Renquishausen

Gemeinde in Deutschland

Renquishausen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde Renquishausen gehören außer dem Dorf Renquishausen keine weiteren Ortschaften.

Wappen Deutschlandkarte
Renquishausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Renquishausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 5′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 48° 5′ N, 8° 54′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Tuttlingen
Gemeindeverwal­tungsverband: Donau-Heuberg
Höhe: 898 m ü. NHN
Fläche: 7,71 km2
Einwohner: 789 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahl: 78603
Vorwahl: 07429
Kfz-Kennzeichen: TUT
Gemeindeschlüssel: 08 3 27 041
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kolbinger Straße 1
78603 Renquishausen
Website: www.renquishausen.de
Bürgermeister: Jürgen Zinsmayer (CDU)
Lage der Gemeinde Renquishausen im Landkreis Tuttlingen
KarteLandkreis KonstanzLandkreis RottweilLandkreis SigmaringenSchwarzwald-Baar-KreisZollernalbkreisAldingenBalgheimBärenthalBöttingenBubsheimBuchheimDeilingenDenkingenDürbheimDurchhausenEgesheimEmmingen-LiptingenFridingen an der DonauFrittlingenGeisingenGosheimGunningenHausen ob VerenaImmendingenIrndorfKönigsheimKolbingenMahlstettenMühlheim an der DonauNeuhausen ob EckReichenbach am HeubergRenquishausenRietheim-WeilheimSeitingen-OberflachtSpaichingenTalheim (Landkreis Tuttlingen)TrossingenTuttlingenWehingenWurmlingen (Landkreis Tuttlingen)
Karte
Renquishausen

Geographie

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Geographische Lage

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Renquishausen liegt im Naturpark Obere Donau auf dem Großen Heuberg, einer Hochfläche der Schwäbischen Alb, eingebettet zwischen dem Lippachtal im Westen und dem Bäratal im Osten, die beide Seitentäler des Donautals sind.

Nachbargemeinden

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Die Gemeinde grenzt im Norden an Königsheim, im Osten an Bärenthal, im Süden an Kolbingen und im Westen an Mahlstetten. Eine kurze gemeinsame Gemarkungsgrenze gibt es auch mit Böttingen.

Historische Geographie

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Im Gemeindegebiet liegt westlich von Renquishausen die abgegangene Ortschaft Hagen, worauf ein Flurname hindeutet. An der nördlichen Gemarkungsgrenze gegen das Bärental befand sich der Kesselhaldenhof. Im Winter verschwelten die Besitzer Holz, um Holzkohle zu gewinnen. Der einzige Einödbauernhof der Gemeinde wurde um 1880 aufgegeben.

Schutzgebiete

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In Renquishausen liegen die Landschaftsschutzgebiete Sommerschafweide mit Baum- und Heckenlandschaft beim Steinbruch im Bohl und Tiefes Ried.

Renguishausen hat zudem Anteil am FFH-Gebiet Großer Heuberg und Donautal sowie am Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal. Darüber hinaus gehört Renquishausen zum Naturpark Obere Donau.[2]

Geschichte

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Frühe Geschichte

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Im Jahre 1092 wurde Renquishausen erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald erwähnt. In dieser Urkunde heißt es: Ein Mann namens Harpreht gab Gott und St. Georgen sein ganzes Eigentum, das er in „Rentwigeshusen“ besaß, sowie den sechsten Teil der Kapelle in demselben Ort.[3]

Der Ortsname setzt sich aus dem Personennamen „Reginwic“ und dem althochdeutschen Wort „hus“ (Haus) zusammen.

Das Dorf gehörte über die Herrschaft Werenwag zur Grafschaft Hohenberg. Mit dieser kam es 1381 zu Vorderösterreich, bei dem es blieb, bis es 1805 württembergisch wurde.

Geschichte seit dem 19. Jahrhundert

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Im Königreich Württemberg wurde die Gemeinde von 1806 bis 1811 dem Oberamt Spaichingen zugeordnet und war danach seit 1811 für mehr als ein Jahrhundert dem Oberamt Tuttlingen unterstellt. Im Zuge der Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte das Dorf 1938 zum neu umrissenen Landkreis Tuttlingen. Im Jahre 1945 wurde Renquishausen Teil der Französischen Besatzungszone und gelangte somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Religion

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Das katholisch geprägte Dorf gehört zu der Seelsorgeeinheit Donau-Heuberg im Dekanat Tuttlingen-Spaichingen der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus am Ort wurde 1827 erbaut.

Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbandes Donau-Heuberg mit Sitz in Fridingen an der Donau.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Renquishausen besteht aus den acht ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt.

Bürgermeister

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Von 1982 bis 2014 war Kurt Frick Bürgermeister von Renquishausen. Seit 2014 ist Jürgen Zinsmayer (CDU) Bürgermeister. Damals hatte er sich mit 53,1 % der Stimmen gegen 3 Mitbewerber durchgesetzt. Am 9. Oktober 2022 wurde er ohne Gegenkandidat mit 76,5 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die übrigen Stimmen wurden über die „freie Zeile“ an Personen vergeben, die nicht kandidiert hatten.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Kommune ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Folgende Sehenswürdigkeiten befinden sich im Gemeindegebiet:

  • Kirche St. Stephanus: Erbaut 1827. Das Kircheninnere wurde von 1950 bis 1952 und erneut 1966 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil neu gestaltet. Sein heutiges schlichtes Erscheinungsbild verdankt das Innere der Pfarrkirche St. Stephanus der Renovierung und Neugestaltung im Jahr 1992. Jedes Jahr zu Erntedank wird das Kircheninnere mit einem filigran gestalteten Erntedank-Teppich und dem themengebundenen Erntealtar geschmückt.
 
