Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1924

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 12. Juli 1924 ausgetragen. Zwanzig Athleten nahmen daran teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 20 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfort Stade de Colombes
Wettkampfphase 12. Juli 1924
Medaillengewinner
Nick Winter (Australien AUS)
Luis Brunetto (Argentinien ARG)
Vilho Tuulos (Finnland FIN)
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Olympiasieger wurde der Australier Nick Winter, der einen neuen Weltrekord erzielte. Die Silbermedaille gewann der Argentinier Luis Brunetto, Bronze ging an den Finnen Vilho Tuulos.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 15,52 m Dan Ahearn (Vereinigte Staaten 48  USA) New York, USA 30. Mai 1911[1]
Olympischer Rekord 14,92 m Tim Ahearne (Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien) OS London, Großbritannien 25. Juli 1908

Die beiden Springer Dan Ahearn und Tim Ahearne waren Brüder irischer Herkunft. Dan wanderte 1909 in die USA aus und strich das „e“ in seinem Nachnamen. Tim folgte seinem Bruder später, ohne jedoch die Schreibweise seines Namens zu ändern. Beide Athleten waren für die Stockholmer Spiele von 1912 nicht startberechtigt, weil ihnen die US-amerikanische Staatsbürgerschaft noch nicht erteilt worden war.

Rekordverbesserungen

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  • Schon in der Qualifikation gab es einen neuen olympischen Rekord:
  • Im Finale wurde auch der Weltrekord verbessert, jedoch nach einer Korrektur der Weitenangabe auf volle Zentimeter egalisiert:

Durchführung des Wettbewerbs

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Die Athleten hatten am 12. Juli eine Qualifikationsrunde in zwei Gruppen zu springen. Die aus beiden Qualifikationsgruppen sechs besten Sportler – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am gleichen Tag stattfand. Dabei gingen die im Vorkampf erzielten Weiten mit in das Endresultat ein.[2]

Qualifikation

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William DeHart Hubbard, Olympiasieger im Weitsprung, gelang in Qualifikationsgruppe 1 kein gültiger Versuch

Datum: 12. Juli 1924

Gruppe 1

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Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Luis Brunetto Argentinien  Argentinien 15,425 m OR
2 Väinö Rainio Finnland  Finnland 14,940 m
3 Oda Mikio Japan 1870  Japan 14,350 m
4 Earle Wilson Vereinigte Staaten 48  USA 14,235 m
5 Ivar Sahlin Schweden  Schweden 14,160 m
6 Willem Peters Niederlande  Niederlande 13,860 m
7 Philip MacDonald Kanada 1921  Kanada 13,330 m
8 Harold Langley Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 12,740 m
9 Kiril Petrunow Bulgarien 1908  Bulgarien 12,015 m
NM William DeHart Hubbard Vereinigte Staaten 48  USA ogV
André Clayeux Dritte Französische Republik  Frankreich

Gruppe 2

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Platz Name Nation Weite Anmerkung
1 Nick Winter Australien  Australien 15,180 m
2 Folke Jansson Schweden  Schweden 14,970 m
3 Vilho Tuulos Finnland  Finnland 14,840 m
4 Merwin Graham Vereinigte Staaten 48  USA 14,000 m
5 John O’Connor Irland 1922  Irischer Freistaat 13,990 m
6 John Odde Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 13,400 m
7 Jack Higginson Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 13,340 m
8 Russ Sheppard Kanada 1921  Kanada 12,720 m
9 Louis Wilhelme Dritte Französische Republik  Frankreich 12,660 m

Datum: 12. Juli 1924

Qualifikation Finale
Platz Name Nation Resultat 1. Versuch
(m)
2. Versuch
(m)
3. Versuch
(m)
4. Versuch
(m)
5. Versuch
(m)
6. Versuch
(m)
1 Nick Winter Australien  Australien 15,525 m WR x 15,180 x 15,130 x 15,525
2 Luis Brunetto Argentinien  Argentinien 15,425 m 15,425 14,800 15,200 14,780 k. A. k. A.
3 Vilho Tuulos Finnland  Finnland 15,370 m Qualifikationsweite: 14,840 Finalweite: 15,370
4 Väinö Rainio Finnland  Finnland 15,010 m Qualifikationsweite: 14,940 Finalweite: 15,010
5 Folke Jansson Schweden  Schweden 14,970 m Qualifikationsweite: 14,970 Finalweite:000000
keine Verbesserung im Finale
6 Oda Mikio Japan 1870  Japan 14,350 m Qualifikationsweite: 14,350

Topfavorit war der Olympiasieger von 1920 Vilho Tuulos aus Finnland, der vor den Olympischen Spielen mit 15,48 m die zweitbeste je gesprungene Weite erzielt hatte.

Die beste Qualifikationsweite erreichte der Argentinier Luis Brunetto mit 15,425 m, der damit den Olympiarekord um gleich einen halben Meter verbesserte. Das Finale entwickelte sich zu einem Wettbewerb besonderer Klasse. Drei weitere Springer meisterten die 15-Meter-Marke. Tuulos sprang mit 15,37 m genau 87 Zentimeter weiter als bei seinem Olympiasieg vor vier Jahren und gewann doch „nur“ Bronze. Die Goldmedaille ging an den überraschend starken Nick Winter, der im letzten Versuch mit 15,525 m einen neuen Weltrekord erzielte und damit Brunetto auf den zweiten Platz verdrängte.[3]

Winter sprang zum ersten australischen Sieg im Dreisprung.

Luis Brunetto errang die erste Medaille Argentiniens in der Leichtathletik. Die argentinische Polomannschaft gewann ebenfalls an diesem 12. Juli die Goldmedaille, sodass es die beiden ersten argentinischen Medaillen bei Olympischen Spielen am selben Tag gab.

Endergebnis

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Olympiasieger Nick Winter
Platz Name Nation Resultat
01 Nick Winter Australien  Australien 15,525 m WR
02 Luis Brunetto Argentinien  Argentinien 15,425 m
03 Vilho Tuulos Finnland  Finnland 15,370 m
04 Väinö Rainio Finnland  Finnland 15,010 m
05 Folke Jansson Schweden  Schweden 14,970 m
06 Oda Mikio Japan 1870  Japan 14,350 m
07 Earle Wilson Vereinigte Staaten 48  USA 14,235 m
08 Ivar Sahlin Schweden  Schweden 14,160 m
09 Merwin Graham Vereinigte Staaten 48  USA 14,000 m
10 John O’Connor Irland 1922  Irischer Freistaat 13,990 m
11 Willem Peters Niederlande  Niederlande 13,860 m
12 John Odde Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 13,400 m
13 Jack Higginson Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 13,340 m
14 Philip MacDonald Kanada 1921  Kanada 13,330 m
15 Harold Langley Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 12,740 m
16 Russ Sheppard Kanada 1921  Kanada 12,720 m
17 Louis Wilhelme Dritte Französische Republik  Frankreich 12,660 m
18 Kiril Petrunow Bulgarien 1908  Bulgarien 12,015 m
NM William DeHart Hubbard Vereinigte Staaten 48  USA ogV
André Clayeux Dritte Französische Republik  Frankreich

Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 169
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Einzelnachweise

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  1. Weltrekorde. Dreisprung Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 4. Juni 2021
  2. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 135f, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 4. Juni 2021
  3. SportsReference 100 metres, web.archive.org, sports-reference.com (englisch), abgerufen am 9. September 2017