Bagrationowsk

Stadt und Verwaltungszentrum des Rajons Bagrationovsky, Oblast Kaliningrad, im Nordwesten Russlands

Bagrationowsk (russisch Багратио́новск), deutsch Preußisch Eylau (1945–1946 kyrillisch Пройсиш-Эйлау Projsisch-Ejlau), ist eine Stadt in der russischen Oblast Kaliningrad (Königsberg). Sie hat 6417 Einwohner (Stand 1. Oktober 2021)[1] und ist Verwaltungszentrum der kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Bagrationowsk im gleichnamigen Rajon Bagrationowsk. Die Stadt ist benannt nach Pjotr Iwanowitsch Bagration, einem russischen General aus dem Russlandfeldzug 1812.

Stadt
Bagrationowsk
Preußisch Eylau

Багратионовск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Bürgermeister Pjotr Grigorjewitsch Bondarew
Gegründet 1325
Frühere Namen Preußisch Eylau (bis 1946)
Stadt seit 1585
Fläche km²
Bevölkerung 6417 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte 802 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 70 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40156
Postleitzahl 238420
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 203 501
Website gorod-bagrat.ru
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 20° 38′ OKoordinaten: 54° 23′ 26″ N, 20° 38′ 27″ O
Bagrationowsk (Europäisches Russland)
Bagrationowsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Bagrationowsk (Oblast Kaliningrad)
Bagrationowsk (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad
Liste der Städte in Russland
Preußisch Eylau, nordöstlich von Elbing, östlich von Braunsberg und südlich von Königsberg auf einer Landkarte von 1910
Preußisch Eylau, nordöstlich von Elbing, östlich von Braunsberg und südlich von Königsberg auf einer Landkarte von 1910

Geographische Lage

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Lage von Bagrationowsk in der Oblast Kaliningrad

Die Stadt liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa 37 Kilometer südöstlich von Königsberg (Kaliningrad).

Mit dem Straßennetz ist Bagrationowsk über die Regionalstraße 27A-017 (= ex A195, ehemalige deutsche Reichsstraße 128) von Königsberg (Kaliningrad) nach Allenstein (Olsztyn) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren verbunden. Der Grenzübergang befindet sich zwei Kilometer südlich der Stadt.

Geschichte

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Bis 1945

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Stadtgeschichte

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1325 gründete der Deutsche Orden im altpreußischen Gau Natangen die Burg Yladia, zu deren Füßen 1336 das spätere Preußisch Eylau erbaut wurde.[2] Der Balgaer Komtur verlieh der Siedlung 1348 eine Handfeste. Die Burg wurde 1455 durch ein Feuer zerstört. 1514 wurde die Marktgerechtigkeit verliehen, und 1585 verlieh Herzog Georg Friedrich das volle Stadtrecht. In den Jahren 1520 und 1525 wurde der Ort durch polnische Truppen verwüstet, die Burg aber vergeblich belagert.

Ein Großfeuer richtete 1802 großen Schaden in der Stadt an.

Am 7. und 8. Februar 1807 fand in der Nähe der Stadt die unentschieden beendete Schlacht bei Preußisch Eylau, zwischen Napoleon Bonapartes Truppen und russischen Truppen, unter General Graf Bennigsen statt, welche die russischen Truppen mit Hilfe eines preußischen Kontingents unter General L’Estocq zwar nicht für sich entscheiden konnten, allerdings erreichten, dass Napoléon erstmals nicht als Sieger das Schlachtfeld verließ. Die Stadt ist heute nach dem russischen General Fürst Bagration benannt, einem Teilnehmer der Schlacht.

Nach der preußischen Verwaltungsreform wurde Preußisch Eylau 1819 Kreisstadt des Landkreises Preußisch Eylau. Am 8. Januar 1835 wurde das Lehrerseminar zu Preußisch Eylau eröffnet.[3] 1866 wurde der Anschluss an die Ostpreußische Südbahn vollzogen.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Stadt im August 1914 zeitweilig von russischen Truppen besetzt.

