Pavelsbach

Gemeindeteil des Marktes Postbauer-Heng

Pavelsbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Postbauer-Heng im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Der Ort liegt südlich vom Hauptort Postbauer-Heng an der NM 44, nordwestlich verläuft die St 2402. Am südlichen Ortsrand fließt der Lachgraben und nördlich der Hengerbach.

Pavelsbach
Koordinaten: 49° 16′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 49° 15′ 53″ N, 11° 20′ 37″ O
Höhe: 432 m ü. NHN
Fläche: 9,14 km²[1]
Einwohner: 935 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1975
Postleitzahl: 92353
Vorwahl: 09180
Pavelsbach (2024)
Pavelsbach (2024)
Altes Schulhaus
Ortsstraße in Pavelsbach (2024)

Es gibt im Ort zwei katholische Kirchen, die Expositurkirche St. Leonhard und die Friedhofskirche St. Cäcilia. Beide gehören zur Pfarrei St. Willibald, Möning. Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Pyrbaum.[2]

Geschichte

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Die Besiedelung des Gebiets um Pavelsbach erfolgte bereits in vorgeschichtlicher Zeit. Belegt wird dies durch Hügelgräber aus der Bronzezeit (1800–750 v. Chr.) in der östlich des Ortes gelegenen Waldabteilung „Stockenau“. Die im Waldgebiet „Appel“ (zwischen Pavelsbach und Dippenricht) heute noch gut erkennbare Keltenschanze (Viereckschanze) weist eine Besiedelung in der Latènezeit (500–15 v. Chr.) nach.[3][4][5]

Erstmals wird der Ort in einer in Eichstätt ausgefertigten bischöflichen Urkunde vom 5. Februar 1249 (Bischof Heinrich IV. 1247–1259) mit dem Namen „Bephensbach“ erwähnt.[6]

Am 11. Oktober 1267 schenkte Bischof Hildebrand von Eichstätt (1261–1279) dem Kloster Seligenporten den „Zehnten“ des Ortes Niederpefensbach („Unterdorf“), den Ulrich von Sulzbürg als Lehen und „Siboto von Pefensbach“ als Afterlehen besaßen. Wenig später erwarb das Kloster auch weitere Zehnten in Pavelsbach; so beurkunden am 24. Februar 1269 die Landgrafen Friderich und Gebhard von Leuchtenberg, dass sie den „Zehnt zu Paeiffensbach“, den „der von Rvicgerdoerf“ (Rückersdorf) und dessen Erben von ihnen zu Lehen hatten, dem Kloster Seligenporten übertragen haben.[7]

Kaiser Ludwig der Bayer (1314–1347) schenkte am 8. April 1317 dem „Hohen Deutschen Ritterorden“, der in Postbauer ein Pflegamt errichtet hatte, u. a. den Ort Niederpavelsbach. Die Bezeichnung Ober- und Unterdorf – für Ober- und Niederpavelsbach – ist bei älteren Dorfbewohnern heute noch gebräuchlich.[3][8]

Die mit dem königlichen Gemeindeedikt vom 17. Mai 1818 entstandene Gemeinde Pavelsbach wurde am 1. April 1975 nach Postbauer-Heng eingemeindet.[9][10][11][12]

Einwohner

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In Pavelsbach gibt es (Stand: 2024) sechs Vereine.[10] Pavelsbachs ältester Verein ist die Freiwillige Feuerwehr,[14] die mit Urkunde „Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold“ vom 6. April 1884 gegründet wurde. Initiiert wurde diese Gründung, der anfangs 41 Mann starken „Wehr“, von dem seinerzeitigen Bürgermeister Georg Wild. Die Notwendigkeit einer schlagkräftigen Feuerwehr erkannten die Bürger Pavelsbachs wohl auch aufgrund eines Großbrands katastrophalen Ausmaßes im Jahr 1878.[15]

Auf Betreiben des Expositus Josef Scheiber[3] und des Organisten Josef Fries wurde der Kirchenchor Pavelsbach ab 1935 aufgebaut und wird seit Jahren von der Organistin Theresia Fürst geleitet.[10]

Bei dem 1965 gegründeten Turn- und Sportverein Paveslbach (TSV) handelt es sich um den mitgliederstärksten Verein des Ortes. 2020 fusionierte der Schützenverein Eichenlaub Pavelsbach mit dem „TSV“ und bildet seitdem, neben Fussball, Handball, Tennis, Ski, Gymnastik und Laufen, die siebte Abteilung des Turn- und Sportvereins Pavelsbach.[16]

Der Heimat- und Traditionsverein, der Obst- und Gartenbauverein und die Blaskapelle Pavelsbach ergänzen das Vereinsspektrum in Pavelsbach.[10]