Judas-Thaddäus-Kapelle
  • Judas-Thaddäus-Kapelle: Erbaut 1987 auf dem Filz. Rund um die Kapelle befindet sich inmitten von Wacholderbüschen ein Kreuzweg sowie ein Alpenpanorama.
  • Geigersbrunnen und Hohenriedbrunnen: Kulturzeugen der einst kargen und wasserlosen Zeit auf der Alb. Die Brunnen führen trotz ihrer Höhenlage Grundwasser.
  • Mariengrotte: 1979 durch Robert Käfer und Heinrich Horn aus Natursteinen, sog. Katzenköpfe, erbaute Grotte zu Ehren der Jungfrau Maria.
  • Steinerne Kreuz: Sandsteinkreuz, auch Schneiderkreuz genannt. Das Wegkreuz stammt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert und ist der Überlieferung nach ein Sühnekreuz eines Schneidergesellen, der einen anderen Schneidergesellen an diesem Platz erschlagen haben soll.
  • Brunnen: Vor dem Rathaus steht ein neu erbeuter Brunnen. In der Osterzeit wird er vom örtlichen Heimatverein geschmückt. Oftmals kooperiert der Heimatverein dabei mit dem örtlichen Kindergarten.

Wirtschaft und Infrastruktur

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  • In Renquishausen gibt es einen Lebensmittelladen.
  • Die Gemeinde betreibt ein Holzofenbackhaus, welches noch immer regelmäßig zweimal pro Woche betrieben wird. Gemeindemitglieder können hier ihren Wochenvorrat an Brot im Holzofen backen lassen. Das Backhaus steht aber auch für Menschen des Umkreises zur Verfügung.
  • Ein Windpark mit vier Windräder à 500 Kilowatt Leistung wird von einer Betreibergesellschaft, ein Windrad von einer Privatperson betrieben.
  • In der so genannten Solarbundesliga belegt Renquishausen einen Spitzenplatz (April 2007: Platz 9 unter allen Städten und Gemeinden Deutschlands).
  • Außerdem besitzt Renquishausen eine der neuesten und größten Biogasanlagen des Landes Baden-Württemberg. Inzwischen werden mit der Wärme aus der Biogasanlage rund 120 Gebäude in Renquishausen beheizt. Hierfür ist eine Betreibergesellschaft gegründet worden.

Am Ort besteht eine Außenstelle der Grundschule Wachtfelsschule in Kolbingen, die Klassen eins und zwei werden hier unterrichtet. Die Außenstelle ist im örtlichen Gemeindezentrum untergebracht. Die Grundschüler hier benutzen die örtliche Gemeindehalle auch für ihren Sportunterricht.

Persönlichkeiten

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  • Wenzeslaus Mattes (1815–1886), Theologieprofessor am Priesterseminar in Hildesheim
  • Benedicta Stehle (1878–1950), Äbtissin von St. Rochus in Fiume (heute: Rijeka in Kroatien)
  • Christian Rack (1899–1983), Pädagoge und Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter von Baden-Württemberg

Ehrenbürger

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  • Josef Stehle (1852–1932), für 50-jährige ununterbrochene Tätigkeit als Gemeinderat
  • Heinrich Horn (1910–2002), langjähriger Vorsitzender des Gesangvereins, Erbauer der Judas-Thadäus-Kapelle auf dem Fils
  • Paul Locherer (1930–2021), Pfarrer
  • Georg Rack (1927–2021), Gründer und 40 Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses (1969–2009), Ehrenmitglied aller Vereine, Träger der Staufermedaille[5], seit 2009 Ehrenbürger
  • Gerhard Schilling (* 1946), langjähriger Vorsitzender von Musik- und Heimatverein, Träger der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg, seit 2022
  • Josef Schilling (* 1944), langjähriger Vorstand des Sportvereins, langjähriges Mitglied des Kreistages (CDU), Träger der Staufermedaille, seit 2022[6]

Literatur

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  • 900 Jahre Renquishausen – Heimatbuch von 1992; Herausgeber: Gemeinde Renquishausen
  • „We’s selmol war…“ – Aus dem Leben unserer Vorfahren, Band 1; Autoren: Buhl, Thorsten / Volk, Theresia. April 2007, 71 Seiten, ISBN 978-3-00-021192-8
  • „We’s selmol war…“ – Aus dem Leben unserer Vorfahren, Band 2; Autoren: Buhl, Thorsten / Volk, Theresia. März 2008, 133 Seiten, ISBN 978-3-00-024006-5
  • „We’s selmol war…“ – Aus dem Leben unserer Vorfahren, Band 3; Autor: Buhl, Thorsten. April 2012, 308 Seiten, ISBN 978-3-00-037399-2

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Georg Waitz, Wilhelm Wattenbach und andere (Hrsg.): Monumenta Germaniae Historica, Scriptores, Bd. 15, Teilband 2: Supplementa tomorum I-XII, pars III. Supplementum tomi XIII. 1888, S. 1016, Eintrag Nr. 65.
  4. 76,5 Prozent wählen Jürgen Zinsmayer wieder. In: schwaebische.de. 9. Oktober 2022, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  5. Simon Schneider, Renquishausener mit Leib und Seele, Schwäbische Zeitung online, 7. Juni 2017 (nur für Abonnenten einsehbar)
  6. Simon Schneider, Renquishausen verleiht Ehrenbürgerschaft gleich im, Schwäbische Zeitung online, 31. Oktober 2022 (nur für Abonnenten einsehbar)
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Commons: Renquishausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Renquishausen in der Beschreibung des Oberamts Tuttlingen von 1879