Oreschnik (Rakete)

Die Oreschnik (Russisch: Орешник, wörtlich „die Haselnuss“) ist eine russische ballistische Mittelstreckenrakete.

Eigenschaften

Es ist unklar, ob es sich bei der Oreschnik um eine neuentwickelte Rakete oder einen Teil des Raketenprogramms RS-26 Rubesch handelt. Laut dem ukrainischen Fachportal Defense Express ist es in der russischen Rüstungsindustrie gängig, dieselbe Waffe doppelt zu benennen. Die Rubesch wäre nach dem INF-Vertrag eine verbotene Mittelstreckenrakete, dieser ist aber seit 2019 nicht mehr in Kraft. Laut Angaben aus amerikanischen Sicherheitskreisen besaß Russland bis November 2024 nur eine geringe Stückzahl; sie sei angeblich noch in der Testphase. Sie trägt mehrere Sprengköpfe gleichzeitig (MIRV); diese lösen sich vor dem Wiedereintritt der Rakete in die Erdatmosphäre von der Rakete und können unabhängig mehrere Ziele ansteuern. Die Rakete erreicht in der Endphase eine Geschwindigkeit von Mach 10 bzw. 12,300 km/h.

Einsatz

Die Oreschnik wurde erstmals am 21. November 2024 gegen eine Anlage des ukrainischen Unternehmens Piwdenmasch in der Stadt Dnipro eingesetzt; diese wurde angeblich aus der Oblast Astrachan gestartet. Ukrainisches Bildmaterial zeigt den Einschlag von sechs Gefechtsköpfen. Laut des russischen Präsidenten Wladimir Putin erfolgte der russische Raketenangriff als Reaktion auf den ukrainischen Einsatz amerikanischer ATACMS-Raketen sowie britischer Storm-Shadow-Marschflugkörper gegen militärische Ziele in Westrussland.

Rezeption

Der Raketenexperte Fabian Hoffmann bezeichnete die Oreschnik im November 2024 als „RS-26 mit einigen Upgrades“; er gehe davon aus, dass die Oreschnik „zu 80 bis 90 Prozent mit ihr identisch ist.“