Otto von Blomberg
Otto Sigismund Georg Emil Freiherr von Blomberg (* 13. Januar 1871 in Bielefeld;[1] † 2. August 1946) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Reichswehr.
Leben
BearbeitenHerkunft
BearbeitenOtto von Blomberg entstammte dem westfälischen Adelsgeschlecht Blomberg. Er war der Sohn von Otto Sigismund Georg Emil Freiherr von Blomberg (* 1834) und dessen Ehefrau Auguste Sophie Adelheid (1843–1909), geborene von Ditfurth.[1] Sein Vater, gefallen 1870 bei Mars la Tours, war Hauptmann des hohenzollernschen Füsilier-Regiments „Fürst Karl Anton von Hohenzollern" Nr. 40.[2]
Werdegang
BearbeitenOtto von Blomberg trat am 22. März 1889 aus dem Kadettenkorps der Königlich Preußischen Armee als Sekondeleutnant dem Infanterie-Regiment „Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 bei. Anfangs fand er Verwendung als Kompanieoffizier der 9. Kompanie in Detmold. Im Herbst des darauffolgenden Jahres wurde er als Kompanieoffizier in die 7. Kompanie seines Regiments versetzt, welche in Bielefeld stationiert war. Ein Jahr später kam er zur 12. Kompanie nach Detmold. Vom 20. Januar 1892 bis 12. November 1893 erhielt er die Position des Adjutanten des III. Bataillons seines Regiments. Anschließend war er für ein Jahr zur Dienststellung zum Fürsten zur Lippe kommandiert.
Im Frühjahr 1895 kam von Blomberg als Kompanieoffizier zurück nach Detmold, nun zur 10. Kompanie und war vom 1. Oktober 1895 bis 21. Juli 1898 an der Kriegsschule in Berlin. Ab April 1899 wurde er im Großen Generalstab eingesetzt. Aufgrund dessen wurde er, nun Oberleutnant, am 18. August 1900 à la suite seines Regiments als Feldtopograph des Kommandos des Ostasiatischen Expeditionskorps zugeteilt. Unter Belassung in seiner Stellung als Feldtopograph und Versetzung in das 4. Brandenburgische Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin" Nr. 24 à la suite erhielt er 1901 eine Beförderung zum Hauptmann. Zum 16. September 1901 wurde er erneut dem Ostasiatischen Expeditionskorps zugeteilt.[3] Am 24. Oktober 1901 erhielt er den Kronen-Orden 4. Klasse mit Schwertern verliehen.[4] Im Januar 1902 übernahm er die 11. Kompanie des Infanterie-Regiments 24 in Neuruppin. Am 15. November des übernächsten Jahres versetzte man von Blomberg unter Überweisung zum Großen Generalstab. Er wurde im April 1905 in den Generalstab der 38. Division in Erfurt als erster Generalstabsoffizier versetzt und am 11. September 1907 zum Major befördert. Im Januar 1908 kam er erneut in den Großen Generalstab.
Im Herbst 1910 wurde von Blomberg in den Generalstab der IV. Armee in Magdeburg versetzt. Circa zwei Jahre später wurde er am 13. September 1912 mit Wirkung vom Oktober abgelöst und zurück in den Großen Generalstab versetzt. Seine Beförderung zum Oberstleutnant erfolgte im Januar 1914. Wenig später, im Frühjahr 1914, wurde von Blomberg zum Kommandeur des III. Bataillons des 5. Hannoverschen Infanterie-Regiments Nr. 165 in Quedlinburg. Die Beförderung zum Oberst erfolgte am 18. August 1916. Zum Ende des Ersten Weltkriegs war er Oberquartiermeister beim Oberkommando der 2. Armee.
1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen und fand Verwendung als Kommandeur des Reichswehr-Schützen-Regiments 7. Als das 200.000 Mann starke „Übergangsheer“ der Reichswehr aufgebaut wurde, gehörte er als Kommandeur der Infanterie zur Reichswehr-Brigade 4. Bei Bildung des 100.000 Mann-Heeres fungierte von Blomberg als Kommandant der Kommandantur Königsberg in Preußen. In Schwerin wurde er im Juni 1921 zum Infanterieführer II der 2. Division ernannt, er war somit Nachfolger des Generalmajors Hans Emil Freiherr von Hammerstein-Gesmold. Sein Nachfolger in der Kommandantur Königsberg war Oberst Max Ludwig.
Am 31. Januar 1923 endete sein aktiver Dienst in der Reichswehr. Mit Ende seiner Dienstzeit wurde ihm der Charakter Generalleutnant verliehen. Generalmajor Walther von Jagow wurde sein Nachfolger als Infanterieführer II.
Familie
BearbeitenAm 1. Oktober 1903 heiratete er in Windischleuba Anna Margareta Freiin von Münchhausen (* 1882).[1] Zusammen hatten sie zwei Söhne, Hans-Georg (* 1904 in Neuruppin)[1] und Otto (* 1913 in Berlin-Wilmersdorf), und zwei Töchter, Adelheid (* 1906 in Erfurt) und Anna-Margarethe (* 1908 in Berlin)[1].
Literatur
Bearbeiten- Ernst-Adolf von Mansberg: Offizier-Stammliste des königlich-preußischen Infanterie-Regiments. Mittler und Sohn, Berlin, 1900, S. 186.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande. Julius Perthes, 1910, S. 47.
- ↑ Felix Cramer: Offizier-Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Friedrich der Niederlands: (2. Westfälisches) Nr. 15. Bruns, 1897, S. 158.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Band 86. E. S. Mittler, 1901, S. 2215.
- ↑ Militär-Wochenblatt. Band 86. E. S. Mittler, 1901, S. 2505.
Personendaten | |
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NAME | Blomberg, Otto von |
ALTERNATIVNAMEN | Blomberg, Otto Sigismund Georg Emil Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adliger und Generalleutnant |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1871 |
GEBURTSORT | Bielefeld |
STERBEDATUM | 2. August 1946 |