Polizeipräsidium Ulm
Das Polizeipräsidium Ulm mit Sitz in Ulm ist das für den Alb-Donau-Kreis, die Landkreise Biberach, Göppingen und Heidenheim sowie für den Stadtkreis Ulm zuständige regionale Polizeipräsidium der Polizei Baden-Württemberg. Die Dienststelle entstand im Rahmen der Polizeistrukturreform in Baden-Württemberg durch die Zusammenfassung der bisherigen Polizeidirektionen Ulm, Biberach, Göppingen und Heidenheim zu einem Polizeipräsidium am 1. Januar 2014.[1]
Polizeipräsidium Ulm | |
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Staatliche Ebene | Land |
Stellung | Polizei |
Aufsichtsbehörde | Innenministerium Baden-Württemberg |
Gründung | 1. Januar 2014 |
Hauptsitz | Ulm, Baden-Württemberg |
Behördenleitung | Bernhard Weber |
Bedienstete | 1.700 |
Netzauftritt | ppulm.polizei-bw.de |
Organisationsstruktur
BearbeitenDer Zuständigkeitsbereich umfasst eine Fläche von 4155 km² mit ca. 900.000 Einwohnern.
Das Polizeipräsidium Ulm gliedert sich, wie alle Polizeipräsidien in Baden-Württemberg, in den Leitungsbereich und die drei Direktionen Polizeireviere, Kriminalpolizei und Verkehrspolizei. Das Polizeipräsidium hat eine Personalstärke von 1.500 Polizeivollzugsbeamten, davon 1.250 in der Schutzpolizei und 250 in der Kriminalpolizei. Hinzu kommen 200 Tarifbeschäftigte und Beamte in der Verwaltung.[1]
Leitungsbereich
BearbeitenDer Leitungsbereich ist am Hauptsitz des Polizeipräsidiums im sogenannten Neuen Bau in Ulm untergebracht. Zum Leitungsbereich gehören der Polizeipräsident und die folgenden Organisationseinheiten:[1]
- Stabsstellen
- Prävention
- Führungs- und Einsatzstab
- Führungs- und Lagezentrum (FLZ)
- Einsatz
- Technik
- Zentrale Dienste/Einsatztraining
- Verwaltung
- Recht und Datenschutz
- Finanzen
- Personal
Schutzpolizeidirektion
BearbeitenDie Schutzpolizeidirektion am Standort des Polizeipräsidiums Ulm sind 12 Polizeireviere (PRev), und den Revieren sind 31 Polizeiposten (Pp) nachgeordnet. Im Einzelnen sind dies:[2]
- Polizeirevier Biberach mit dem Polizeiposten Ochsenhausen
- Polizeirevier Ehingen mit den vier Polizeiposten Blaubeuren, Laichingen, Munderkingen und Schelklingen
- Polizeirevier Eislingen mit den zwei Polizeiposten Donzdorf und Süßen
- Polizeirevier Geislingen mit den drei Polizeiposten Böhmenkirch, Deggingen und Kuchen
- Polizeirevier Giengen mit den drei Polizeiposten Gerstetten, Herbrechtingen und Sontheim an der Brenz
- Polizeirevier Göppingen mit den zwei Polizeiposten Göppingen-Jebenhausen und Heiningen
- Polizeirevier Heidenheim mit den drei Polizeiposten Heidenheim-Schnaitheim, Nattheim und Steinheim am Albuch
- Polizeirevier Laupheim
- Polizeirevier Riedlingen mit dem Polizeiposten Bad Schussenried
- Polizeirevier Uhingen mit den drei Polizeiposten Bad Boll, Ebersbach und Rechberghausen
- Polizeirevier Ulm-Mitte mit den vier Polizeiposten Amstetten, Dornstadt, Langenau und Ulm-Böfingen
- Polizeirevier Ulm-West mit den fünf Polizeiposten Blaustein, Dietenheim, Erbach, Ulm-Eselsberg und Ulm-Wiblingen
Weiterhin nachgeordnet sind die Führungsgruppe, die Polizeihundeführerstaffel und die Einheit Gewerbe und Umwelt.
