Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Hochsprung (Frauen)

Der Hochsprung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 21. und 23. August 2008 ausgetragen. 31 Athletinnen nahmen daran teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 31 Athletinnen aus 22 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 21./23. August 2008
Medaillengewinnerinnen
Belgien Tia Hellebaut (BEL)
Kroatien Blanka Vlašić (CRO)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chaunté Howard (USA)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Olympiasiegerin wurde die Belgierin Tia Hellebaut. Sie gewann vor der Kroatin Blanka Vlašić. Bronze errang die US-Amerikanerin Chaunté Howard.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 2004 Jelena Slessarenko (Russland  Russland) 2,06 m Athen 2004
Weltmeisterin 2007 Blanka Vlašić (Kroatien  Kroatien) 2,05 m Ōsaka 2007
Europameisterin 2006 Tia Hellebaut (Belgien  Belgien) 2,03 m Göteborg 2006
Panamerikanische Meisterin 2007 Romary Rifka (Mexiko  Mexiko) 1,98 m Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika- und Karibik-Meisterin 2008 Levern Spencer (Saint Lucia  St. Lucia) 1,91 m Cali 2008[1]
Südamerika-Meisterin 2007 Caterine Ibargüen (Kolumbien  Kolumbien) 1,84 m São Paulo 2007[2]
Asienmeisterin 2007 Tatjana Jefimenko (Kirgisistan  Kirgisistan) 1,94 m Amman 2007[3]
Afrikameisterin 2004 Anika Smit (Sudafrika  Südafrika) 1,88 m Addis Abeba 2008
Ozeanienmeisterin 2008 Hochsprung der Frauen nicht im Meisterschaftsprogramm Saipan 2008[4]

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 2,09 m Stefka Kostadinowa (Bulgarien  Bulgarien) Rom, Italien 30. August 1987[5]
Olympischer Rekord 2,06 m Jelena Slessarenko (Russland  Russland) Finale OS Athen, Griechenland 28. August 2004

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die größte Höhe erzielten zwei Athletinnen. Die belgische Olympiasiegerin Tia Hellebaut (erster Versuch) und die kroatische Silbermedaillengewinnerin Blanka Vlašić (zweiter Versuch) übersprangen 2,05 m und verfehlten diesen Rekord damit nur um einen Zentimeter. Zum Weltrekord fehlten ihnen vier Zentimeter.

Rekordverbesserungen

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Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
2,05 m – Tia Hellebaut (Belgien), Finale am 23. August, erster Versuch

In dieser Disziplin gab es gleich drei Dopingsünderinnen, die im Jahre 2016 überführt und disqualifiziert wurden.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
o übersprungen
x ungültig
r Wettkampf nicht fortgesetzt (retired)

Qualifikation

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21. August 2008, 10:50 Uhr

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 1,96 m. Keine der teilnehmenden Springerinnen ging diese Höhe überhaupt an, da sich abzeichnete, dass übersprungene 1,93 m genügten, um sich für das Finale zu qualifizieren. Fünfzehn Athletinnen (hellgrün unterlegt) erreichten so das Finale. Unter ihnen waren die drei oben genannten Dopingbetrügerinnen, sodass nur zwölf von den Finalistinnen in die Wertung gelangten.

Gruppe A

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Platz Name Nation 1,80 m 1,85 m 1,89 m 1,93 m Höhe
(m)
Anmerkung
1 Tia Hellebaut Belgien  Belgien o o o 1,93
2 Ariane Friedrich Deutschland  Deutschland o xo o 1,93
3 Swetlana Schkolina Russland  Russland o o o xo 1,93
4 Romana Dubnová Tschechien  Tschechien o xo o xxo 1,93
5 Doreen Amata Nigeria  Nigeria o o o xxx 1,89
6 Svetlana Radzivil Usbekistan  Usbekistan o xo o xxx 1,89
7 Amy Acuff Vereinigte Staaten  USA o o xo xxx 1,89
8 Zheng Xingjuan China Volksrepublik  Volksrepublik China xo o xxo xxx 1,89
9 Karina Vnukova Litauen  Litauen o o xxx 1,85
10 Sharon Day Vereinigte Staaten  USA xo o xxx 1,85
Antonia Stergiou Griechenland  Griechenland xo o xxx
12 Jekaterina Jewsejewa Kasachstan  Kasachstan o xxo xxx 1,85
13 Noeng Ruthai Chaipech Thailand  Thailand o xxx 1,80
Ina Gliznuța Moldau Republik  Moldau o xxx
DOP Wita Palamar Ukraine  Ukraine o o xo 1,93 im Finale dabei,
später disqualifiziert
[6]
Anna Tschitscherowa Russland  Russland o o xo xo 1,93

