Târnava (Sibiu)

Gemeinde in Rumänien

Târnava oder auch Tîrnava [tɨrˈnawa] (veraltet Proștea Mare; deutsch Großprobstdorf, ungarisch Nagyekemező)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Târnava
Großprobstdorf
Nagyekemező
Târnava (Sibiu) (Rumänien)
Târnava (Sibiu) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Sibiu
Koordinaten: 46° 8′ N, 24° 18′ OKoordinaten: 46° 8′ 28″ N, 24° 17′ 39″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 29,38 km²
Einwohner: 3.007 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km²
Postleitzahl: 557275
Telefonvorwahl: (+40) 02 69
Kfz-Kennzeichen: SB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Târnava, Colonia Târnava
Bürgermeister : Ioa-Mihai Feisan (PNL)
Postanschrift: Str. 1 Decembrie 1918, nr. 5
loc. Târnava, jud. Sibiu, RO–557275
Website:
 
Groß-Probstdorf von Süden gesehen. Im Vordergrund die Eisenbahnlinie.

Die Ortschaft liegt fünf Kilometer südwestlich von Mediaș (Mediasch) entfernt im nördlichen Teil des Kreises Sibiu, am Fluss Târnava Mare (Große Kokel).

Geschichte

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Im Jahr 1331 wurde die Ortschaft als Ekeemeza Maior erstmals urkundlich erwähnt. Es wird angenommen, dass die Gründung der Siedlung bereits deutlich früher – d. h. vor der Ansiedlung der Siebenbürger Sachsen – vermutlich durch Szekler erfolgte. Zunächst war Groß-Probstdorf Teil der Hermannstädter Provinz „Sieben Stühle“, bevor Ende des 18. Jahrhunderts die Unterstellung unter den Mediascher Stuhl erfolgte.[4]

Schon ab den 1960er-Jahren, vor allem aber nach der Wende von 1989 wanderte die überwiegende Mehrheit der deutschsprachigen Bevölkerung nach Deutschland aus. Sie gründeten hier eine Heimatortsgemeinschaft (HOG).

Infrastruktur

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Die Gemeinde liegt an der elektrifizierten Bahnstrecke Teiuș–Brașov und der Nationalstraße DN14 etwa 50 Kilometer von der Kreishauptstadt Sibiu (Hermannstadt) entfernt.

Bildung, Wirtschaft und Soziales

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Bereits im Jahr 1567 ist die Existenz einer Schule in Groß-Probstdorf belegt.[4] Der Ort verfügt heute über einen Kindergarten, eine Grundschule und ein Lyzeum.

Die Mehrheit der Einwohner ist in den Bereichen Landwirtschaft, Obstbau, Viehzucht, Handel und Kleinindustrie beschäftigt.[5]

Umweltsituation

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Aufgrund seiner Nähe zum benachbarten Copșa Mică (Klein-Kopisch), wo sich eine Rußfabrik und ein Buntmetallbetrieb befinden, die insbesondere in den 1980er Jahren in einem katastrophalen Zustand waren, leidet die Umwelt in Târnava bis heute erheblich.

Sehenswürdigkeiten

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  • Evangelische Kirche, spätgotisch. Der originale Altar (Ende 15. / Anfang 16. Jahrhundert) befindet sich seit den 1960er Jahren im Hermannstädter Brukenthalmuseum. Die Kirche stehen unter Denkmalschutz.[6]
  • Heldendenkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges (errichtet 1945)

Persönlichkeiten

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  • Michael Ambrosi sen. (1862–1933), Siebenbürgischer Weinbaupionier, Gründer der Ambrosi-Rebschule[7]
  • Michael Ambrosi jun. (1880–1940), Autor von Weinbaufachbüchern[7]
  • Gerhard Michael Ambrosi (* 1943), deutscher Wissenschaftler, emeritierter Professor für Europäische Wirtschaftspolitik an der Universität Trier[8], Enkel von Michael Ambrosi jun., Ehrenbürger seit 2002[9]

Siehe auch

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Commons: Târnava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 8. November 2024 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  4. a b Geschichte Großprobstdorfs auf der Website der HOG Großprobstdorf.
  5. Rumänische Website mit Datentabelle über Târnava.
  6. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  7. a b HOG-Informationen/Geschichte, bei siebenbuerger.de.
  8. Universität Trier: Emeritierte Professoren und Professoren im Ruhestand. Abgerufen am 18. März 2023.
  9. Siebenbürgische Zeitung: Prof. Dr. Gerhard Michael Ambrosi. Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V., 28. Februar 2003, abgerufen am 12. März 2023.