Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 4. und 5. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 28 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 28 Athleten aus 19 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 4. August 1984 (Qualifikation)
5. August 1984 (Finale)
Medaillengewinner
Arto Härkönen (Finnland FIN)
David Ottley (Vereinigtes Konigreich GBR)
Kenth Eldebrink (Schweden SWE)
Blick auf des Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Olympiasieger wurde der Finne Arto Härkönen. Er gewann vor dem Briten David Ottley und dem Schweden Kenth Eldebrink.

Wolfram Gambke und Klaus Tafelmeier waren die Vertreter der Bundesrepublik Deutschland. Tafelmeier schied in der Qualifikation aus, Gambke erreichte das Finale und wurde Vierter.
Werfer aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 1980 Dainis Kūla (Sowjetunion 1955  Sowjetunion) 91,20 m Moskau 1980
Weltmeister 1983 Detlef Michel (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 89,48 m Helsinki 1983
Europameister 1982 Uwe Hohn (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 91,34 m Athen 1982
Panamerikanischer Meister 1983 Laslo Babits (Kanada  Kanada) 81,40 m Caracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister 1983 Reinaldo Patterson (Kuba  Kuba) 79,76 m Havanna 1983
Südamerika-Meister 1983 José de Souza (Brasilien 1968  Brasilien) 74,54 m Santa Fe 1983
Asienmeister 1983 Masami Yoshida (Japan 1870  Japan) 79,50 m Kuwait 1983
Afrikameister 1982 Zakayo Malekwa (Tansania  Tansania) 76,18 m Kairo 1982

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 104,80 m Uwe Hohn (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) Berlin, DDR (heute Deutschland) 20. Juli 1984[1]
Olympischer Rekord 094,58 m Miklós Németh (Ungarn 1957  Ungarn) Finale OS Montreal, Kanada 26. Juli 1976

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der finnische Olympiasieger Arto Härkönen verfehlte diesen Rekord mit dem weiteten Wurf der Konkurrenz auf 86,76 m im Finale mit 7,82 m deutlich. Zum Weltrekord fehlten ihm sogar 18,04 m.

Qualifikation

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Datum: 4. August 1984[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Vier von ihnen übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 83,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht, so wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Wettbewerbern beider Gruppen, den sogenannten Lucky Losern, auf zwölf Werfer aufgefüllt. So reichten 79,34 m für die Finalteilnahme. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Gruppe A

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Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Roald Bradstock Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 79,52 m 81,08 m 83,06 m 83,06 m
2 Wolfram Gambke Deutschland BR  BR Deutschland 75,10 m 82,98 m x 82,98 m
3 Per Erling Olsen Norwegen  Norwegen 82,46 m x x 82,46 m
4 Laslo Babits Kanada  Kanada x 76,68 m 82,18 m 82,18 m
5 Masami Yoshida Japan 1870  Japan 78,14 m 81,42 m 78,06 m 81,42 m
6 Einar Vilhjálmsson Island  Island 79,78 m x 80,94 m 80,94 m
7 Jean-Paul Lakafia Frankreich  Frankreich 80,52 m 66,26 m 78,02 m 80,52 m
8 Duncan Atwood Vereinigte Staaten  USA 77,08 m 79,34 m x 79,34 m
9 Raimo Manninen Finnland  Finnland 79,26 m x x 79,26 m
10 Juan de la Garza Mexiko  Mexiko 78,80 m x 79,16 m 79,16 m
11 Sejad Krdžalić Jugoslawien  Jugoslawien 76,52 m x x 76,52 m
12 Zakayo Malekwa Tansania  Tansania 71,80 m x 75,18 m 75,18 m
13 Agostino Ghesini Italien  Italien 72,16 m 63,92 m 72,96 m 72,96 m
14 Justin Arop Uganda  Uganda 69,76 m 66,30 m x 69,76 m

Gruppe B

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Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Tom Petranoff Vereinigte Staaten  USA 85,96 m 85,96 m
2 David Ottley Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 85,86 m 85,86 m
3 Arto Härkönen Finnland  Finnland 82,82 m 83,06 m 83,06 m
4 Kenth Eldebrink Schweden  Schweden 79,36 m 81,06 m 79,42 m 81,06 m
5 Reidar Lorentzen Norwegen  Norwegen x 68,00 m 76,62 m 76,62 m
6 Tero Saviniemi Finnland  Finnland x 76,46 m x 76,46 m
7 Steve Roller Vereinigte Staaten  USA 75,50 m 75,48 m x 75,50 m
8 Kazuhiro Mizoguchi Japan 1870  Japan 74,82 m 72,58 m 69,18 m 74,82 m
9 Muhammad Rashid Khan Pakistan  Pakistan 72,48 m 70,76 m 74,58 m 74,58 m
10 Klaus Tafelmeier Deutschland BR  BR Deutschland x x 73,52 m 73,52 m
11 Chen Hung-yen Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 62,46 m 71,48 m 68,54 m 71,48 m
12 Gurtej Singh Indien  Indien 63,62 m 70,08 m 69,32 m 70,08 m
13 Sigurður Einarsson Island  Island 69,82 m 68,68 m 67,02 m 69,82 m
NM Mike O’Rourke Neuseeland  Neuseeland x x x ogV