Gruppe B

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Melanie Skotnik – ausgeschieden mit 1,89 m
Platz Name Nation 1,80 m 1,85 m 1,89 m 1,93 m Höhe
(m)
Anmerkung
1 Marina Aitowa Kasachstan  Kasachstan o o o o 1,93
Ruth Beitia Spanien  Spanien o o o o
Wita Stjopina Ukraine  Ukraine o o o o
4 Antonietta Di Martino Italien  Italien xo o o o 1,93
5 Iva Straková Tschechien  Tschechien o o xxo o 1,93
6 Chaunté Howard Vereinigte Staaten  USA o o o xo 1,93
Blanka Vlašić Kroatien  Kroatien o o o xo
8 Emma Green Schweden  Schweden o o o xxo 1,93
9 Melanie Skotnik Frankreich  Frankreich o o o xxx 1,89
10 Nicole Forrester Kanada  Kanada o o xo xxx 1,89
11 Anna Iljuštšenko Estland  Estland o xxo xo xxx 1,89
12 Nadiya Dusanova Usbekistan  Usbekistan xxo o xxx 1,85
13 Levern Spencer Saint Lucia  St. Lucia xo xxx 1,85
NM Tatjana Jefimenko Kirgisistan  Kirgisistan xxx ogV
Romary Rifka Mexiko  Mexiko xxx
DOP Jelena Slessarenko Russland  Russland o o xo xxo 1,93 im Finale dabei, später disqualifiziert[6]

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hochspringerinnen:

 
Etwas überraschend gab es Gold für Tia Hellebaut

23. August 2008, 19:00 Uhr

Platz Name Nation 1,85 m 1,89 m 1,93 m 1,96 m 1,99 m 2,01 m 2,03 m 2,05 m 2,07 m Endresultat
(m)
Anmerkung
1 Tia Hellebaut Belgien  Belgien o o o o xo xo xo o x– 2,05 NR
2 Blanka Vlašić Kroatien  Kroatien o o o o o o o xo xxx 2,05
3 Chaunté Howard Vereinigte Staaten  USA o o xo xo xxo xxx 1,99
4 Ruth Beitia Spanien  Spanien o o o o xxx 1,96
Ariane Friedrich Deutschland  Deutschland o o o xxx
6 Emma Green Schweden  Schweden o o o xxo xxx 1,96
7 Marina Aitowa Kasachstan  Kasachstan o o o xxx 1,93
Antonietta Di Martino Italien  Italien o o o xxx
9 Iva Straková Tschechien  Tschechien o o xxo xxx 1,93
Wita Stjopina Ukraine  Ukraine o o xxo xxx
11 Swetlana Schkolina Russland  Russland o xo xxo xxx 1,93
12 Romana Dubnová Tschechien  Tschechien o xo x– r 1,89
DOP Anna Tschitscherowa Russland  Russland o o o xo xxo o o xxx 2,03 alle drei Resultate
im Jahr 2016
dopingbedingt annulliert
[6]
Jelena Slessarenko Russland  Russland o o xo xo xo xo xxx 2,01
Wita Palamar Ukraine  Ukraine o o o xo xo xx– x 1,99

Im Finale standen fünfzehn Athletinnen, von denen keine die Qualifikationshöhe von 1,96 m angegangen war, weil sich in der Ausscheidung abgezeichnet hatte, dass 1,93 m für die Finalteilnahme reichen würden. Um die Medaillen kämpften zwei Hochspringerinnen aus Tschechien sowie je eine Teilnehmerin aus Belgien, Deutschland, Italien, Schweden, Kasachstan, Kroatien, Russland, Spanien, der Ukraine und den Vereinigten Staaten. Drei weitere Athletinnen – zwei aus Russland und eine aus der Ukraine – wurden acht Jahre nach diesen Spielen bei Nachkontrollen des Dopingmissbrauchs überführt und disqualifiziert[6]siehe oben Abschnitt "Doping".

