Parkfriedhof Essen
Der kommunale Parkfriedhof liegt im Essener Stadtteil Huttrop und bildet mit einer Fläche von 40,46 Hektar die größte Begräbnisstätte der Stadt. Nach Baubeginn 1923 wurde er im Dezember 1924 seiner Bestimmung übergeben.
Geschichte
BearbeitenDer Parkfriedhof besteht aus einem alten und einem neuen Teil, in denen sich jeweils eine Trauerhalle befindet. Den Bau des Friedhofs leitete Gartenbaudirektor Rudolf Korte. Die parkähnliche Anlage sollte mit lebendig wirkenden Blumen, Sträuchern und Alleen dem Tod den Schrecken nehmen.[1] Am 16. Dezember 1924 fand die erste Beisetzung statt.[2]
Die vom Architekten und Essener Beigeordneten Ernst Bode teils in konservativem, teils in modernem Stil der 1920er Jahre entworfene alte Trauerhalle wurde am 17. Dezember 1926 der Öffentlichkeit übergeben. Die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Essen erfolgte am 23. November 1989. Auch der alte Friedhofsteil als Gesamtanlage steht seitdem unter Denkmalschutz.[3]
1941 wurden etwa 36 Grabsteine des ehemaligen jüdischen Friedhofes in der Lazarettstraße im Essener Westviertel zum im Südwesten des Parkfriedhofs liegenden jüdischen Friedhof überführt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen der neue Friedhofsteil sowie eine weitere Trauerhalle hinzu.[1]
Kriegsgräber
BearbeitenAuf vier Gräberfeldern des Parkfriedhofes liegen insgesamt 2045 Opfer des Zweiten Weltkrieges. Im ersten Feld sind 86 deutsche Soldaten und 1502 Zivilisten beigesetzt, im zweiten Feld 52 KZ-Opfer, im dritten 405 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter unterschiedlicher Nationalität und im vierten Gräberfeld ruhen 213 sowjetische Kriegsgefangene, die in den Jahren 1941 bis 1945 ums Leben kamen.
Ehrengräber
BearbeitenAuf dem Friedhof befinden sich zwei Ehrengräber der Stadt Essen, das des
- Oberbürgermeisters und Bundespräsidenten Gustav Heinemann und
- seit 2001 das der Stifterin Claire Hennes (1906–1982) und ihrem Ehemann.[4] Hennes war Alleinerbin der Firma Doppelherz I.P. Hennes GmbH in Essen, die sie bis 1976 leitete. Die Erhebung zum Ehrengrab erfolgte aufgrund ihres sozialen Engagements zur Verbesserung der Situation der Alten- und Pflegeheime in Essen.[1]
Beigesetzte Persönlichkeiten
Bearbeiten- Gustav Heinemann (1899–1976) – Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland von 1969 bis 1974
- Christine Hengst (1897–1966) – erste Schulrätin in Nordrhein-Westfalen
- Heinrich Imbusch (1878–1945) – Gewerkschaftsführer, Reichstagsabgeordneter, Essener Stadtverordneter
- Karl Imhoff (1876–1965) – Bauingenieur; gemeinsames Grab der Familien Schmidt-Imhoff, zusammen mit
- Robert Schmidt (1869–1934) – Stadtplaner und erster Verbandsdirektor des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk
- Edmund Körner (1874–1940) – Architekt
- Max Prüß (1888–1962) – Baudirektor
- Uta Ranke-Heinemann (1927–2021) – Theologin und Autorin
- Adolf Wagner (1911–1984) – Gewichtheber
Grabmal Goldkuhle unter Denkmalschutz
BearbeitenAm 10. Juli 2018 wurde das Grabmal der Familie Johann und Elisabeth Goldkuhle geb. Willemsen in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen. Die Grabplastik aus dem Jahr 1929 steht seit 1932 an einer Stelle besonderer optischer Geltung auf einem Rondell, auf das man geradewegs vom Haupteingang zu läuft.[5]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Stadt Essen: Der Friedhofswegweiser. Leipzig: Mammut-Verlag 2006.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Parkfriedhof feiert 100. Geburtstag: Veranstaltungen im September und November geplant; In: Pressemeldung der Stadt Essen vom 2. September 2024
- ↑ Flyer der Stadt Essen zum 100-jährigen bestehen des Parkfriedhofs
- ↑ Stadt Essen, Der Friedhofswegweiser, S. 52
- ↑ Claire Hennes. In: Historisches Portal Essen. Abgerufen am 15. Mai 2024.
- ↑ Grabmal Goldkuhle in der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 14. März 2020
Koordinaten: 51° 27′ 3″ N, 7° 2′ 55″ O