Datum: 5. August 1984[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Arto Härkönen Finnland  Finnland x 78,74 m 84,34 m 86,76 m x x 86,76 m
2 David Ottley Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 85,74 m 81,52 m x x 83,92 m 84,46 m 85,74 m
3 Kenth Eldebrink Schweden  Schweden x 80,82 m x x 83,72 m 83,30 m 83,72 m
4 Wolfram Gambke Deutschland BR  BR Deutschland 82,00 m 82,46 m x 78,88 m x 72,08 m 82,46 m
5 Masami Yoshida Japan 1870  Japan x 81,98 m x 81,98 m 77,92 m 81,66 m 81,98 m
6 Einar Vilhjálmsson Island  Island 80,44 m 77,66 m 79,22 m 81,58 m x 79,26 m 81,58 m
7 Roald Bradstock Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 70,20 m 81,22 m 78,22 m 76,68 m x 78,82 m 81,22 m
8 Laslo Babits Kanada  Kanada x x 80,68 m x x x 80,68 m
9 Per Erling Olsen Norwegen  Norwegen 73,64 m x 79,98 m nicht im Finale der
besten acht Werfer
79,98 m
10 Tom Petranoff Vereinigte Staaten  USA x x 78,40 m 78,40 m
11 Duncan Atwood Vereinigte Staaten  USA 72,54 m 78,10 m x 78,10 m
12 Jean-Paul Lakafia Frankreich  Frankreich x x 70,86 m 70,86 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert. Vier von ihnen hatten die geforderte Qualifikationsweite übertroffen, acht weitere Teilnehmer – mit den nächstbesten Weiten beider Gruppen – komplettierten das Feld. Zwei US-Amerikaner und zwei Briten hatten das Finale erreicht. Die weiteren Finalisten kamen aus Schweden, der Bundesrepublik Deutschland, Norwegen, Kanada, Japan, Island, Finnland und Frankreich. Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche. Die besten acht Athleten konnten dann weitere drei Versuche absolvieren.

Der Olympiaboykott verhinderte die Teilnahme der Toppleute aus dem Ostblock. So war der Weltrekordler Uwe Hohn aus der DDR nicht dabei. Auch der amtierende Weltmeister Detlef Michel, ebenfalls DDR, und die starken Werfer aus der Sowjetunion Heino Puuste und Dainis Kūla fehlten. Ohne die Spitzenleute gab es in Los Angeles mit Ausnahme des US-Amerikaners Tom Petranoff keinen eindeutigen Favoriten.

Mit 85,74 m ging der Brite David Ottley im ersten Versuch in Führung. Hinter ihm lag mit 82,00 m Wolfram Gambke aus der Bundesrepublik Deutschland, der sich mit seinem zweiten Wurf auf 82,46 m verbessern konnte. Im dritten Durchgang gelangen dem Finnen Arto Härkönen 84,34 m, damit verdrängte er Gambke auf Platz drei. In Runde vier übernahm dann Härkönen mit 86,76 m die Führung vor Ottley und Gambke. Der Schwede Kenth Eldebrink konnte mit seinem fünften Wurf auf 83,72 m Gambke noch von Position drei verdrängen. Der letzte Durchgang brachte keine Änderung im Klassement. Olympiasieger wurde Arto Härkönen, Silber gewann David Ottley und Bronze ging an Kenth Eldebrink. Zu einer Enttäuschung entwickelte sich das Finale insbesondere für Petranoff, der an seine Vorleistungen nicht anknüpfen konnte und mit nur einem gültigen Versuch auf Platz 10 vorzeitig die Segel streichen musste.

Die Weiten lagen durchweg unterhalb des Niveaus der leichtathletischen Großveranstaltungen der letzten Jahre. Der Wettbewerb litt deutlich unter dem Fehlen der Werfer aus den Boykott-Staaten.

David Ottley war der erste britische Medaillengewinner im Speerwurf.

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 12. November 2021
  2. a b Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 289, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 12. November 2021