Im Jahr 1939 hatte Preußisch Eylau 7461 Einwohner. Als Wirtschaftsbetriebe waren eine Tuchweberei, eine Eisengießerei, die Maschinenfabrik Johnen, die Genossenschafts-Molkerei, Schadwinkels Getreidemühle und Tauliens Fassfabrik ansässig.

Ortschaften/Abbaue

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Grünthal
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Der Abbau Grünthal wurde vor 1800 gegründet und bestand aus kleinen Gehöften. Außerdem beherbergte der Ort ein Schützenhaus.[4] Er lag 2,5 Kilometer westlich des Warschkeiter Sees (heute russisch Ozero Warschkeiterskoje) auf heute polnischem Gebiet. Ein polnischer Name jedoch ist nicht bekannt. Da der Ort nach 1945 im polnisch-russischen Grenzgebiet lag ist seine Existenz nicht mehr wahrscheinlich.

Heinrichshöfchen
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Nach 1835 wurde Heinrichshöfchen gegründet.[5] Es handelte sich um einen kleinen Hof, der zwei Kilometer südwestlich des Stadtgebietes westlich des Warschkeiter Sees lag. Seine Ortsstelle liegt heute auf polnischem Boden im Grenzgebiet und deshalb unzugänglichund wohl auch gar nicht mehr vorhanden. Ein polnischer Name ist nicht bekannt.

Henriettenhof
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Das 1326 gegründete Henriettenhof war ein Guts- und Amtsdorf der Stadt Preußisch Eylau, später ein königliches Domänenamt, am südwestlichen Stadtrand.[6] Zwischen 1874 und 1928 war es Sitz eines Amtsbezirks.[7] Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk 183 Einwohner.[8] Am 30. September 1928 wurde Henriettenhof in die Stadt Preußisch Eylau eingegliedert.[7] Ein russischer Name ist nicht bekannt.

Nußwalde
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Der 1866 gegründete Abbau war ein Vorwerk des Gutsbezirks Henriettenhof im Kreis Preußisch Eylau.[9] Es lag drei Kilometer nordwestlich der Stadt Preußisch Eylau. Zusammen mit Henriettenhof kam Nußwalde 1928 zur Stadtgemeinde Preußisch Eylau. Ein russischer Name ist nicht bekannt, auch ist seine Ortsstelle nicht mehr erkennbar.

Stadtfreiheit
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Die Stadtfreiheit[10] war ein Gutsbezirk und lag 1,25 Kilometer westlich des Stadtzentrums. Ihm war ein Forstamt und die Oberförsterei Preußisch Eylau zugeordnet. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk 100 Einwohner.[8] Er war seit 1874 Teil des Amtsbezirks Henriettenhof (Kreis Preußisch Eylau) und kam am 15. November 1928 zur Stadtgemeinde Preußisch Eylau.[7] Seine Ortsstelle ist heute russisches Gebiet, ist aber nicht mit einem besonderen Namen versehen und gilt als nicht existent.

Seit 1945

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Am 9. Februar 1945 wurde die Stadt durch die Rote Armee erobert. In der ehemaligen Infanteriekaserne an der Warschkeiter Chaussee bestand von Mai 1945 bis Herbst 1948 das Kriegsgefangenen- und Internierungslager 533 des NKWD für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs[11] und Zivilpersonen. Von den etwa 13.000 Zivilpersonen im Lager 533 kamen etwa 6000 ums Leben.[12] Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben.

