Sankt Anna am Aigen

Marktgemeinde im Bezirk Südoststeiermark, Steiermark

Sankt Anna am Aigen ist eine Marktgemeinde mit 2375 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Südosten der Steiermark im Bezirk Südoststeiermark.

Marktgemeinde
Sankt Anna am Aigen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Sankt Anna am Aigen
Sankt Anna am Aigen (Österreich)
Sankt Anna am Aigen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Südoststeiermark
Kfz-Kennzeichen: SO (ab 1.7.2013; alt: FB)
Hauptort: Aigen
Fläche: 32,66 km²
Koordinaten: 46° 50′ N, 15° 58′ OKoordinaten: 46° 50′ 0″ N, 15° 58′ 0″ O
Höhe: 403 m ü. A.
Einwohner: 2.375 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 73 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8354, 8355
Vorwahlen: +43 3158
Gemeindekennziffer: 6 23 87
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktstraße 7
8354 St. Anna am Aigen
Website: www.st-anna-aigen.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Weidinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
12
2
1
12 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Sankt Anna am Aigen im Bezirk Südoststeiermark
Lage der Gemeinde Sankt Anna am Aigen im Bezirk Südoststeiermark (anklickbare Karte)Bad GleichenbergBad RadkersburgDeutsch GoritzEdelsbach bei FeldbachEichköglFehringFeldbachGnasHalbenrainJagerbergKapfensteinKirchbach-ZerlachKirchberg an der RaabKlöchMettersdorf am SaßbachMureckPaldauPirching am TraubenbergRiegersburgSankt Anna am AigenSankt Peter am OttersbachSankt Stefan im RosentalStradenTieschenUnterlammSteiermark
Lage der Gemeinde Sankt Anna am Aigen im Bezirk Südoststeiermark (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt Sankt Anna am Aigen
Gemeindeamt Sankt Anna am Aigen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Blick auf den Ort Sankt Anna am Aigen von Südosten
Blick auf den Ort Sankt Anna am Aigen von Westen

Geografie

Bearbeiten

Geografische Lage

Bearbeiten

Sankt Anna am Aigen liegt circa 70 km südöstlich von Graz, etwa 25 km südöstlich der Bezirkshauptstadt Feldbach und etwa 16 km nördlich von der Stadt Bad Radkersburg entfernt im Oststeirischen Hügel- und Riedelland.

Naturraum und Geologie

Bearbeiten

Riedel und Täler des Hügellands verlaufen zumeist in nord-südlicher Richtung. Auf einem erhöhten Riedel liegt das Ortszentrum von Sankt Anna am Aigen auf gut 400 m Höhe ü. A. Das Gelände ist stark reliefiert und weist entsprechend große Höhenunterschiede auf. Der tiefste Punkt der Gemeinde, nahe der Grenze zum Burgenland, liegt auf 252 m Höhe ü. A.; der höchste Punkt, der vulkanische Stradner Kogel, erreicht 609 m Höhe ü. A.[1]

Der geologische Untergrund ist vielgestaltig. Auf engem Raum wechseln hier die geologischen Formationen. Die ältesten anstehenden Gesteine sind paläozoische Phyllite; Sankt Anna am Aigen besitzt damit ein Fenster in das Grundgebirge, das unter den neogenen Sedimenten liegt. Die unterste Stufe der neogenen Sedimente, die sämtlich im Meer bzw. am Meeresrand entstanden, bilden Kalke aus dem Untersarmat, die als Serpulakalke bekannt sind. Sie sind bei Klapping zu sehen. Darüber folgt eine Einheit aus Kiesen und Feinsanden, die u. a. am Friedhof von Sankt Anna angeschnitten ist. Die oberste Lage wird von Sanden gebildet, in die Kalkbänke zwischengeschaltet sind. Diese Einheit wird dem Obersarmat zugerechnet[2]. Der Stradner Kogel im Nordwesten der Gemarkung ist eine der vulkanischen Bildungen in der Südoststeiermark, die vor rund 2 Millionen Jahren entstanden[3]. Ein ausgedehnter Lavastrom hat hier eine Decke aus Nephelinit-Basalt hinterlassen[4]. Von Norden nach Süden ist die Basaltmasse von Hochstraden 8 km lang und 2 km breit. Die Nephelinitdecke erreicht eine Mächtigkeit von 80 Metern und mehr. Der Basalt von Hochstraden gilt als einer der härtesten in Österreich[5]. Der Steinbruch ist außerdem als reichhaltiger Fundort für viele Minerale bekannt[6].

Sowohl der Basalt, der Basaltschutt als auch die kalkigen Horizonte eignen sich hervorragend für den Weinbau.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl, Stand 1. Jänner 2024[7]):

  • Aigen (418)
  • Frutten (207)
  • Gießelsdorf (256)
  • Hochstraden (138)
  • Jamm (353)
  • Klapping (108)
  • Plesch (370)
  • Risola (84)
  • Sichauf (134)
  • Waltra (307)

Die Gemeinde besteht aus neun Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2020[8]):

  • Aigen (376,61 ha)
  • Frutten (406,94 ha)
  • Gießelsdorf (359,03 ha)
  • Hochstraden (323,58 ha)
  • Jamm (614,45 ha)
  • Klapping (179,75 ha)
  • Plesch (447,82 ha)
  • Risola (157,41 ha)
  • Waltra (399,92 ha)

