Olympische Winterspiele 2018/Skispringen

Bei den XXIII. Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang fanden drei Einzelwettkämpfe und ein Teamwettkampf im Skispringen statt. Austragungsort war der Alpensia Jumping Park. Insgesamt gab es 100 Startplätze, davon 35 im Wettbewerb der Frauen und 65 in den Wettbewerben der Männer. In den Einzelspringen hatte jedes Land maximal vier Startplätze zur Verfügung.[1] 2014 in Sotschi waren das deutsche und das polnische Team die stärkste Nation mit je zwei Goldmedaillen.

Skispringen bei den
Olympischen Winterspielen 2018
Information
Austragungsort Korea Sud Pyeongchang
Wettkampfstätte Alpensia Jumping Park
Nationen 21
Athleten 100 (65 Marssymbol (männlich), 35 Venussymbol (weiblich))
Datum 10.–19. Februar 2018
Entscheidungen 4
Sotschi 2014

Bilanz Bearbeiten

Medaillenspiegel Bearbeiten

Platz Land       Gesamt
1 Norwegen  Norwegen 2 1 2 5
2 Deutschland  Deutschland 1 3 4
3 Polen  Polen 1 1 2
4 Japan  Japan 1 1

Medaillengewinner Bearbeiten

Männer
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Normalschanze Deutschland  Andreas Wellinger Norwegen  Johann André Forfang Norwegen  Robert Johansson
Großschanze Polen  Kamil Stoch Deutschland  Andreas Wellinger Norwegen  Robert Johansson
Mannschaft Norwegen  Johann André Forfang,
Robert Johansson,
Andreas Stjernen,
Daniel-André Tande
Deutschland  Richard Freitag,
Karl Geiger,
Stephan Leyhe,
Andreas Wellinger
Polen  Stefan Hula,
Maciej Kot,
Dawid Kubacki,
Kamil Stoch
Frauen
Konkurrenz Gold Silber Bronze
Normalschanze Norwegen  Maren Lundby Deutschland  Katharina Althaus Japan  Sara Takanashi

Ergebnisse Männer Bearbeiten

Normalschanze Bearbeiten

Bei kalten −12 °C und starkem Aufwind wurde der Wettbewerb häufig unterbrochen und dauerte knapp drei Stunden. Die Springer mussten wegen der Bedingungen häufig lange auf ihre Startfreigabe warten und wurden währenddessen mit Decken gewärmt. Simon Ammann musste fünfmal den Startbalken wieder verlassen, bevor er die Freigabe erhielt.[2] Nach dem ersten Durchgang führte überraschend der Pole Stefan Hula, der seinen Vorsprung von 5,9 Punkten jedoch nicht verteidigen konnte und auf Platz 5 zurückfiel. Sein als Favorit gehandelter Landsmann Kamil Stoch, Gewinner der Vierschanzentournee 2017/18 und zu diesem Zeitpunkt Weltcupführender, verpasste die Medaillenränge um 0,4 Punkte.

Im zweiten Durchgang wurde der Schanzenrekord zweimal egalisiert: Zunächst sprang Robert Johansson und später Andreas Wellinger auf eine Weite von 113,5 Meter. Wellinger sicherte sich mit diesem Sprung Gold und damit die erste deutsche Goldmedaille der Männer im Einzelspringen seit Jens Weißflog im Jahr 1994 und die erste auf der Normalschanze seit 1984. Silber und Bronze gewannen die Norweger Johann André Forfang und Robert Johansson.

Platz Land Sportler Weiten (m) Punkte
1 Deutschland  GER Andreas Wellinger 104,5 / 113,5 259,3
2 Norwegen  NOR Johann André Forfang 106,0 / 109,5 250,9
3 Norwegen  NOR Robert Johansson 100,5 / 113,5 249,7
4 Polen  POL Kamil Stoch 106,5 / 105,5 249,3
5 Polen  POL Stefan Hula 111,0 / 105,5 248,8
6 Norwegen  NOR Daniel-André Tande 103,5 / 111,5 242,3
7 Japan  JPN Ryōyū Kobayashi 108,0 / 108,0 240,8
8 Deutschland  GER Markus Eisenbichler 106,0 / 106,5 240,2
9 Deutschland  GER Richard Freitag 106,0 / 102,5 240,0
10 Deutschland  GER Karl Geiger 103,5 / 105,0 236,7

Qualifikation: 8. Februar 2018, 21:30 Uhr
Wettkampf: 10. Februar 2018, 21:35 Uhr
Hillsize: 109 m; K-Punkt: 98 m

57 Teilnehmer aus 19 Ländern, davon 50 in der Wertung.
Olympiasieger 2014: Polen  Kamil Stoch
Weltmeister 2017: Osterreich  Stefan Kraft

Großschanze Bearbeiten

In der Qualifikation stellte Ryōyū Kobayashi mit 143,5 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Der Italiener Davide Bresadola stürzte im ersten Durchgang, blieb jedoch unverletzt. Nach dem ersten Durchgang führte Kamil Stoch vor Michael Hayböck und Andreas Wellinger. Hayböck, der nach einer bis dahin aus österreichischer Sicht nicht erfolgreichen Saison überraschend den zweiten Platz belegte, konnte den Medaillenrang nicht behaupten und fiel mit einem schwächeren Sprung auf Platz 6 zurück. Nach dem zweiten Durchgang stand fest, dass Kamil Stoch Gold gewonnen hatte und somit seinen Titel der Olympischen Winterspiele 2014 von der Großschanze im Einzel verteidigen konnte. Trotz zweier kürzerer Sprünge verwies er Wellinger, der im zweiten Durchgang die Tagesbestweite von 142 Metern erzielte, auf den zweiten Rang und somit zur Silbermedaille. Wellinger hatte günstigere Windbedingungen und somit weniger Windpunkte erhalten. Robert Johansson gewann wie von der Normalschanze Bronze.