Im Jahre 1945 befand sich die Stadt unter polnischer Verwaltung und hieß Iławka. Bei der Festlegung der Demarkationslinie, die mit Wirkung zum 1. Januar 1946 Ostpreußen zwischen der Sowjetunion und Polen aufteilte, setzte die sowjetische Seite durch, dass Preußisch Eylau ihrem Territorium zugeschlagen wurde; die Grenze verläuft seither unmittelbar südlich der Stadt. Am 7. September 1946 wurde Preußisch Eylau nach Fürst Bagration (siehe oben) in Bagrationowsk umbenannt. Durch die Lage an der neuen sowjetisch-polnischen Grenze lag die Stadt nun in einem wirtschaftlich und infrastrukturell toten Winkel, der die weitere Entwicklung der Stadt behinderte. Zunächst wurden durch die aus Zentralrussland, Weißrussland, dem Wolgagebiet und der Ukraine angesiedelten Neubürger in der Umgebung der Stadt kollektivierte Landwirtschaftsformen aufgebaut. Das Wirtschaftsleben der Stadt richtete sich nun auch vollständig hierauf aus. Das Stadtbild Bagrationowsks änderte sich durch den Neubau von Wohnhäusern, Abriss der vielen kriegszerstörten Bauten und durch Vernachlässigung der alten Bausubstanz maßgeblich.

Bagrationowsk wurde Sitz eines Rajons. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gewann die Stadt wieder an Bedeutung als Transitstadt, da sich hier der wichtigste Grenzübergang der Kaliningrader Oblast nach Polen befindet.

2008 wurde ein Gedenkstein mit deutscher und russischer Inschrift errichtet: Den Einwohnern von Preußisch Eylau, die durch den Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben, zum Gedenken / Errichtet von den Überlebenden und ihren Nachkommen / 2008.[13]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 1.455 ohne die Garnison (drei Kompanien Infanterie)[2]
1875 3.738 [14]
1890 3.446 davon 42 Katholiken und 42 Juden[14]
1910 3.270
1933 4.322 [14]
1939 7.461 [14]
1959 4.438
1970 5.563
1979 6.049
1989 6.728
2002 7.216
2010 6.400
2021 6.417

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Blasonierung: „Von Schwarz und Silber geteilt; oben ein wachsender, goldener, rotbewehrter Löwe, unten nebeneinander drei schwarze Deutschordenskreuze.“[15]

Die Burg Ilaw nebst dem dabei erwachsenen Orte gab Hochmeister Johann von Tiefen dem Ordensbruder Heinrich Reuß von Plauen auf Lebenszeit. Dessen Wappen war ein goldener Löwe in Schwarz. Obiges Wappen zeigt das älteste bekannte SIGILLVM CIVITATIS EILV. BORVSS. ANNO 1558.[16]

Sehenswürdigkeiten

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Ordensburg Eylau

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Von der 1325 errichteten Ordensburg blieben Gebäudeteile erhalten. Die Burganlage folgte als vierflügeliges Kastell dem klassischen Schema der Deutschordensburgen. Die Flügel waren als zwei Hauptflügel im Westen und Süden und zwei Nebenflügel im Norden und Osten ausgebildet, wobei der östliche Flügel der jüngste Bauteil ist. Ein quadratischer Bergfried stand in der nordöstlichen Ecke des Kastells. Ein Pfleger ist für 1347 belegt.[17]

Burg und Siedlung gab Hochmeister Johann von Tiefen (um 1440–1497) dem Ordensbruder Heinrich Reuß von Plauen (1400–1470) auf Lebenszeit. Die Burg wurde 1455 durch ein Feuer zerstört, 1520 und 1525 durch polnische Truppen verwüstet, aber nicht eingenommen.

Evangelisch

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Kirchengemeinde

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Die Reformation fasste in Preußisch Eylau schon früh Fuß. Der erste namentlich bekannte lutherische Geistliche war Pfarrer Johann Karaus, der bereits 1535 in der Stadt amtierte. Sehr bald wurde auch ein zweiter Geistlicher („Diakonus“) eingesetzt. Gehörte Preußisch Eylau ursprünglich zur Inspektion Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce), so war die Stadt bis 1945 dann Superintendentursitz und namensgebender Ort des Kirchenkreises, der innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert war.

