50° 39′ N, 9° 58′ O |
Höhe: | 358 m ü. NHN |
Fläche: | 6 km²[1] |
Einwohner: | 223 (Feb. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 36142 |
Vorwahl: | 06682 |
Geographie
BearbeitenNeuswarts liegt zwischen Motzlar im Norden und Meerswinden im Süden, östlich liegt Günthers und westlich Apfelbach.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:[2]
- Meerswinden (Gehöftgruppe)[3]
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenSoweit bekannt wurde aas Dorf wurde im Jahr 1348 erstmals als „Neu-Swarts“ genannt.[4]
In der 1770–75 erbauten evangelischen Kirche, einem Saalbau mit Ostturm, befindet sich an Ausstattung aus einem Vorgängerbau neben einem Taufstein mit dem Wappen der von der Tann auch eine Kanzel mit bemerkenswerten Intarsien und einem „Gesetz-und-Gnade“-Bildprogramm nach der Rechtfertigungslehre.[5]
Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Neuswarts im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Tann eingemeindet.[6][7] Für Meerswinden wurde, wie für alle Stadtteil von Tann, ein Ortsbezirk gebildet.[8]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Meerswinden angehört(e):[2][9]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Herrschaft der Freiherren von der Tann (Ritterkanton Rhön-Werra, Buchisches Quartier)
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Königreich Bayern, Herrschaft der Freiherren von der Tann[Anm. 2]
- 1806–1813: Großherzogtum Würzburg, Landgericht Hilders[Anm. 3]
- 1814–1832: Königreich Bayern, Herrschaftsgericht Tann
- 1832–1848: Königreich Bayern, Herrschaftskommissariat Tann
- 1848–1861: Königreich Bayern, Regierung Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1862–1866: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld[Anm. 4]
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen,[Anm. 5] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Stadt Tann (Rhön)
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Neuswarts 231 Einwohner. Darunter waren 3 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 39 Einwohner unter 18 Jahren, 81 waren zwischen 18 und 49, 60 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 90 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen leben keine Senioren.[10]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNeuswarts: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 271 | |||
1840 | 264 | |||
1846 | 260 | |||
1852 | 257 | |||
1858 | 263 | |||
1864 | 279 | |||
1871 | 277 | |||
1875 | 262 | |||
1885 | 257 | |||
1895 | 267 | |||
1905 | 262 | |||
1910 | 249 | |||
1925 | 229 | |||
1939 | 244 | |||
1946 | 313 | |||
1950 | 280 | |||
1956 | 269 | |||
1961 | 281 | |||
1967 | 249 | |||
1970 | 274 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 231 | |||
2021 | 223 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Stadt Tann (Rhön)[1]; Zensus 2011[10] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1885: | 257 evangelische (= 100 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 270 evangelische (= 96,09 %), 11 katholische (= 3,91 %) Einwohner[2] |
Politik
BearbeitenFür Neuswarts besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Neuswarts) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[8] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 65,41 %. Alle Kandidaten gehörten der Bürgerliste Neuswarts an.[11] Der Ortsbeirat wählte Jannik Happel zum Ortsvorsteher.[12]
Weblinks
Bearbeiten- Stadtteile In: Webauftritt der Stadt Tann (Rhön).
- Neuswarts, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Hilders) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Die Tanner Stadtteile, abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ a b c d e Neuswarts, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Meerswinden, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Neuswarts, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Götz J. Pfeiffer: „Wenn du sitzt bey der Cantzel hie, mit deinem Gemüth gen Himmel sieh“. Die Renaissance-Kanzel in Neuswarts und ihr Bildprogramm. In: Fuldaer Geschichtsblätter. Band 94, 2018, S. 73–90.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 5 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 395 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 538 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Tann (Rhön), abgerufen im September 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 70, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Neuswarts. In: Votemanager. Stadt Tann Rhön, abgerufen im September 2024.
- ↑ Ortsbeiräte der Stadt Tann (Rhön). Abgerufen im September 2024.