Bukowiec (Górowo Iławeckie)

Dorf in Polen
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Bukowiec (deutsch Buchholz) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Górowo Iławeckie (Landsberg) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), bis 1945 zum Kreis Preußisch Eylau in Ostpreußen.

Bukowiec
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Bukowiec (Polen)
Bukowiec (Polen)
Bukowiec
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Gmina: Górowo Iławeckie
Geographische Lage: 54° 17′ N, 20° 24′ OKoordinaten: 54° 17′ 21″ N, 20° 24′ 0″ O

Höhe: 142 m n.p.m.
Einwohner: 224 (2022)
Postleitzahl: 11-220
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: KandytyWągniki
PółwiosekSarunyZięby
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Dorfstraße in Bukowiec

Geographische Lage

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Bukowiec liegt im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 19 Kilometer südwestlich der heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen einstigen Kreisstadt Preußisch Eylau (russisch Bagrationowsk) bzw. 28 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Bartoszyce (deutsch Bartenstein).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Um 1350 entstand das Kirchdorf Buchholcz, das nach 1350 Bucholtz, nach 1595 Buchholtz und nach 1785 Buchholz genannt wurde.[1] 1483 wurde das Dorf dem Nikolaus von Taubenheim verliehen.[2] Später erweiterte der Kanzler Johannes von Creytzen auf Groß Peisten (polnisch Piasty Wielkie) seinen Besitz um das Dorf Buchholz.

Am 7. Mai 1874 wurde Buchholz Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg.[3] Im Jahre 1910 zählte Bukowiec 605 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 wurde der Nachbarort Worlack (polnisch Worławki) nach Bukowiec eingemeindet.[3] Die Einwohnerzahlen beliefen sich 1933 auf 603 und 1939 auf 587.[5]

In Kriegsfolge wurde 1945 das gesamte südliche Ostpreußen an Polen abgetreten. Buchholz erhielt die polnische Namensform „Bukowiec“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Gmina Górowo Iławeckie (Landgemeinde Landsberg) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Buchholz (1874–1945)

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Zum Amtsbezirk Buchholz gehörten die Dörfer:[3]

Deutscher Name Polnisches Name Anmerkungen
Buchholz Bukowiec
Finken Zięby
Saraunen Saruny 1928 nach Finken eingemeindet
Worlack Worławki 1928 nach Buchholz eingemeindet
ab 1886:
Wangnick
Wągniki wurde 1886 neu gebildet
ab 1886:
Schwadtken
Świadki Górowskie 1886 neu gebildet, 1928 nach Wangnick eingemeindet

Religion

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Eingang zur Kirche in Bukowiec

In Buchholz gab es bereits in vorreformatorischer Zeit eine Kirche.[2] Sie erhielt eine Nachfolgebau, der bereits im Jahre 1580 durch einen Neubau ersetzt werden musste. Der Saalbau war ohne Chor und hatte einen vorgelegten Westturm.[6] Der wohl von Johann Pfeffer gefertigte Altar aus dem 17. Jahrhundert wurde mit der Kanzel aus dem 18. Jahrhundert kombiniert. Eine Orgel wurde 1853 eingebaut. Die älteste der drei Glocken war 1653 gegossen worden. Der Turm der Kirche hat die Kriegswirren nicht überstanden. Heute tut ein freistehender Glockenträger hier seinen Dienst.

Als evangelische Pfarrgemeinde gehörte Buchholz bis 1945 zum Kirchenkreis Preußisch Eylau (heute russisch Bagrationowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.[7] Heute ist Bukowiec mit seiner St.-Johannes-der-Täufer-Kirche ein Filialort der römisch-katholischen Pfarrei Kandyty (Canditten/Kanditten) im Erzbistum Ermland.

Eine Schule gab es in Buchholz bereits 1743.[2] Damals war Georg Dietrich Michaelis Schulleiter und zugleich Organist an der Kirche. 1890 gab es in Buchholz eine Volksschule, die 1917 zweiklassig geführt wurde. 1933 wurde ein Schulneubau errichtet, 1935 unterrichteten hier zwei Lehrer 112 Kinder.

Bukowiec liegt im Kreuzungsbereich zweier Nebenstraßen: KandytyWągniki (Wangnick) und Półwiosek (Halbendorf)Saruny (Saraunen)Zięby (Finken). Eine Bahnanschluss besteht nicht.

Persönlichkeit

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Commons: Bukowiec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dietrich Lange: Buchholz
  2. a b c Informationszentrum Ostpreußen: Bukowiec – Buchholz
  3. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Buchholz
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Preußisch Eylau
  5. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Preußisch Eylau
  6. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreußischer Kirchen, Göttingen 1968, S. 68
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 468