Flucht und Vertreibung in den Jahren 1945 und später ließen die Gemeinde fast auf Null schrumpfen. In den 1990er Jahren entstanden in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden, nicht aber in Bagrationowsk. Die nächstliegende Gemeinde ist die Dorfkirchengemeinde in Gwardeiskoje (Mühlhausen) in zehn Kilometern Entfernung. Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) und gehört zur Propstei Kaliningrad[18] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Kirchspielorte

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Außer der Stadt Preußisch Eylau gehörten noch dreißig Orte zum Kirchspiel der Stadt:[19]

Deutscher Name Polnischer bzw. russischer Name Deutscher Name Polnischer bzw. Russischer Name
Beisleiden Bezledy (PL) Perguschen Piergozy (PL)
Bothoswalde Bodzewo (PL) Perscheln
(1928–1945: Zohlen-Perscheln)
Piersele (PL)
Glamslack Głamsławki (PL) Poschloschen Posłusze (PL)
Grünhöfchen Grądzik (PL) Rothenen Rotajny (PL)
Grünthal Sardienen Żardyny (PL)
Heinrichshöfchen Schewecken Żywkowo (PL)
Heinrichswalde Wężykowo (PL) Serpallen Kaschtanowka (RUS)
Henriettenhof (RUS)[20] Storchnest Schirokoje (RUS)
Kissitten (bei Legden) Kisity (PL) Strobehnen Schirokoje (RUS)
Kromargen Kromarki (PL) Stilgen Styligi (PL)
Legden Lejdy (PL) Tenknitten Muromskoje (RUS)
Loschen Lawrowo (RUS) Walkaschken Wilkaski (PL)
Ludwigsgabe Sądki (PL) Warschkeiten Warszkajty (PL)
Mollwitten Molwity (PL) Zehsen Sajzy (PL)
Nußwalde Zohlen
(1928–1945: Zohlen-Perscheln)
Solno (PL)
 
Altaraufsatz von 1681 in der Kirche

Kirchengebäude

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Die Pfarrkirche wurde zwischen 1317 und 1325 im Stil der Backsteingotik errichtet und war zwischen 1525 und 1945 evangelisch.[21] 1807 wurde sie bei der Schlacht bei Preußisch Eylau beschädigt, erfuhr 1879 eine grundlegende Veränderung und überstand die letzten Kriegstage 1945 mit nur wenigen Beschädigungen. Bis in die 1960er Jahre diente die Kirche als Pferdestall und wurde dann bis zur Unkenntlichkeit zu einer Fabrikhalle umgebaut.[22]

Die Stadt Preußisch Eylau mit dem dazugehörigen Kirchspiel betreuten bis 1945 jeweils zwei Geistliche:[23]

  • Johann Karaus, 1535/1554
  • NN.
  • David Rhodius, ab 1572
  • Johann Schönfeldt, bis 1579
  • Matthias Bienwald, 1588–1593
  • Thilo Balthasar, bis 1593
  • NN., bis 1602
  • Caspar Tiefholtz, bis 1603
  • Thilo Valentin, ab 1603
  • NN., bis 1607
  • Johann Hän, ab 1607
  • Valentin Damerow, 1610–1616
  • Jacob Murray, 1616–1637
  • Christoph Cotenius, bis 1617
  • Christoph Lange, 1617–1629
  • Johann Benedict Reinhardi, 1629–1636
  • Zahcharias Reinhardi, 1636–1656
  • Johann Lang, 1637–1645
  • Johann Georg Faber, 1647–1655
  • Martin Glenius, ab 1656
  • Pancratius Buck, 1656–1680
  • Andreas Strauß, 1657–1663
  • Gottfried Teschendorf, 1663–1671
  • Sebastian Kuppelich, 1678–1694
  • Christoph Coggius, 1682–1704
  • Christoph Jetzel, 1694–1729
  • Gottfried Heling, bis 1724
  • Christian Friedrich Wegner, 1724–1731
  • Johann Behrendt, 1729–1745
  • Martin Lindenau, 1731–1735
  • Georg Theodor Hein, 1735–1783
  • Christoph Albrecht Stein, 1746–1751
  • Georg Friedrich Lamhardt, 1751–1790
  • Johann Daniel Friedrich Petzold, 1783–1823
  • Johann Fröloff, 1791–1807
  • Adolf Reinhold Ziegner, 1809–1816
  • Gottlieb Emanuel Gäsbeck, 1816–1854
  • Johann Carl Rauschke, 1824–1831
  • Karl Wilhelm Glodkowski, 1832–1839
  • Gustav Michael Prange, 1839–1871
  • Johann Wilhelm Warschutzki, 1854–1871
  • Carl Louis Friese, 1871–1885
  • Carl Gustav Wiebe, 1872–1876
  • Paul Gustav Adolf Strehl, 1873–1880
  • Johann Gottlieb Malletke, 1876–1881
  • Rudolf Moritz Krieger, 1885–1890
  • Ernst Karl W. Bourwieg, 1886–1911
  • Karl Rudolf Arthur Hering, 1890–1892
  • Gustav Friedrich Büchler, 1892–1912
  • Adalbert Gottlieb Immanuel Ebel, 1911–1921
  • Alfred Müller, 1912–1919
  • Walter Wittkowsky, 1914–1915
  • Paul Terpitz, 1918–1919
  • Konrad Grottian, 1919–1926
  • Karl Wilhelm Heinrich Müller, 1922–1944
  • Walter Kaminski, 1927–1934
  • Martin Braun, 1935–1945

