Oberhausen (bei Peißenberg)
Oberhausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 47′ N, 11° 8′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Weilheim-Schongau | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Huglfing | |
Höhe: | 611 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,91 km2 | |
Einwohner: | 2179 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82386 | |
Vorwahl: | 08802 | |
Kfz-Kennzeichen: | WM, SOG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 90 135 | |
LOCODE: | DE OHS | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 32 82386 Huglfing | |
Website: | www.oberhausen-obb.de | |
Erster Bürgermeister: | Rudolf Sonnleitner | |
Lage der Gemeinde Oberhausen im Landkreis Weilheim-Schongau | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Pfaffenwinkel zwischen Murnau und Weilheim in Oberbayern. Durch den Ort fließt der in Huglfing entspringende Hungerbach.
Es gibt nur die Gemarkung Oberhausen.
Es gibt neun Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDer Ort wurde mehrere Jahrhunderte lang „Hausen unterm Wildenberg“ oder „Hausen bei Wildenberg“ genannt.[4] Oberhausen wurde erstmals 950 urkundlich erwähnt durch den Gemeindeteil Berg, der zu dieser Zeit im Besitz des Bistums Brixen war.[4] 1133 wurde Besitz in Berg zur Ausstattung des neu gegründeten Augustinerchorherrenstifts Rohr verwendet.[5] Auf dem sogenannten Schlossberg südwestlich von Oberhausen befindet sich der mittelalterliche Burgstall Willenberg, den die seit etwa 1170 hier ansässigen Edlen von Weilheim zu einer Höhenburg ausgebaut haben.[6] Sie nannten sich die „Edlen von Husen“ (Hausen).[4] Der letzte Dorfadlige starb 1420.[4] Der Gemeindeteil Berg hatte bis zum 13. Jahrhundert ebenfalls eigenen Dorfadel; sie wurden die Adligen von Perge genannt.[4] Oberhausen und Berg gehörte zusammen mit Huglfing zum ehemals reichsunmittelbaren Kloster Ettal des Kurfürstentums Bayern.
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Oberhausen, die zum Landgericht Weilheim gehörte.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Ammerhöfe mit damals weniger als 40 Einwohnern eingegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1564 auf 2074 um 510 Einwohner bzw. um 32,6 %.
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
Einwohnerzahl[8] | 538 | 574 | 590 | 764 | 789 | 1279 | 1202 | 1207 | 1503 | 1739 | 1907 | 2008 | 2131 | 2103 | 2063 |
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenEhrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Rudolf Sonnleitner (Parteifreie Wählerschaft Oberhausen).[9] Er ist seit 25. April 2022 im Amt.[10]
Gemeinderat
BearbeitenGemeinderatswahl Oberhausen 2020
Wahlbeteiligung: 73,6 %
% 30 20 10 0 29,9 % 20,9 % 17,6 % 15,6 % 9,6 % 6,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 25 20 15 10 5 0 −5 −10 −4,5 %p +20,9 %p −6,7 %p −8,4 %p −7,6 %p +6,4 %p |
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile bzw. Sitzverteilungen:
Partei/Liste | 2014[11] | 2020[12] | ||
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Sitze | Stimmenanteil | Sitze | ||
CSU/Parteifreie | 3 | 15,6 % | 2 | |
Grüne | – | 6,4 % | 1 | |
SPD/Unabhängige Wählerschaft | 3 | 9,8 % | 1 | |
Parteifreie Wählerschaft Oberhausen (PWO) | 5 | 29,9 % | 4 | |
Tradition und Fortschritt | 3 | 17,6 % | 3 | |
ÖDP | – | 20,9 % | 3 | |
Gesamt | 14 | 14 | ||
Wahlbeteiligung | 73,6 % |
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Huglfing.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot drei schmale gebogene silberne Balken, darunter schräg gekreuzt eine goldene Ähre und ein goldener Hammer.“[13] | |
Wappenführung seit 1966. |
Baudenkmäler
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche St. Mauritius
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 36 und im Bereich Handel und Verkehr 32 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 582. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe vier Betriebe.
Zudem bestanden im Jahr 1999 28 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 849 ha. Davon waren 30 ha Ackerfläche und 819 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
BearbeitenDas Dorf Oberhausen liegt direkt an der Bundesstraße 472 zwischen Schongau und Bad Tölz. Die Bundesstraße 2 verläuft nur wenige Kilometer östlich des Orts. Der nächste Autobahnanschluss ist Sindelsdorf (A 95) etwa 25 km in südöstlicher Richtung. Der nächste Bahnhof liegt zwischen Oberhausen und Huglfing. Er liegt an der Werdenfelsbahn, die zwischen München und Garmisch-Partenkirchen verläuft.
Bildung
BearbeitenSeit 1974 befindet sich Oberhausen mit den Orten Huglfing und Eglfing im Schulverband Huglfing. Die Schüler besuchen demnach die Grund- und Mittelschule in Huglfing (Mittelschule erst seit dem 1. September 2008).
Es gibt folgende Einrichtungen:
Das "Kinderhaus am Storchennest" beherbergt insgesamt fünf Gruppen. Drei Kindergartengruppen mit bis zu 25 Kindern je Gruppe und zwei Kinderkrippengruppen mit bis zu 12 Kindern je Gruppe.
Sport
BearbeitenVereine
Bearbeiten- Der BSC Oberhausen von 1948 e. V.[14] ist ein Mehrspartensportverein mit den Abteilungen Fußball, Gymnastik, Handball, Ski, Stockschützen, Tennis und Volleyball. Das Frauenteam der Handballabteilung gehörte in der Vergangenheit mehrere Jahre der Handball-Landesliga (5. Liga) an.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Oberhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
- ↑ Gemeinde Oberhausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
- ↑ a b c d e Gemeinde Oberhausen. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), S. 59.
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 288–289, Nr. 340.
- ↑ Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band I.23). Lipp, München 2003, ISBN 3-87490-585-3, S. 182.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Kommunalstatistik von Oberhausen, abgerufen am 6. November 2010
- ↑ Grußwort. Gemeinde Oberhausen, abgerufen am 22. Juni 2022.
- ↑ Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 13. Juli 2022). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 14. Juli 2022.
- ↑ http://oberhausen-obb.de/Gemeinde_Oberhausen/Oberhausen_Gemeinde/Oberhausen_Gemeinderat
- ↑ Gemeinde Oberhausen – Gemeinde – Gemeinderat · Verwaltungsgemeinschaft Huglfing. Abgerufen am 13. Dezember 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Oberhausen (bei Peißenberg) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ BSC Oberhausen. Abgerufen am 18. Dezember 2023 (deutsch).