Platz Land Sportler Weiten (m) Punkte
1 Polen  POL Kamil Stoch 135,0 / 136,5 285,7
2 Deutschland  GER Andreas Wellinger 135,5 / 142,0 282,3
3 Norwegen  NOR Robert Johansson 137,5 / 134,5 275,3
4 Norwegen  NOR Daniel-André Tande 131,0 / 138,0 273,1
5 Norwegen  NOR Johann André Forfang 133,0 / 134,5 271,6
6 Osterreich  AUT Michael Hayböck 140,0 / 131,0 267,7
7 Deutschland  GER Karl Geiger 132,0 / 137,5 267,6
8 Norwegen  NOR Andreas Stjernen 134,5 / 131,5 267,3
9 Deutschland  GER Richard Freitag 130,0 / 127,5 260,0
10 Polen  POL Dawid Kubacki 134,5 / 126,0 258,0
Slowenien  SLO Peter Prevc 134,0 / 127,5 258,0
Japan  JPN Ryōyū Kobayashi 135,5 / 128,0 258,0

Qualifikation: 16. Februar 2018, 21:30 Uhr
Wettkampf: 17. Februar 2018, 21:30 Uhr
Hillsize: 142 m; K-Punkt: 125 m

57 Teilnehmer aus 19 Ländern, davon 50 in der Wertung.
Olympiasieger 2014: Polen  Kamil Stoch
Weltmeister 2017: Osterreich  Stefan Kraft

Mannschaftsspringen Bearbeiten

Bereits nach dem ersten Durchgang setzten sich die mannschaftlich geschlossen starken Teams aus Norwegen (545,9 Punkte), Deutschland (543,9 Punkte) und Polen (540,9 Punkte) vom Rest des Feldes ab. Das viertplatzierte Österreich folgte mit 493,7 Punkten. Im zweiten Durchgang war es vor allem Daniel-André Tande, der mit dem weitesten Sprung des Wettbewerbs (auf 140,5 Meter) den Abstand auf die Konkurrenten aus Deutschland und Polen ausbauen konnte. Norwegen gewann Gold vor Deutschland und Polen.

Platz Land Sportler Punkte
Sprung 1
Punkte
Sprung 2
Punkte
total
1 Norwegen  NOR Daniel-André Tande
Andreas Stjernen
Johann André Forfang
Robert Johansson
545,9 552,6 1098,5
2 Deutschland  GER Karl Geiger
Stephan Leyhe
Richard Freitag
Andreas Wellinger
543,9 531,8 1075,7
3 Polen  POL Maciej Kot
Stefan Hula
Dawid Kubacki
Kamil Stoch
540,9 531,5 1072,4
4 Osterreich  AUT Stefan Kraft
Manuel Fettner
Gregor Schlierenzauer
Michael Hayböck
493,7 484,7 978,4
5 Slowenien  SLO Jernej Damjan
Anže Semenič
Tilen Bartol
Peter Prevc
492,4 475,4 967,8
6 Japan  JPN Taku Takeuchi
Daiki Itō
Noriaki Kasai
Ryōyū Kobayashi
475,5 465,0 940,5
7 Olympia  OAR Alexei Romaschow
Denis Kornilow
Michail Nasarow
Jewgeni Klimow
409,6 400,2 809,8
8 Finnland  FIN Janne Ahonen
Andreas Alamommo
Jarkko Määttä
Antti Aalto
397,5 392,9 790,4

Datum: 19. Februar 2018, 21:30 Uhr
Hillsize: 142 m; K-Punkt: 125 m

12 Teams am Start, alle in der Wertung.
Olympiasieger 2014: Deutschland  Deutschland Andreas Wank, Marinus Kraus, Andreas Wellinger, Severin Freund
Weltmeister 2017: Polen  Polen Piotr Żyła, Dawid Kubacki, Maciej Kot, Kamil Stoch

Ergebnisse Frauen Bearbeiten

Normalschanze Bearbeiten

Platz Land Sportlerin Weiten (m) Punkte
1 Norwegen  NOR Maren Lundby 105,5 / 110,0 264,6
2 Deutschland  GER Katharina Althaus 106,5 / 106,0 252,6
3 Japan  JPN Sara Takanashi 103,5 / 103,5 243,8
4 Olympia  OAR Irina Awwakumowa 099,0 / 102,0 230,7
5 Deutschland  GER Carina Vogt 097,0 / 101,5 227,9
6 Osterreich  AUT Daniela Iraschko-Stolz 101,5 / 099,0 225,9
7 Slowenien  SLO Nika Križnar 101,0 / 104,0 223,2
8 Deutschland  GER Ramona Straub 098,5 / 098,5 210,5
9 Japan  JPN Yūki Itō 094,0 / 093,0 203,9
10 Deutschland  GER Juliane Seyfarth 102,5 / 090,0 194,3

Datum: 12. Februar 2018, 21:50 Uhr
Hillsize: 109 m; K-Punkt: 98 m

35 Teilnehmerinnen aus 14 Ländern, alle in der Wertung.
Olympiasiegerin 2014: Deutschland  Carina Vogt
Weltmeisterin 2017: Deutschland  Carina Vogt

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. QUALIFICATION SYSTEM FOR THE XXIII OLYMPIC WINTER GAMES PYEONGCHANG 2018. (PDF) Abgerufen am 3. Oktober 2017.
  2. Gold für Skispringer Andreas Wellinger, auf zeit.de vom 10. Februar 2018, abgerufen am 10. Februar 2018.