Nowa Wieś Iławecka

Dorf in Polen

Nowa Wieś Iławecka (deutsch Neuendorf) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Górowo Iławeckie (Landsberg) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), bis 1945 zum Kreis Preußisch Eylau in Ostpreußen.

Nowa Wieś Iławecka
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Nowa Wieś Iławecka (Polen)
Nowa Wieś Iławecka (Polen)
Nowa Wieś Iławecka
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Bartoszyce
Gmina: Górowo Iławeckie
Geographische Lage: 54° 19′ N, 20° 36′ OKoordinaten: 54° 19′ 19″ N, 20° 36′ 12″ O
Höhe: 100 m n.p.m.
Einwohner: 85 (2021[1])
Postleitzahl: 11-220
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Wiewiórki/DW 512WarszkajtyGrenze PL/RUS (–Bagrationowsk)
Gałajny/DW 511Solno
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

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Nowa Wieś Iławecka liegt am Südrand der einstigen Eylauer Heide im Nordwesten der Woiwodschaft Ermland-Masuren, acht Kilometer südlich der heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen früheren Kreisstadt Preußisch Eylau (russisch Bagrationowsk) bzw. 16 Kilometer nordwestlich der jetzigen Kreismetropole Bartoszyce (deutsch Bartenstein).

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Um 1700 wurde der kleine Ort Neusaaß gegründet und um 1785 Neuendorf genannt.[2] Am 7. Mai 1874 wurde der Ort ein Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg.[3] 173 Einwohner zählte Neuendorf im Jahre 1910.[4]

Am 1. April 1925 werden Teile des Gutsbezirks Sardienen (polnisch Żardyny) und am 15. November 1928 Teile des Gutsbezirk Preußisch Eylau, Forst, nach Neuendorf eingemeindet.[3] Klein Maxkeim (polnisch Maskajmy) war schon früher zu Neuendorf gekommen.

Am 14. Mai 1930 wurde die Landgemeinde Neuendorf in den Amtsbezirk Worienen (polnisch Woryny) umgegliedert, was die Auflösung des Amtsbezirks Neuendorf zur Folge hatte.[3]

Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen fiel, bekam Neuendorf die polnische Namensform „Nowa Wieś Iławecka“. Das Dorf ist heute eine Ortschaft innerhalb der Gmina Górowo Iławeckie (Landgemeinde Landsberg) im Powiat Bartoszyce (Kreis Bartenstein), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Neuendorf (1874–1930)

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Zum Amtsbezirk Neuendorf gehörten in der Zeit seines Bestehens:[3]

Deutscher Name Polnischer Name Anmerkungen
Klein Maxkeim Maskajmy vor 1908 zu Neuendorf
Preußisch Eylau, Forst (teilw.) 1928 zu Neuendorf
Neuendorf Nowa Wieś Iławecka 1930 in den Amtsbezirk Worienen umgegliedert
Sardienen (teilw.) Żardyny 1924 zu Neuendorf

Religion

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Neuendorf war vor 1945 mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in die Kirche Eichhorn in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.[5] Die römisch-katholischen Einwohner waren nach Landsberg eingepfarrt und gehören heute zur Pfarrei in Gałajny (Gallehnen) im Erzbistum Ermland.

Nowa Wieś Iławecka ist über zwei Nebenstraßen zu erreichen:

* von der Woiwodschaftsstraße 511 im Abzweig Gałajny (Gallehnen) in Richtung Solno (Zohlen),
* von der Woiwodschaftsstraße 512 im Abzweig Wiewiórki in Richtung Warszkajty (Warschkeiten) an der polnisch-russischen Staatsgrenze.

Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht.

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Einzelnachweise

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  1. Polska w Liczbach: Nowa Wieś Iławecka
  2. Dietrich Lange. Neuendorf, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  3. a b c d Rolf Jehke: Amtsbezirk Neuendorf/Worienen
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Preußisch Eylau
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3Dokumente, Göttingen 1968, S. 468