Reziprokenregel

Regel der Differentialrechnung

Die Reziprokenregel[1] oder Kehrwertregel[2] dient zur Ableitung von Funktionen der Form In Kurzschreibweise lautet sie

Die Reziprokenregel kann als Spezialfall der Quotientenregel mit der konstanten Funktion im Zähler aufgefasst werden.

Ist die Funktion   von einem Intervall   in die reellen oder komplexen Zahlen an der Stelle   mit   differenzierbar, so ist auch die Funktion   mit   an der Stelle  differenzierbar und es gilt

 

Beispiel

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Die Ableitung der Funktion

 

berechnet sich an allen Stellen   mit   nach der Reziprokenregel zu

 .

Dabei wurde benutzt, dass die Kosinusfunktion die Ableitung der Sinusfunktion ist.

Ist   an   differenzierbar, so ist   dort insbesondere stetig. Unter der Voraussetzung   gibt es deshalb eine Umgebung von  , in der überall   ist. In dieser Umgebung ist der Differenzenquotient

 

von   wohldefiniert. Bildet man den Hauptnenner der Brüche im Zähler und wendet grundlegende Bruchrechengesetze an, so erhält man für den Differenzenquotienten die Darstellung

 .

Beim Grenzübergang   strebt der erste Faktor gegen   und der zweite Faktor gegen  . Also ist

 

Einzelnachweise

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  1. Harro Heuser: Lehrbuch der Analysis. Teil 1. 17. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-8348-0777-9, S. 271.
  2. Kehrwertregel für Ableitungen. In: Formelsammlung-Mathe.de. Abgerufen am 15. August 2019.