Kriminalpolizeidirektion
BearbeitenDie Kriminalpolizeidirektion (KPDir) hat ihren Sitz ebenfalls in Ulm, jedoch nicht im Dienstgebäude des Polizeipräsidiums, sondern disloziert im Ulmer Stadtteil Weststadt. Innerhalb der KPDir sind acht verrichtungsorientierte Kriminalinspektionen (K) und drei nachgeordnete Kriminalkommissariate (KK) eingerichtet.
- Führungsgruppe
- Kriminalinspektion 1 – Kapitaldelikte, Sexualdelikte, Amtsdelikte
- Kriminalinspektion 2 – Raub, Eigentums- und jugendspezifische Kriminalität, Zentrale Integrierte Auswertung
- Kriminalinspektion 3 – Wirtschaftskriminalität, Korruption, Umweltdelikte
- Kriminalinspektion 4 – Organisierte Kriminalität und Rauschgiftkriminalität
- Kriminalinspektion 5 – Cybercrime und Digitale Spuren
- Kriminalinspektion 6 – Staatsschutz
- Kriminalinspektion 7 – Einsatz- und Ermittlungsunterstützung, Kriminaldauerdienst, Datenstation
- Kriminalinspektion 8 – Kriminaltechnik
- Kriminalkommissariat Göppingen
- Kriminalkommissariat Heidenheim
- Kriminalkommissariat Biberach
Verkehrspolizeidirektion
BearbeitenDie Verkehrspolizeidirektion hat ihren Sitz in Heidenheim an der Brenz. Ihr nachgeordnet sind zwei Verkehrskommissariate.
- Führungsgruppe
- Verkehrskommissariat Laupheim
- Verkehrskommissariat Mühlhausen
Dienstgebäude
BearbeitenDas Dienstgebäude des Polizeipräsidiums Ulm ist der so genannte Neue Bau im Ulmer Stadtteil Stadtmitte. Das fünfeckige Renaissancegebäude aus Sichtbackstein unweit des Ulmer Münsters und des Stadthauses war zwischen 1584 und 1593 zunächst als städtisches Lagerhaus, unter anderem für Getreide errichtet worden. Ab 1648 war der Neue Bau Tagungsort für die Ratsmitglieder des Schwäbischen Reichskreises. Teile des Gebäudes wurden zeitweise auch als Gefängnis und Registratur genutzt. Nachdem Ulm 1802 den Status als freie Reichsstadt verloren hatte[3], tagte im Neuen Bau zeitweise der Ulmer Stadtrat. Außerdem wurde das Gebäude Sitz einiger Behörden, beispielsweise des Kameralamtes und des Königlichen Hauptzollamtes.
Nachdem das Bauwerk am 19. Februar 1924[4] durch einen Großbrand größtenteils zerstört worden war, zog nach der Wiederherstellung 1927 die Württembergische Polizeidirektion in den Bau ein. Während der Zeit des Nationalsozialismus war im Neuen Bau zudem auch eine Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) untergebracht. Während der Luftangriffe auf Ulm im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude erneut schwer beschädigt. Nach Kriegsende wurde es wiederum Sitz verschiedener Ämter, bevor erneut die Polizeidirektion in den Neuen Bau einzog. Seit der Einrichtung des Polizeipräsidiums Ulm am 1. Januar 2014 ist dieses nun in dem Gebäudekomplex untergebracht.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Über uns – Polizeipräsidium Ulm. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2019; abgerufen am 8. Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Direktion Polizeireviere Ulm [Polizeipräsidium Ulm] – Serviceportal Baden-Württemberg. Abgerufen am 8. Februar 2019.
- ↑ Stadt Ulm: Stadt Ulm - Historie. In: www.ulm.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2016; abgerufen am 31. Dezember 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Südwest Presse Online-Dienste GmbH: 1924: Neuer Bau wird ein Raub der Flammen. In: swp.de. 19. Februar 2014 (swp.de [abgerufen am 31. Dezember 2016]).
Koordinaten: 48° 23′ 50,8″ N, 9° 59′ 23,3″ O