Zum engeren Kreis der Favoritinnen gehörten die kroatische Weltmeisterin von 2007 und EM-Vierte von 2006 Blanka Vlašić, die italienische Vizeweltmeisterin von 2007 Antonietta Di Martino, die US-amerikanische Vizeweltmeisterin von 2005 Chaunté Howard und die belgische Europameisterin von 2006 Tia Hellebaut. Auch die drei Dopingbetrügerinnen wären hier mitzuzählen, doch ein näheres Eingehen auf diese Athletinnen erübrigt sich hier.

Neun Hochspringerinnen waren noch im Wettbewerb, als die Höhe von 1,99 m gefordert war. Bis dahin hatten Vlašić, Hellebaut, die Spanierin Ruth Beitia und die Deutsche Ariane Friedrich alles im ersten Versuch bewältigt. Howard und die Schwedin Emma Green hatten zwei Fehlversuche zu Buche stehen, wobei Green die zuletzt aufgelegten 1,96 m erst mit ihrem dritten Sprung genommen hatte. Auch die drei später disqualifizierten Wettbewerberinnen waren noch mit dabei, Tschitscherowa und Palamar standen bei einem Fehlsprung, Slessarenko hatte zweimal gerissen. Nur Vlašić behielt bei 1,99 m ihre weiße Weste. Hellebaut benötigte zwei, Howard drei Versuche, um die Höhe zu überspringen. Beitia, Friedrich und Green scheiterten jeweils dreimal. Slessarenko und Palamar waren mit ihren jeweils zweiten Sprüngen erfolgreich, Tschitscherowa zog im dritten Versuch ebenfalls nach. Damit belegten Ruth Beitia und Ariane Friedrich gemeinsam den siebten Platz. Emma Green war Neunte. Im Abschlussresultat des Jahres 2016 waren diese drei Athletinnen allerdings um jeweils drei Ränge besser positioniert.

Die Höhe von 2,01 m gingen Vlašić, Hellebaut, Howard sowie die drei gedopten Springerinnen an. Vlašić blieb weiter ohne Fehlversuch, auch Tschitscherowa war mit ihrem ersten Sprung erfolgreich. Hellebaut und Slessarenko bewältigten die Aufgabe mit ihren jeweils zweiten Versuchen. Palamar sparte sich ihren letzten Sprung für die nächste Höhe auf, nachdem sie zweimal gerissen hatte, während Howard 2,01 m dreimal vergeblich anging, sie war damit Sechste, gewann jedoch mit ihren 1,99 m am Ende die Bronzemedaille. Auch 2,03 m nahmen Vlašić und Tschitscherowa auf Anhieb, Hellebaut mit ihrem zweiten Versuch. Palamar scheiterte nun mit ihrem letzten verbleibenden Versuch, Slessarenko schied mit drei Fehlversuchen ebenfalls aus. Nun wurden 2,05 m aufgelegt und jetzt war der Ablauf anders: Hellebaut zeigte sich nervenstark und war mit dem ersten Sprung erfolgreich, das war ein neuer belgischer Rekord. Vlašić produzierte ihren ersten Fehlversuch des Wettbewerbs überhaupt, aber sie blieb im Rennen und nahm die Höhe mit dem zweiten Sprung. Für Tschitscherowa, die letzte im Rennen verbliebene gedopte Athletin, war nach drei Fehlsprüngen über 2,05 m der Wettbewerb zu Ende. Weiter ging es mit 2,07 m, was olympischer Rekord gewesen wäre. Hier fiel die Entscheidung. Vlašić scheiterte dreimal, während Hellebaut nach einem Fehlsprung auf weitere Versuche verzichtete. Tia Hellebaut hatte Gold gewonnen, weil sie bei Höhengleichheit weniger Versuche über die Siegeshöhe von 2,05 m benötigt hatte. Für Blanka Vlašić gab es die Silbermedaille.

Auch wenn der Olympische Rekord hier nicht erreicht wurde, hatte der Wettbewerb ein hohes Niveau mit einer starken Leistungsdichte.

Tia Hellebaut war die erste belgische Olympiasiegerin im Hochsprung der Frauen.
Blanka Vlašić gewann die erste kroatische Medaille in dieser Disziplin.

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Einzelnachweise

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  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 15. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 15. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 15. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 15. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), High jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 15. März 2022
  6. a b c d e f g IOC sanctions Anna Chicherova for failing anti-doping test at Beijing 2008, www.olympic.org 6. Oktober 2016, abgerufen am 15. März 2022