Plęsy (Bartoszyce)

Dorf in Polen

Plęsy (deutsch Plensen) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört zur Gmina Bartoszyce (Landgemeinde Bartenstein) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein (Ostpr.)).

Plęsy
?
Plęsy (Polen)
Plęsy (Polen)
Plęsy
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Baroszyce
Gmina: Bartoszyce
Geographische Lage: 54° 13′ N, 20° 48′ OKoordinaten: 54° 13′ 19″ N, 20° 48′ 9″ O
Einwohner: 161 (2021[1])
Postleitzahl: 11-200[2]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 51: (Bagrationowsk/RUS–) BezledyBartoszyceLidzbark WarmińskiDobre MiastoOlsztyn
DK 57: (Bartoszyce–) Plęsy–BisztynekBiskupiecSzczytnoKleszewo
Bartoszyce PołęczeOsiekaKrawczyki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig

Geographische Lage

Bearbeiten

Plęsy liegt in der nördlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 28 Kilometer südwestlich der früheren und heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen Kreisstadt Friedland (russisch Prawdinsk) bzw. vier Kilometer südlich der heutigen Kreismetropole Bartoszyce (deutsch Bartenstein).

 
Wegekreuz in Plęsy

Geschichte

Bearbeiten

1366 ist das Gründungsjahr des großen Gutsortes Plinsin, der später Plysyn und ab 1436 Plensen genannt wurde.[3] Kennzeichnend war der große Gutspark, und auffällig die Schule, die mehrere hundert Meter vom Dorf entfernt lag.

Im Jahre 1874 wurde Plesen in den neu errichteten Amtsbezirk Groß Schwaraunen (polnisch Szwaruny) im ostpreußischen Kreis Friedland (von 1927 bis 1945 „Kreis Bartenstein“ genannt) eingegliedert.[4] 153 Einwohner zählte Plensen im Jahre 1910.[5]

Am 30. September 1928 schloss sich der Gutsbezirk Plensen mit seinen Nachbarorten Perkuiken (polnisch Perkujki) und Polenzhof (polnisch Połęcze) zur neuen Landgemeinde Plensen zusammen.[4] Die Zahl der Einwohner des auf diese Weise neu formierten Ortes belief sich 1933 auf 371 und 1939 auf 367.[6]

Im Jahre 1945 fiel in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen. Plensen erhielt die polnische Namensform „Plęsy“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Bartoszyce (Bartenstein) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein (Ostpr.)), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2021 zählte Plęsy 161 Einwohner.[1]

Durch Plęsy verläuft die polnische Landesstraße 51, die von der russisch-polnischen Staatsgrenze bis nach Olsztyn (Allenstein) verläuft und von der hier die Landesstraße 57 in Richtung Bisztynek (Bischofstein) bis nach Kleszewo in der Woiwodschaft Masowien abzweigt. Auf diese Weise treffen in Plęsy die Trassen der früheren deutschen Reichsstraßen 128 und 142 zusammen, wenn auch bei unterschiedlicher Streckenführung damals wie heute. Eine Nebenstraße verbindet Plęsy zudem mit den Nachbarorten Połęcze (Polenzhof), Osieka (Hermenhagen) und Krawczyki (Kraftshagen). Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Religion

Bearbeiten

Christentum

Bis 1945 war Plensen in die evangelische Stadtkirche Bartenstein[7] in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, außerdem in die römisch-katholische St.-Bruno-Kirche der Kreisstadt im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Der kirchliche Bezug zur Stadt Bartoszyce besteht auch heute noch für Plęsy: zur römisch-katholischen Pfarrei, jetzt dem Erzbistum Ermland zugehlörig, und zur evangelischen Kirchengemeinde, die eine Filialgemeinde der Johanneskirche in Kętrzyn (Rastenburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Polska w Liczbach: Wieś Plęsy w liczbach (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2023, S. 946 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Plensen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Schwaraunen/Kraftshagen
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Friedland
  6. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Friedland (Bartenstein)
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 455