Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – 400 m (Männer)

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 2008

Der 400-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde vom 18. bis zum 21. August 2008 im Nationalstadion Peking ausgetragen. 56 Athleten nahmen daran teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 56 Athleten aus 40 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 18. bis 21. August 2008
Medaillengewinner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten LaShawn Merritt (USA)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeremy Wariner (USA)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten David Neville (USA)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Die US-Mannschaft erzielte einen dreifachen Erfolg. LaShawn Merritt gewann vor Jeremy Wariner und David Neville.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger 2004 Jeremy Wariner (Vereinigte Staaten  USA) 44,00 s Athen 2004
Weltmeister 2007 43,45 s Ōsaka 2007
Europameister 2006 Marc Raquil (Frankreich  Frankreich) 45,02 s Göteborg 2006
Panamerikanischer Meister 2007 Chris Brown (Bahamas  Bahamas) 45,85 s Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meister 2008 Renny Quow (Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago) 45,27 s Cali 2008[1]
Südamerika-Meister 2007 Andrés Silva (Uruguay  Uruguay) 45,89 s São Paulo 2007[2]
Asienmeister 2007 Prasanna S. Amarasekara (Sri Lanka  Sri Lanka) 46,71 s Amman 2007[3]
Afrikameister 2008 Ali Babiker Nagmeldin (Sudan  Sudan) 45,64 s Addis Abeba 2008
Ozeanienmeister 2008 Joshua Ahwong (Australien  Australien) 48,26 s Saipan 2008[4]

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 43,18 s Michael Johnson (Vereinigte Staaten  USA) Sevilla, Spanien 26. August 1999[5]
Olympischer Rekord 43,49 s Finale OS Atlanta, USA 29. Juli 1996

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte der US-amerikanische Olympiasieger LaShawn Merritt mit 43,75 s im Finale am 21. August. Den Olympiarekord verfehlte er damit um 26 Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 57 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserung

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Es wurden drei Landesrekorde aufgestellt, alle im ersten Halbfinale am 19. August:

Vorläufe

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Es fanden sieben Vorläufe statt. Die jeweils drei ersten (hellblau unterlegt) sowie die drei zeitschnellsten Athleten (hellgrün unterlegt) qualifizierten sich dabei für das Halbfinale.

Vorlauf 1

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18. August 2008, 9:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Leslie Djhone Frankreich  Frankreich 45,12 s
2 David Neville Vereinigte Staaten  USA 45,22 s
3 William Collazo Kuba  Kuba 45,37 s
4 Kevin Borlée Belgien  Belgien 45,43 s
5 Denis Alexejew Russland  Russland 45,52 s
6 Young Talkmore Nyongani Simbabwe  Simbabwe 45,89 s
7 Éric Milazar Mauritius  Mauritius 46,06 s
8 Gakologelwang Masheto Botswana  Botswana 46,29 s

Vorlauf 2

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Sanjay Ayre (gelbes Trikot) – ausgeschieden als Fünfter des zweiten Vorlaufs

18. August 2008, 9:08 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Chris Brown Bahamas  Bahamas 44,79 s
2 Joel Milburn Australien  Australien 44,80 s PB
3 Johan Wissman Schweden  Schweden 44,81 s
4 Gary Kikaya Kongo Demokratische Republik  Demokratische Republik Kongo 44,89 s
5 Sanjay Ayre Jamaika  Jamaika 45,66 s
6 Arismendy Peguero Dominikanische Republik  Dominikanische Republik 20,87 s
7 Ivano Bucci San Marino  San Marino 48,54 s
8 Liu Xiaosheng China Volksrepublik  Volksrepublik China 53,11 s

Vorlauf 3

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18. August 2008, 9:16 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Nery Brenes Costa Rica  Costa Rica 45,36 s
2 James Godday Nigeria  Nigeria 45,49 s
3 Andretti Bain Bahamas  Bahamas 45,96 s
4 Niko Verekauta Fidschi  Fidschi 46,32 s
5 Fernando de Almeida Brasilien  Brasilien 46,60 s
6 Lewis Banda Simbabwe  Simbabwe 46,76 s
7 Vincent Mumo Kiilu Kenia  Kenia 46,79 s
8 Nagmeldin Ali Abubakr Sudan  Sudan 47,12 s

