Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – Kugelstoßen (Frauen)

Das Kugelstoßen der Frauen bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 3. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. Dreizehn Athletinnen nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Kugelstoßen
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 13 Athletinnen aus 8 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 3. August 1984
Medaillengewinnerinnen
Deutschland BR Claudia Losch (FRG)
Rumänien 1965 Mihaela Loghin (ROU)
AustralienAustralien Gael Martin (AUS)
1980 1988
Blick auf das Eingangstor des Los Angeles Memorial Coliseum

Olympiasiegerin wurde Claudia Losch aus der Bundesrepublik Deutschland. Sie gewann vor der Rumänin Mihaela Loghin und der Australierin Gael Martin.

Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athletinnen aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 1980 Ilona Slupianek (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 22,41 m Moskau 1980
Weltmeisterin 1983 Helena Fibingerová (Tschechoslowakei  Tschechoslowakei) 21,05 m Helsinki 1983
Europameisterin 1982 Ilona Slupianek (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) 21,59 m Athen 1982
Panamerikanische Meisterin 1983 María Elena Sarría (Kuba  Kuba) 19,34 m Caracas 1983
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin 1983 Marcelina Rodríguez (Kuba  Kuba) 17,00 m Havanna 1983
Südamerika-Meisterin 1983 Maria Fernandes (Brasilien 1968  Brasilien) 15,01 m Santa Fe 1983
Asienmeisterin 1983 Lu Cheng (China Volksrepublik  Volksrepublik China) 17,38 m Kuwait 1983
Afrikameisterin 1982 Odette Mistoul (Gabun  Gabun) 14,21 m Kairo 1982

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 22,53 m Natalja Lissowskaja (Sowjetunion  Sowjetunion) Sotschi, Sowjetunion (heute Russland) 27. Mai 1984[1]
Olympischer Rekord 22,41 m Ilona Slupianek (Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR) Finale OS Moskau, Sowjetunion (heute Russland) 24. Juli 1980

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Stoß gelang Olympiasiegerin Claudia Losch mit 20,48 m in ihrem sechsten Versuch im Finale. Damit blieb sie 1,93 m unter dem Olympia- und 2,05 m unter dem Weltrekord.

Qualifikation

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Da nur dreizehn Athletinnen teilnahmen, wurde auf eine Qualifikationsrunde verzichtet. Die Athletinnen begannen gleich mit dem Finale.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

x ungültig

Datum: 3. August 1984[2]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Claudia Losch Deutschland BR  BR Deutschland 19,97 m 20,31 m 19,33 m 20,06 m 19,96 m 20,48 m 20,48 m
2 Mihaela Loghin Rumänien 1965  Rumänien 19,67 m 19,73 m 19,95 m 20,47 m 20,25 m 20,09 m 20,47 m
3 Gael Martin Australien  Australien 18,10 m 19,19 m 18,75 m 18,53 m x 18,34 m 19,19 m
4 Judy Oakes Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 18,14 m 17,76 m 18,01 m 18,08 m x 17,81 m 18,14 m
5 Li Meisu China Volksrepublik  Volksrepublik China 17,37 m x 17,44 m 17,96 m 17,61 m 17,19 m 17,96 m
6 Venissa Head Vereinigtes Konigreich  Großbritannien x 17,90 m x 17,37 m 15,59 m 16,40 m 17,90 m
7 Carol Cady Vereinigte Staaten  USA 17,22 m 17,23 m 17,10 m 16,83 m 16,32 m 17,19 m 17,23 m
8 Florența Crăciunescu Rumänien 1965  Rumänien 16,62 m 17,23 m 17,10 m 16,45 m x 17,05 m 17,23 m
9 Lorna Griffin Vereinigte Staaten  USA 15,87 m 16,08 m 17,00 m nicht im Finale der
besten acht Athletinnen
17,00 m
10 Yang Yanqin China Volksrepublik  Volksrepublik China 16,76 m 16,97 m 16,46 m 16,97 m
11 Ramona Pagel Vereinigte Staaten  USA 16,06 m 15,69 m 15,90 m 16,06 m
12 Carmen Ionesco Kanada  Kanada 14,92 m 15,25 m 14,96 m 15,25 m
13 Odette Mistoul Gabun  Gabun 14,39 m x 14,59 m 14,59 m

Im Finale starteten dreizehn Athletinnen, unter ihnen drei US-Amerikanerinnen, zwei Chinesinnen, zwei Rumäninnen und zwei Britinnen. Hinzu kamen jeweils eine Athletin aus der Bundesrepublik Deutschland, Kanada, Australien und Gabun. Nach drei Durchgängen wurden den besten acht Teilnehmerinnen drei weitere Versuche zugestanden.

Der Olympiaboykott verhinderte die Teilnahme der Topathletinnen aus dem Ostblock und der DDR. So waren die Olympiasiegerin von 1980 Ilona Slupianek aus der DDR, die sowjetische Weltrekordlerin Natalja Lissowskaja und die tschechoslowakische Weltmeisterin von 1983 Helena Fibingerová nicht dabei. Zahlreiche weitere hochkarätige Athletinnen aus den Boykottstaaten fehlten darüber hinaus. Das schmälerte diesen Wettbewerb ganz erheblich. Eine Favoritin war in dem verbliebenen Starterfeld schwer auszumachen.

Die Bundesdeutsche Claudia Losch übernahm im ersten Versuch mit für sie sehr guten 19,97 m die Führung vor der Rumänin Mihaela Loghin, die 19,67 m weit stieß. Beide verbesserten sich im zweiten Versuch: 20,31 m für Losch und 19,73 m für Loghin. Die Australierin Gael Martin hatte sich mit 19,19 m auf Platz drei vorgearbeitet. In Runde drei verbesserte sich Loghin noch einmal auf 19,95 m, was die Reihenfolge nicht veränderte. Mit ihrem vierten Stoß, in dem sie 20,47 m erzielte, zog die Rumänin an Losch vorbei. Doch im letzten Durchgang konterte Losch noch einmal. Sie stieß 20,48 m und so gewann Claudia Losch mit einem Zentimeter Vorsprung vor Mihaela Loghin die Goldmedaille. Dritte wurde Gael Martin mit ihrer Weite von 19,19 m aus dem dritten Versuch.

Bedingt durch das Fehlen der weltbesten Kugelstoßerinnen war das Niveau deutlich schwächer als bei den großen Meisterschaften der letzten Jahre, aber zwei Athletinnen gelangen mehrmals Weiten über die 20-Meter-Marke und eine weitere Sportlerin übertraf neunzehn Meter. Das Resultat war jedenfalls besser als erwartet.

Für alle Medaillengewinnerinnen war es die jeweils erste Medaille ihres Landes im Kugelstoßen der Frauen.

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Shot put - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 16. November 2021
  2. Official Report of the Games of the XXIIIrd Olympiad Los Angeles, 1984, Volume 2, Competition Summary and Results, S. 267, englisch/französisch (PDF, 41.082 KB), abgerufen am 16. November 2021