Eingemeindungen

Bearbeiten
  • Auf Anordnung der Steiermärkischen Landesregierung entstand im Jahr 1948 durch Zusammenlegung der ehemals selbständigen Gemeinden Aigen, Plesch, Risola und Klapping die Gemeinde „Sankt Anna am Aigen“. Die einzelnen Bürgermeister wehrten sich vor allem aufgrund der drohenden Steuerverluste gegen die Zentralisierung, mussten aber schließlich den Beschluss zur Kenntnis nehmen.[9]
  • Mit Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 15. Oktober 1952 wurde die Gemeinde Sankt Anna am Aigen zur Marktgemeinde erhoben und das Gemeindewappen verliehen. Landeshauptmann Josef Krainer senior nahm am feierlichen Festakt der Gemeinde als Ehrengast teil.[9]
  • Im Jahr 1969 wurden auf Anordnung der Steiermärkischen Landesregierung weitere Gemeindezusammenlegungen vollzogen. Die vordem selbständigen Gemeinden Waltra und Jamm wurden aufgelöst und bei der Marktgemeinde Sankt Anna am Aigen eingemeindet.[9]
  • Mit 1. Jänner 2015 ist die Gemeinde Sankt Anna am Aigen auf Anordnung der Steiermärkischen Landesregierung durch die Eingemeindung der zuvor selbständigen Gemeinde Frutten-Gießelsdorf neuerlich gewachsen.[10]

Nachbargemeinden

Bearbeiten
Bad Gleichenberg Kapfenstein Neuhaus am Klausenbach
Bez. Jennersdorf (Burgenland)
  Rogašovci (Slowenien)
Straden Tieschen Klöch

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Pfarrkirche Sankt Anna am Aigen
 
Gedenkstein in Sankt Anna am Aigen für die Vertriebenen und Toten der Gemeinden Fuchelsdorf, Guitzenhof, Rotenberg und Sinnersdorf in den Jahren 1945/1946
 
Dreiländerstein Steiermark-Burgenland-Slowenien in Sichauf

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaftssektoren

Bearbeiten

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[11][12][13]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[14] 2011 2001 2021[14] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 139 - - 144 163 163
Produktion 31 22 14 163 138 88
Dienstleistung 91 84 38 266 221 167

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

In Sankt Anna am Aigen befinden sich neben einer Kinderkrippe, einem Kindergarten und einer Volksschule auch eine Mittelschule.[15]

Gemeinderat

Bearbeiten

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat ohne Frutten-Gießelsdorf folgende Verteilung:

Bürgermeister

Bearbeiten
  • bis 2009 Josef Weinhandl (ÖVP)
  • seit 2009 Johannes Weidinger (ÖVP)

Wappen und Flagge

Bearbeiten
 

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 15. Oktober 1952. Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. Dezember 2015.[16]
Die Blasonierung lautet:

„Im blauen Schild ein aufgerichteter, silberner Steinbock, der in seinen Vorderläufen ein goldenes Patriarchenkreuz vor sich hält.“

Die Gemeindeflagge hat zwei Streifen in den Farben Weiß-Blau mit dem Wappen.[17]

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

Bearbeiten
  • 1982: Josef Krainer junior (1930–2016), Landeshauptmann
  • 2024: Franz Lackner (* 1956), Erzbischof von Salzburg[18]
  • Josef Greiner (1931–2018), Pfarrer von Sankt Anna am Aigen 1967–2002

Söhne und Töchter der Gemeinde

Bearbeiten

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Sankt Anna am Aigen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. https://www.st-anna-aigen.gv.at/marktgemeinde/topographie/
  2. Martin Eisner: Bericht über geologische Aufnahmen des Gebietes um St. Anna am Aigen auf Blatt 192 Feldbach, 1990; https://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=JB1343_549_B.pdf
  3. https://www.steiermark.com/de/Thermen-Vulkanland/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Stradner-Kogel_isd_4167608
  4. https://www.vulkanland.at/vulkanismus/
  5. https://www.steiermark.com/de/Thermen-Vulkanland/Urlaub-planen/Ausflugsziele/Stradner-Kogel_isd_4167608
  6. https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/%C3%96sterreich/Steiermark/S%C3%BCdoststeiermark%2C%20Bezirk/Merkendorf/Wilhelmsdorf/Stradnerkogel
  7. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  8. Regionalinformation, bev.gv.at (1.273 KB); abgerufen am 10. Jänner 2021.
  9. a b c Gemeinde Sankt Anna am Aigen: Geschichte St. Anna am Aigen, abgerufen am 14. Mai 2015
  10. Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. Oktober 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Sankt Anna am Aigen und der Gemeinde Frutten-Gießelsdorf, beide politischer Bezirk Südoststeiermark. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 15. November 2013, Nr. 127, 32. Stück, ZDB-ID 705127-x, S. 633.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Anna am Aigen, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. November 2023.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Anna am Aigen, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. November 2023.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Anna am Aigen, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. November 2023.
  14. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 21. November 2023.
  15. Mittelschule. Gemeinde St. Anna am Aigen, abgerufen am 21. November 2023.
  16. 107. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. November 2015 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Sankt Anna am Aigen (politischer Bezirk Südoststeiermark), abgerufen am 11. Dezember 2015
  17. Eintrag zu Sankt Anna am Aigen auf der Seite kommunalflaggen.eu
  18. Erzbischöfliche Heimat. In: meinekirchenzeitung.at. 26. Juni 2024, abgerufen am 27. Juni 2024.