Kirchenkreis

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Vor 1945 war Preußisch Eylau Superintendentursitz und namensgebender Ort eines Kirchenkreises innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der Bezirk war in zwei Superintendenturbezirke aufgeteilt: Landsberg (polnisch Górowo Iławeckie) und Preußisch Eylau.

Dem Kirchenkreis Preußisch Eylau mit seinen zwei Superintendenturbezirken (I und II) waren 21 Pfarrorte mit ihren Kirchspielen zugehörig, die heute zum Teil auf russischem (RUS), zum Teil aber auch auf polnischem (PL) Staatsgebiet liegen:[24]

Name (bis 1946) Heutiger Name/Staat Name (bis 1946) Heutiger Name/Staat
Albrechtsdorf (I) Wojciechy/PL Kreuzburg (II) Slawskoje/RUS
Almenhausen–Abschwangen (II) KaschtanowoTischino/RUS Landsberg (I) Górowo Iławeckie/PL
Borken (I) Borki/PL Mühlhausen (II) Gwardeiskoje/RUS
Buchholz (I) Bukowiec/PL Petershagen (I) Pieszkowo/PL
Dollstädt (II) Krasnosnamenskoje/RUS Preußisch Eylau (II) Bagrationowsk/RUS
Eichhorn (I) Wiewiórki/PL Reddenau (I) Rodnowo/PL
Groß Peisten–Hanshagen (I) Piasty WielkieJanikowo/PL Schmoditten (II) Rjabinowka/RUS
Guttenfeld (I) Dobrzynka/PL Stablack (Gartenstadt) (ab 1938) (II) Dolgorukowo/RUS
Jesau (II) Juschny/RUS Tharau (II) Wladimirowo/RUS
Kanditten (I) Kandyty/PL Uderwangen (II) Tschechowo/RUS
Klein Dexen (bis 1937) (II) Furmanowo/RUS
 
Die russisch-orthodoxe Kirche in Bagrationowsk

Römisch-katholisch

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Bis 1945 gab es in Preußisch Eylau eine römisch-katholische Pfarrgemeinde, deren Bestand ebenfalls durch Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg endete. Preußisch Eylau gehörte damals zum Bistum Ermland.

Russisch-orthodox

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Seit den 1990er Jahren gibt es in Bagrationowsk eine orthodoxe Gemeinde, die über ein neu errichtetes Gotteshaus verfügt. Sie ist in die Diözese Kaliningrad und Baltijsk (Königsberg und Pillau) der Russisch-Orthodoxen Kirche eingegliedert.

