Orlat (deutsch Winsberg, ungarisch Orlát) ist eine Ortschaft im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Orlat
Winsberg
Orlát
Orlat (Rumänien)
Orlat (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 45° 45′ N, 23° 58′ OKoordinaten: 45° 45′ 20″ N, 23° 58′ 2″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 486 m
Fläche: 59,02 km²
Einwohner: 2.964 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km²
Postleitzahl: 557170
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Bürgermeister : Aurel Gâță (PNL)
Postanschrift: Str. Avram Iancu, nr. 202
loc. Orlat, jud. Sibiu, RO–557170
Website:

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Orlat im Kreis Sibiu

Orlat liegt in der Mărginimea Sibiului, einer ethnisch von jeher rumänisch geprägten Region im Südwesten der siebenbürgisch-sächsischen Dörfer um Hermannstadt, an der Mündung des Râul Săcel (Schwarzbach) in den Cibin (Zibin) etwa 17 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Sibiu entfernt. Die rumänische Autobahn A1 verläuft etwa zweieinhalb Kilometer nördlich von Orlat.

Geschichte

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Urkundlich wurde der Ort Orlat 1317 erstmals erwähnt.[3] Das archäologische Verzeichnis Repertoriul Arheologic Național vermerkt westlich des Ortes auf dem Berg Cetatea Scurtă (Riesenberg), eine Erdenburg, welche der Bronzezeit zugeordnet wird.[4]

Im Ort war zur Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie ein rumänisches Grenzregiment stationiert. An den jeweiligen Regiments- und Bataillonsorten der Militärgrenze wurden Schulen gegründet, welche der Ausbildung von Unteroffizieren, aber auch der Allgemeinbildung der einfachen Grenzbevölkerung, dienten. Diese Schulen leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Entstehung eines rumänischen Schulwesens in Siebenbürgen. Ihre Besonderheit lag unter anderem darin, dass sie die Kluft zwischen den beiden rumänischen Konfessionen überbrückten, was vor allem im konfessionell gemischten Gebiet des walachischen Grenzregiments bei Hermannstadt von Bedeutung war. Mit der Auflösung der siebenbürgischen Militärgrenze im Jahre 1851, wurden die Schulen in den Besitz der Grenzerfamilien übergeben.[5]

Zur Zeit des Königreichs Ungarn gehörte Orlat dem Stuhlbezirk Szelistye in der Gespanschaft Hermannstadt (rumänisch Comitatul Sibiu), anschließend dem historischen Kreis Sibiu und ab 1950 dem heutigen Kreis Sibiu an.

Bevölkerung

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Die Bevölkerung in Orlat entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 1.496 1.331 28 74 63
1920 1.890 1.820 16 49 5
1956 2.702 2.555 33 20 94
1992 3.363 3.302 22 9 30
2002 3.271 3.226 27 2 16
2011 3.205 3.080 14 5 106 (Roma 42)
2021 2.964 2.693 4 7 260 (Ukrainer 6)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet von Orlat die höchste Einwohnerzahl und auch die der Rumänen 1992 erreicht. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumäniendeutschen wurde 1850, die der Magyaren (60) wurde 1977 und die der Roma (90) wurde 1956 registriert.[6]

Sehenswürdigkeiten

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  • Die orthodoxe Kirche Sfântul Nicolae 1794 oder 1796[7] errichtet, steht laut dem Verzeichnis historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) steht diese unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Gebäude des ehemaligen Grenzregiments 1763 errichtet und im 20. Jahrhundert umgebaut, ist heute ein Museum und steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Die Holzhäuser bei Nr. 422 1852 errichtet und das bei Nr. 472 im 19. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[8]
  • Die griechisch-katholische Kirche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet.[9]
  • Das 1993 errichtete Kloster Sfânta Treime („Heilige Dreifaltigkeit“)[10]
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Commons: Orlat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 9. April 2021 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  4. Repertoriul Arheologic Naţional (RAN) – Orlat, abgerufen am 13. Februar 2023 (rumänisch).
  5. Joachim von Puttkamer: Schulalltag und nationale Integration in Ungarn („Die Schulen der ehemaligen rumänischen Militärgrenze“), bei Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung.
  6. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).
  7. Angaben zur orthodoxen Kirche in Orlat bei biserici.org, abgerufen am 13. Februar 2023 (rumänisch).
  8. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  9. Angaben zur griechisch-katholische Kirche in Orlat bei biserici.org, abgerufen am 13. Februar 2023 (rumänisch).
  10. Angaben zum Kloster Sfânta Treime in Orlat bei biserici.org, abgerufen am 13. Februar 2023 (rumänisch).