Vorlauf 4

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Andrés Silva – ausgeschieden als Fünfter des vierten Vorlaufs

18. August 2008, 9:24 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 45,00 s
2 Sean Wroe Australien  Australien 45,17 s PB
3 Ricardo Chambers Jamaika  Jamaika 45,22 s
4 Erison Hurtault Dominica  Dominica 46,10 s
5 Andrés Silva Uruguay  Uruguay 46,34 s
6 Rudolf Götz Tschechien  Tschechien 46,38 s
7 Yūzō Kanemaru Japan  Japan 46,39 s
DNS California Molefe Botswana  Botswana

Vorlauf 5

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18. August 2008, 9:32 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten  USA 44,96 s
2 Saul Weigopwa Nigeria  Nigeria 45,19 s
3 Claudio Licciardello Italien  Italien 45,25 s PB
4 Jonathan Borlée Belgien  Belgien 45,25 s PB
5 Ato Stephens Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 45,63 s
6 Alleyne Francique Grenada  Grenada 46,15 s
7 Geiner Mosquera Kolumbien  Kolumbien 46,59 s
8 Siraj Williams Liberia  Liberia 47,89 s

Vorlauf 6

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18. August 2008, 9:40 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Andrew Steele Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 44,94 s PB
2 Renny Quow Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 45,13 s
3 Michael Mathieu Bahamas  Bahamas 45,17 s PB
4 Michael Blackwood Jamaika  Jamaika 45,56 s
5 Tyler Christopher Kanada  Kanada 45,67 s
6 Joel Phillip Grenada  Grenada 46,30 s
7 Félix Martinez Puerto Rico  Puerto Rico 46,46 s
8 Daniel Dąbrowski Polen  Polen 47,83 s

Vorlauf 7

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18. August 2008, 9:48 Uhr

Platz Name Nation Zeit
1 Jeremy Wariner Vereinigte Staaten  USA 45,23 s
2 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische  Amerikanische Jungferninseln 45,36 s
3 Cédric Van Branteghem Belgien  Belgien 45,54 s
4 David Gillick Irland  Irland 45,83 s
5 Maxim Dyldin Russland  Russland 46,03 s
6 Mihailo Knisch Ukraine  Ukraine 46,28 s
7 Mathieu Gnanligo Benin  Benin 47,10 s
8 Naiel d’Almeida Sao Tome und Principe  São Tomé und Príncipe 49,08 s

Halbfinale

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Das Halbfinale wurde in drei Läufen ausgetragen, in welchen sich die jeweils zwei besten Läufer (hellblau unterlegt) sowie die zwei Zeitschnellsten (hellgrün unterlegt) für das Finale qualifizierten.

19. August 2008, 21:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Jeremy Wariner Vereinigte Staaten  USA 44,15 s
2 Chris Brown Bahamas  Bahamas 44,59 s
3 Kevin Borlée Belgien  Belgien 44,88 s NR
4 Nery Brenes Costa Rica  Costa Rica 44,94 s NR
5 Saul Weigopwa Nigeria  Nigeria 45,02 s
6 William Collazo Kuba  Kuba 45,06 s PB
7 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische  Amerikanische Jungferninseln 45,19 s NR
8 Claudio Licciardello Italien  Italien 45,64 s

19. August 2008, 21:52 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Leslie Djhone Frankreich  Frankreich 44,79 s
2 David Neville Vereinigte Staaten  USA 44,91 s
3 Joel Milburn Australien  Australien 45,06 s
4 Ricardo Chambers Jamaika  Jamaika 45,09 s
5 Jonathan Borlée Belgien  Belgien 45,11 s PB
6 James Godday Nigeria  Nigeria 45,24 s
7 Andretti Bain Bahamas  Bahamas 45,52 s
8 Andrew Steele Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 45,59 s
 