Städtepartnerschaften

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Söhne und Töchter der Stadt

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Preußisch Eylau in der Weltliteratur

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Die Schlacht bei Preußisch Eylau von 1807 ist der Ausgangspunkt der 1832 von Honoré de Balzac geschriebenen Erzählung Le Colonel Chabert. Der Titelheld wird als Oberst unter dem französischen Feldmarschall Joachim Murat (1806–1808 Großherzog von Berg-Düsseldorf/Nordrhein-Westfalen) bei „Eylau“ schwer verwundet und für tot gehalten, bei Heilsberg in einem Massengrab lebendig beerdigt, jedoch durch eine Heilsberger Bauersfrau gerettet.

Literatur

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  • Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I. Königsberg / Leipzig 1785, S. 16, Nr. 5; Textarchiv – Internet Archive.
  • Horst Schulz (Bearb.): In Natangen. Der ostpreußische Landkreis Preußisch Eylau in 1470 Bildern. Verden 1986, ISBN 3-9801029-1-2.
  • Horst Wolf: Ich sage die Wahrheit, oder ich schweige. Als Arzt in Preußisch Eylau / Ostpreußen bei der Roten Armee. 2. Auflage. Leer 1987.
  • Horst Schulz (Bearb.): Die Städte und Gemeinden des Kreises Preussisch Eylau. Geschichte und Dokumentation. Verden 1990.
  • Horst Schulz: Preußisch Eylau – eine Kreisstadt in Ostpreußen. Geschichte, Dokumentation, Erinnerungen, Literatur. Lübeck 1998.
  • Martin Zeiller: Eylau. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 24 (Volltext [Wikisource]).
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Commons: Bagrationowsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. a b Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I. Königsberg / Leipzig 1785, S. 16, Nr. 5; Textarchiv – Internet Archive.
  3. Das Seminar zu Pr. Eylau. In: Preußische Provinzial-Blätter, 1835, Band 13, Königsberg, S. 411–412. books.google.de
  4. Dietrich Lange: Grünthal. In: Geographisches Ortsregister Ostpreußen, bildarchiv-ostpreussen.de, 2005.
  5. Dietrich Lange: Heinrichshöfchen. bildarchiv-ostpreussen.de
  6. Dietrich Lange: Henriettenhof. bildarchiv-ostpreussen.de
  7. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Henriettenhof/Althof. territorial.de
  8. a b Uli Schubert: Landkreis Preußisch Eylau. gemeindeverzeichnis.de
  9. Dietrich Lange: Nußwalde. bildarchiv-ostpreussen.de
  10. Dietrich Lange: Stadtfreiheit. bildarchiv-ostpreussen.de
  11. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  12. Horst Schulz: Preußisch Eylau – eine Kreisstadt in Ostpreußen. Geschichte, Dokumentation, Erinnerungen, Literatur. Lübeck 1998.
  13. Mahn- und Gedenkstätten außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. (PDF) Bund der Vertriebenen.
  14. a b c d Michael Rademacher: Preylau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  15. Erich Keyser: Deutsches Städtebuch – Handbuch städtischer Geschichte. Band I. W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1939; Nordostdeutschland: S. 95–96.
  16. Otto Hupp: Deutsche Ortswappen. Kaffee-Handels-Aktiengesellschaft Bremen, 1925.
  17. Christofer Herrmann: Burgen im Ordensland: Ein Reisehandbuch zu den Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen. Freiburg 2006, ISBN 3-87057-271-X, S. 209–210.
  18. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
  19. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 470
  20. Kein russischer Name bekannt
  21. Die evangelische Kirche in Preußisch Eylau. ostpreussen.net
  22. prussia39.ru
  23. Friedwald Moeller: Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 114–115.
  24. Kirchenkreis Preußisch Eylau. Geschichtliches Orts-Verzeichnis (GOV), abgeglichen mit Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 468–470; Die römischen Zahlen I und II verweisen auf die Zugehörigkeit zum Superintendenturbezirk: I = Landsberg, II = Preußisch Eylau