Rütteldorf

Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg

Rütteldorf (fränkisch: Riddl-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Rütteldorf liegt in der Gemarkung Deberndorf.[4]

Rütteldorf
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 49° 25′ 47″ N, 10° 48′ 30″ O
Höhe: 349 m ü. NHN
Einwohner: 73 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90556
Vorwahl: 09103
Haus Nr. 10: Schleifmühle

Geografie

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Das Dorf liegt im Tal des Reichenbachs, eines linken Zuflusses der Bibert. Der Deberndorfer Bach mündet unmittelbar östlich als linker Zufluss in den Reichenbach. Der Ort ist von Acker- und Grünland umgeben. Die südöstliche Flur wird Bodenäcker genannt, nordwestlich Weiherfeld, nordöstlich Burgstall. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Ballersdorf (0,8 km westlich) bzw. nach Vogtsreichenbach (1,2 km östlich), eine weitere zur Kreisstraße FÜ 19 (0,9 km nördlich) zwischen Deberndorf (1,1 km westlich) und Zautendorf (0,8 km nordöstlich).[5]

Geschichte

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Der Ort wurde 1341 als „Rudelndorf“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der der Verkauf eines Eigengutes des Fritz von Lewzingen an das Kloster Heilsbronn bestätigt wurde. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Ruodilo, einer Verkleinerungsform des Personennamens Ruodo.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rütteldorf acht Anwesen (eine Mühle, vier Halbhöfe, ein Gut, zwei Gütlein). Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof.[7]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rütteldorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Deberndorf und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Deberndorf zugeordnet.[8] Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Deberndorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und Rütteldorf nach Cadolzburg eingegliedert.

Baudenkmal

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  • Haus Nr. 10: Schleifmühle

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 69 98 101 101 83 79 68 99 72 77 73
Häuser[9] 10 14 16 15 14 15 15 18
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Zautendorf) gepfarrt.[20] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Otto (Cadolzburg).[21]

Literatur

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Commons: Rütteldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 86. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ridldoʳf“.
  3. Gemeinde Cadolzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 86.
  7. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 167. Angaben über Dorf- und Gemeindeherrschaft fehlen, Kastenamt Neuhof ist als DGH anzunehmen.
  8. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 228.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 79 (Digitalisat). Dort als Rüßeldorf aufgelistet.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 65 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1029, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1125 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  20. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 167.
  21. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.