Zautendorf

Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg

Zautendorf (fränkisch: Dsaudn-doaf[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Cadolzburg im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[3] Zautendorf liegt in der Gemarkung Deberndorf.[4]

Zautendorf
Koordinaten: 49° 26′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 49° 26′ 30″ N, 10° 49′ 16″ O
Höhe: 356 m ü. NHN
Fläche: 1,67 km²
Einwohner: 133 (25. Mai 1987)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner/km²
Postleitzahl: 90556
Vorwahl: 09103
Zautendorf (2012) Blick von Südwesten, im Hintergrund Cadolzburg
Zautendorf (2012) Blick von Südwesten, im Hintergrund Cadolzburg
Ortsdurchfahrt mit Johanneskirche Zautendorf (2011)
Haus Nr. 4: ehemaliges Gasthaus

Geografie

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Naturräumlich befindet sich das Kirchdorf[5] im Rangau. Es liegt knapp drei Kilometer südwestlich von Cadolzburg im Tal des Zautendorfer Baches, eines linken Zuflusses des Reichenbaches. Im Nordosten grenzen die Cadolzburger Wegäcker an, im Südosten die Sandleite.

Die Kreisstraße FÜ 19 führt nach Deberndorf (1,9 km westlich) bzw. nach Cadolzburg (3,2 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Vogtsreichenbach (1,1 km südlich). Ein Wirtschaftsweg führt zum Waldhaus (1,8 km nordöstlich).[6]

Geschichte

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Knapp einen Kilometer südlich des Ortskernes befand sich ein Burgstall unklarer Zeitstellung, der als Bodendenkmal geschützt ist.[7]

Der Ort wurde 1409 als „Czwalkendorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Aus der Urkunde geht hervor, dass der große und kleine Zehnt dem Kloster Langenzenn zustand. Im Salbuch des Amtes Cadolzburg von 1414 wurde der Ort als „Zawckendorff“ aufgelistet. 1490 wurde der Ort „Zaultendorff“ genannt, 1540 schließlich „Zaudendorff“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der slawische Personenname Sulek.[8]

Die Kirche St. Johannes wurde 1533 erstmals in den Kirchenbüchern als eine Filialkirche von Langenzenn erwähnt.[9] Diese steht über einem hochmittelalterlichen Vorgängerbau und erhielt 1591 ihren Chorturm. Die Friedhofsummauerung entstand im Spätmittelalter.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zautendorf 13 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Neudorf. Grundherren waren das Rittergut Neudorf (vier Höfe, vier Güter, ein Wirtshaus, zwei Gütlein, ein Hirtenhaus) und das Katharinenamt der Reichsstadt Nürnberg (ein Hof, ein Gut).[10]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Zautendorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Deberndorf zugeordnet. Es gehörte auch der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Deberndorf an.[11] Das bayerische Urkataster zeigt Zautendorf in den 1810er Jahren mit 16 Herdstellen rund um die Kirche und ihren ummauerten Gottesacker. Nördlich des Ortes ist der Zautendorfer Bach zu drei zusammen etwa einen Hektar großen Weihern angestaut.[12] Um 1840 zählte man im Ort 13 Höfe und 25 Familien mit insgesamt 108 Seelen. Es gab eine Schule, eine Schreinerei und einen Schmied.[13]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Zautendorf am 1. Januar 1972 nach Cadolzburg eingemeindet.

Baudenkmäler

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Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 98 108 122 119 95 97 111 140 91 87 133
Häuser[14] 17 13 19 19 21 18 20 32
Quelle [15] [13] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Zautendorf) gepfarrt.[10] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.[24]

Der ÖPNV bedient den Ort mit der VGN-Buslinie 152 in den Richtungen Fürth Hauptbahnhof und Oberreichenbach.[25]

Literatur

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Commons: Zautendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 336 (Digitalisat).
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 105. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „dsaudndoʳf“.
  3. Gemeinde Cadolzburg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  5. In der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online noch als Pfarrdorf klassifiziert.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. a b c LfD-Liste für Cadolzburg (.pdf)
  8. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 105.
  9. St. Johannes 1533
  10. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 190.
  11. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 228.
  12. Zautendorf im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  13. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 65 (Digitalisat).
  14. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 106 (Digitalisat). Dort als Zauderndorf aufgelistet.
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1029, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1195, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1125 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1193 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 779 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  24. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.
  25. VGN-Busline 152 (.pdf) (Memento des Originals vom 24. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vgn.de