Gary Kikaya – ausgeschieden als Fünfter des dritten Halbfinals

19. August 2008, 21:59 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten  USA 44,12 s
2 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 44,60 s PB
3 Johan Wissman Schweden  Schweden 44,64 s
4 Renny Quow Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 44,82 s PB
5 Gary Kikaya Kongo Demokratische Republik  Demokratische Republik Kongo 44,94 s
6 Michael Mathieu Bahamas  Bahamas 45,56 s
7 Sean Wroe Australien  Australien 45,56 s
8 Cédric Van Branteghem Belgien  Belgien 45,81 s

Weitere im dritten Halbfinale ausgeschiedene Läufer:

 
Der Zieleinlauf hinter LaShawn Merritt: Jeremy Wariner (7 – Silber), David Neville (9 – Bronze im Sturz über die Ziellinie), Chris Brown (verdeckt), Leslie Djhone (Dritter von links), Martyn Rooney (ganz links), Renny Quow (Vierter von links), Johan Wissman (Zweiter von links)

21. August 2008, 21:20 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten  USA 43,75 s PB
2 Jeremy Wariner Vereinigte Staaten  USA 44,74 s
3 David Neville Vereinigte Staaten  USA 44,80 s
4 Chris Brown Bahamas  Bahamas 44,84 s
5 Leslie Djhone Frankreich  Frankreich 45,11 s
6 Martyn Rooney Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 45,12 s
7 Renny Quow Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 45,22 s
8 Johan Wissman Schweden  Schweden 45,39 s

Bei den letzten drei Meisterschaften auf Weltniveau, den Olympischen Spielen 2004 sowie den Weltmeisterschaften 2005 und 2007, hatte es jeweils Dreifacherfolge für die US-Athleten gegeben. Auch hier in Peking standen sie wieder ganz oben auf der Favoritenliste. Jeremy Wariner hatte bei allen drei genannten Veranstaltungen ganz vorne gelegen und war auch diesmal wieder mit im Rennen. Schärfster Konkurrent war sein Landsmann LaShawn Merritt, der Vizeweltmeister des letzten Jahres. Der dritte US-Amerikaner David Neville wurde nicht ganz so hoch eingeschätzt. Am ehesten traute man Chris Brown von den Bahamas zu, die Überlegenheit der US-Läufer zu bremsen. Er war bei den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils Vierter gewesen. Von den Europäern war der französische WM-Fünfte von 2007 Leslie Djhone am stärksten einzuschätzen.

Den Endlauf erreicht hatten drei US-Amerikaner sowie jeweils ein Läufer von den Bahamas, aus Frankreich, Großbritannien, Schweden und Trinidad und Tobago.

Auf den ersten zweihundert Metern des Finales führte Wariner das Feld an. Doch in der Zielkurve kamen seine beiden Landsleute Neville und vor allem Merritt stark auf. Zu Beginn der Zielgeraden lagen die drei US-Amerikaner ziemlich gleichauf, hinter ihnen kämpfte Brown. Das größte Stehvermögen hatte auf den letzten hundert Metern eindeutig LaShawn Merritt, der ganz überlegen mit fast einer vollen Sekunde Vorsprung Olympiasieger wurde. Der erfolgsverwöhnte Jeremy Wariner musste sich diesmal mit Silber zufriedengeben. Ganz eng ging es zu im Kampf um die Bronzemedaille. Brown war auf den letzten Metern eigentlich schon vorbei an Neville, doch der machte mit einem Hechtsprung ins Ziel allerletzte Reserven frei, während Brown ein ganz klein wenig ins Stolpern kam. So holte sich David Neville doch noch Bronze und Chris Brown wurde mit vier Hundertstelsekunden Rückstand auf ihn wieder einmal Vierter. Auf Platz fünf kam als bester Europäer Leslie Djhone vor dem Briten Martyn Rooney ins Ziel.

LaShawn Merritt, Jeremy Wariner und David Neville erkämpften den zweiten Dreifacherfolg der USA über 400 Meter bei Olympischen Spielen in Folge.

Bei zwanzig Siegen von US-Athleten in 26 olympischen Finalläufen war dies der siebte US-Sieg in Folge.

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Einzelnachweise

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  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 4. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 4. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 4. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 4. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records (Men), 400 m - Men, abgerufen am 3. März 2021