Ribbeck (Meteorit)
Der Meteoritenfall von Ribbeck ereignete sich am 21. Januar 2024 um 01:32:38 MEZ, kurz nachdem der Asteroid 2024 BX1 von dem ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky entdeckt wurde. Es handelt sich hierbei um den achten Fall, dass ein Asteroid erst kurz vor dem Eintreten in die Erdatmosphäre entdeckt wurde. Die helle Feuerkugel wurde von zahlreichen Augenzeugen beobachtet.
Ribbeck | |||||
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Ein Bruchstück des Meteoriten (ca. 40 Gramm) | |||||
Allgemeines | |||||
Offizieller Name nach MBD |
Ribbeck | ||||
Authentizität | bestätigt | ||||
Lokalität | |||||
Land | Deutschland | ||||
Bundesland | Brandenburg | ||||
Landkreis | Havelland | ||||
Stadt | Nauen | ||||
Ortsteil | Ribbeck | ||||
Streufeld | ja | ||||
Fall und Bergung | |||||
Datum (Fall) | 21. Januar 2024 um 01:32:38 MEZ | ||||
beobachtet | Der Asteroid 2024 BX1 wurde vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre entdeckt und die Feuerkugel wurde von zahlreichen Augenzeugen beobachtet. | ||||
Datum (Fund) | 25. Januar 2024 durch polnische Meteoritensucher | ||||
Beschreibung | |||||
Typ | Achondrit | ||||
Klasse | Aubrit | ||||
Masse (total) | ~1,8 kg (202 Fragmente) | ||||
Referenzen | |||||
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Meteoritenfunde
BearbeitenTage nach dem Eintreten des Asteroiden in die Atmosphäre wurden mehrere Meteorite auf den Feldern um Ribbeck gefunden, die mutmaßlich vom Asteroiden 2024 BX1 stammen. Zuerst entdeckten polnische Meteoritensucher am 25. Januar 2024 die Fragmente des Asteroiden und fanden unter anderem ein Bruchstück mit einer Masse von 171 Gramm.[1] In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Teile geborgen: Unter anderem organisierten das Museum für Naturkunde und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Suchaktionen, bei denen weitere Fragmente des Meteoriten gefunden wurden; auch der Arbeitskreis Meteore fand mehrere Bruchstücke.[2]
Insgesamt wurden 202 Bruchstücke mit einer Gesamtmasse von 1,8 kg gefunden. Das Streufeld befindet sich südlich der Ortschaften Ribbeck, Berge und Lietzow und besitzt eine Ausdehnung von 10 mal 1,5 Kilometern.[3]
Analyse
BearbeitenAnalysen von Materialproben einiger Meteroitenfragmente mit Hilfe einer Elektronenstrahlmikrosonde belegten, dass es sich bei dem Meteoriten um einen Aubriten handelt, eine relativ seltene Form von Steinmeteoriten. Diese sind reich an Magnesium und Silizium. Der Ribbeck-Meteorit besitzt außerdem einen hohen Anteil an Feldspaten.[4][5][3]
Die frisch gefundenen Meteoritenstücke wiesen einen intensiven Geruch von Schwefelwasserstoff auf, der an faule Eier erinnert.
Das Alter des Mutterkörpers, der aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt, wird auf 4,5 Milliarden Jahre geschätzt. Demnach ereigneten sich im All mehrere Kollisionen, die schließlich dazu führten, dass Trümmer aus ihrer Umlaufbahn gestoßen wurden und in Richtung Erde flogen.[6]
Öffentliche Ausstellung
BearbeitenDie Ribbeck-Meteoriten werden seit dem 12. März 2024 im Museum für Naturkunde in Berlin ausgestellt. Ein weiteres Stück ist seit dem 8. Juni 2024 auch im Planetarium Wolfsburg zu sehen,[7] ebenso im Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg.
Bilder
Bearbeiten-
Ein Fragment von 14,76 g
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Ein kleines Fragment (2,95 g)
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Frisch gefundener Meteorit
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Meteoritical Bulletin Eintrag für „Ribbeck“ im Meteoritical Bulletin
- Karmaka Meteorites Infos zu Funden des Meteoriten „Ribbeck“
- Fluoreszenzemission eines Aubriten Gebrochener Meteorit unter UV-Licht
- Polandmet Meteorite Videos: PolandMET Meteorite RIBBECK (3.83 gram) in UV 365nm auf YouTube, 3. Februar 2024 (Fluoreszenzemission eines Aubriten - Gebrochener Meteorit unter UV-Licht; Laufzeit: 1:34 min).
- 2024 BX1 wiki.meteoritica.pl (auf Polnisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Der Standard: Meteoritenfund bei Berlin entpuppt sich als außerordentliche Rarität. 27. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ Märkische Allgemeine: Geruch verriet ihn: Sucherin findet bei Ribbeck Stein vom Asteroiden 2024 BX1. 28. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ a b Addi Bischoff, Markus Patzek, Jean‐Alix Barrat, Jasper Berndt, Henner Busemann, Detlev Degering, Tommaso Di Rocco, Mattias Ek, Dennis Harries, Jose R. A. Godinho, Dieter Heinlein, Armin Kriele, Daniela Krietsch, Colin Maden, Oscar Marchhart, Rachael M. Marshal, Martin Martschini, Silke Merchel, Andreas Möller, Andreas Pack, Herbert Raab, Maximilian P. Reitze, Ina Rendtel, Miriam Rüfenacht, Oliver Sachs, Maria Schönbächler, Anja Schuppisser, Iris Weber, Alexander Wieser, Karl Wimmer: Cosmic pears from the Havelland (Germany): Ribbeck, the twelfth recorded aubrite fall in history. In: Meteoritics & Planetary Science. 31. Juli 2024, ISSN 1086-9379, doi:10.1111/maps.14245 (wiley.com [abgerufen am 1. August 2024]).
- ↑ Meteoritenfunde bei Berlin: Meteor als seltener Aubrit klassifiziert. In: museumfuernaturkunde.berlin. 5. Februar 2024, abgerufen am 5. Februar 2024.
- ↑ Rebecca McDonald: Asteroid that impacted near Berlin identified as a rare Aubrite. SETI Institute, CA 94043, USA, 5. Februar 2024, abgerufen am 6. Februar 2024 (englisch).
- ↑ Ribbeck’scher Meteorit aus dem Havelland ist 4,5 Milliarden Jahre alt. In: uni-muenster.de. 1. August 2024, abgerufen am 3. August 2024.
- ↑ Sabrina Fricke: Meteorit „Ribbeck“ kracht auf die Erde und fasziniert Besucher in Wolfsburg. 9. Juni 2024, abgerufen am 11. Juni 2024.