Niederlindach (Heßdorf)
Niederlindach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Heßdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Niederlindach liegt in der Gemarkung Hannberg.[3]
Niederlindach Gemeinde Heßdorf
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 10° 54′ O |
Höhe: | 288 m ü. NHN |
Einwohner: | 522 (1. Jan. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 91093 |
Vorwahl: | 09135 |
Altes Niederlindacher Wohnhaus mit einer Hausfigur in der Nische einer Hauswand
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Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt am Flüsschen Lindach im sogenannten Seebachgrund und ist unmittelbar von Acker- und Grünland und kleinen Waldparzellen umgeben. Im Süden wird die Flur Espach genannt, im Südosten Klingen. 0,5 km weiter westlich befindet sich eine kleine Weiherplatte, Kohl- und Feldweiher genannt, 1 km nordwestlich erhebt sich der Altenberg (300 m ü. NHN).
Die Staatsstraße 2240 verläuft nach Klebheim (1,2 km nördlich) bzw. nach Hannberg (1,2 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Dannberg (1,4 km westlich).[4] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde erstmals 1065 urkundlich erwähnt[5] in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Gunther von Bamberg an sein Domkapitel, in der mehrere „Ställe“ in Niederlindach erwähnt wurden. Weitere Stiftungen wurden um 1170 durch Subdiakon Heinrich aus Bamberg und im 14. Jahrhundert durch Erkenbert von Henfenfeld an die Bamberger Domkustorei genannt. Die Besitzungen in Niederlindach wurden zwischen 1387 und 1457 von der Domkustorei mehrfach als Lehen ausgegeben. 1335 erfolgte eine Jahresstiftung durch Bischof Werntho. Neben dem Domkapitel in Bamberg als größtem Grundherrn besaßen die Nürnberger Patrizier Haller im 15. Jahrhundert einen Hof, der über Oelhafen von Schöllenbach im 16. Jahrhundert an die Holzschuher ging, die ihn 1680 von allen Verbindlichkeiten freisprachen. Außerdem besaß das Nürnberger Landalmosenamt von 1547 bis 1803 in Niederlindach einen Hof.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Niederlindach 17 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Herzogenaurach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Oblei Hannberg des Bamberger Domkapitels inne. Grundherren waren das Bamberger Domkapitel (Oblei Niederlindach: 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 1 Gut, 1 Haus und Oblei Hannberg: 1 Dreiviertelhof, 2 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 2 Häuser, 1 Hirtenhaus), die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt-Vogtei Lonnerstadt: 1 Hof) und das Rittergut Neuenbürg (1 Hof). Ein weiterer Hof war freieigen.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Niederlindach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hannberg und der 1818 gegründeten Ruralgemeinde Hannberg zugeordnet.[8]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Niederlindach am 1. Juli 1972 in die Gemeinde Heßdorf eingegliedert.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Kreuzung Klebheimer-Dannberger Straße eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe aus Sandstein von ca. 1790.
- Von Hesselberg nach Niederlindach: Marienstatue
- am südlichen Ortsausgang: Martersäule
- an der Straße zwischen Niederlindach und Hesselberg: Kruzifix
- Klebheimer Str. 3: Stadel mit Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert
- Ringstraße 8: Hausfigur
- Ringstraße 13: Wohnstallhaus
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Kreuzigungsgruppe
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Skulptur Kreuzigungsgruppe
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Stadel, 18 Jh.
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Stadel, 18. Jh.
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Hausfigur in Nische
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2013 | 2023 |
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Einwohner | 105 | 154 | 147 | 159 | 155 | 187 | 221 | 220 | 239 | 344 | 497 | 522 |
Häuser[9] | 21 | 30 | 28 | 31 | 35 | 39 | 99 | |||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist römisch-katholisch geprägt und seit 1574 nach Geburt Mariens (Hannberg) gepfarrt.[7] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Kairlindach) gepfarrt.[17]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Niederlindach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 5 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 74.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nieder-Lindach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 41 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 128.
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteile > Niederlindach. In: hessdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- Niederlindach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Niederlindach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 8. Oktober 2019.
- Niederlindach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 8. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Ortsteile > Niederlindach. In: hessdorf.de. Abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Gemeinde Heßdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Hans Schaub: Wehrkirche zu Hannberg, Bamberg, 2007.
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 128 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 74.
- ↑ a b Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 76 f. (Digitalisat).
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 142 (Digitalisat).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 64 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 994 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1043 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1077 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 923 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 679 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).