Sehenswürdigkeiten

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St.-Leonhard-Kirche (2024)
  • Bronzezeitliche Hügelgräber (bei Pavelsbach)
  • Viereckschanze (zwischen Pavelsbach und Dippenricht)
  • Schwendenkreuze an drei Ortsausgängen[17]
  • Fleischmichlhaus in Pavelsbach[18]

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Postbauer-Heng und Liste der Bodendenkmäler in Postbauer-Heng

Personen mit Bezug zu Pavelsbach

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  • Angelus Sturm OSB, (1886–1968) war ein deutscher Benediktinerpater, Mönch in der Benediktinerabtei Metten, sowie Kirchen- und Kunsthistoriker
  • Anton Fruth (1921–2005), Schulleiter in Pavelsbach von 1950 bis 1969, Ehrenbürger der Gemeinde Pavelsbach in Anerkennung seiner Verdienste um die Bildung. Träger der Goldenen Bürgermedaille des Marktes Postbauer-Heng.[10]
  • Johann Hirschmann (1908–1990), letzter Bürgermeister der Gemeinde Pavelsbach und Ehrenbürger des Marktes Postbauer-Heng[10][19]
  • Josef Fries (1920–2005), Mitbegründer des Kirchenchores Pavelsbach, Gründer der Blaskapelle Pavelsbach, Träger der silbernen Bürgermedaille des Marktes Postbauer-Heng[10][20]
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Commons: Pavelsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum. Abgerufen am 19. August 2023.
  2. Wer wir sind. Abgerufen am 19. August 2023.
  3. a b c Kreisheimatpfleger des Landkreises Neumarkt/Opf. Oberstudienrat Herbert Lang, Neumarkt: Broschüre 250 Jahre Kirche St. Leonhard Pavelsbach. Hrsg.: Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat Pavelsbach. 1. Auflage. Druckerei Fuchs GmbH, Pollanten Januar 1986, S. 2 f.
  4. Bernhard Heinloth: Historischer Atlas von Bayern. In: bavarikon. Bayerische Staatsbibliothek München, 1967, abgerufen am 24. Januar 2024.
  5. Bayerische Vermessungsverwaltung: Urpositionsblätter der Landvermessung Bayern. In: BayernAtlas. Bayerische Vermessungsverwaltung, 1808, abgerufen am 24. Januar 2024.
  6. Franz Heidingsfelder: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Hrsg.: Gesellschaft für fränkische Geschichte. 1. Auflage. VI. Reihe, III. Lieferung (Bogen 21-30). Verlag der Wagner'schen K.K. Universitäts-Buchdruckerei, R. Kiesel, Innsbruck Januar 1917, S. 234.
  7. Franz Heidingsfelder: Die Regesten der Bischöfe von Eichstätt. Hrsg.: Gesellschaft für fränkische Geschichte. 1. Auflage. VI. Reihe, IV. Lieferung (Bogen 31-40). Verlag der Wagner'schen Universitäts-Buchdruckerei, Innsbruck Januar 1921, S. 261.
  8. Historischer Verein für Oberpfalz und Regesburg: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg; 30 = N.F., Bd. 22. In: bavarikon. Bayerische Staatsbibliothek München, 1874, abgerufen am 24. Januar 2024.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): . W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 649
  10. a b c d e f g Marktgeschichte. Abgerufen am 19. August 2023.
  11. a b Pavelsbach: Eine Gemeinde mit etlichen Verehrern. Abgerufen am 19. August 2023.
  12. Maximilian Joseph König von Bayern: Gemeindeedikt 1818. In: bavarikon. Bayerische Staatsbibliothek, 17. Mai 1818, abgerufen am 24. Januar 2024.
  13. a b c Bayerische Staatsbibliothek München: Pavelsbach. In: bavarikon. Bayerische Staatsbibliothek München, abgerufen am 23. Januar 2024.
  14. Freiwillige Feuerwehr
  15. Freiwillige Feuerwehr Pavelsbach: Festschrift 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Pavelsbach. In: Homepage FFW Pavelsbach. Freiwillige, 2009, abgerufen am 30. Januar 2024.
  16. TSV Pavelsbach. Abgerufen am 30. Januar 2024 (deutsch).
  17. steinkreuz pavelsbach. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  18. Dorfmuseum Fleischmichlhaus. Abgerufen am 31. Januar 2024.
  19. Roland Hadwiger (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt): Das Landkreismagazin ANSPORN. In: www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn. Landkreis Neumarkt, März 2020, abgerufen am 25. Januar 2024.
  20. Blaskapelle Pavelsbach: Gründung der Blaskapelle Pavelsbach. In: Blaskapelle Pavelsbach. Blaskapelle Pavelsbach, 1954, abgerufen am 25. Januar 2024.