Richie Stanaway

neuseeländischer Rennfahrer

Richie Stanaway (* 24. November 1991 in Rotorua[1]) ist ein neuseeländischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2011 die Fahrerwertung der deutschen Formel 3. 2015 startete er in der GP2-Serie und in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC).

Richie Stanaway 2011
Richie Stanaway 2011 in der deutschen Formel 3 auf dem Hockenheimring

Karriere

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Stanaway begann seine Motorsportkarriere im Alter von sechs Jahren im Motocross. Mit zwölf Jahren wechselte er in den Speedwaysport. Mit 14 stieg Stanaway von Fahrzeugen mit zwei auf Fahrzeuge mit vier Rädern um und begann im Kartsport.[1]

Ende 2007 wechselte Stanaway schließlich in den Formelsport in die Winterserie der neuseeländischen Formel First. Mit einer Podest-Platzierung wurde er 14. in der Gesamtwertung. Nachdem er in der Saison 2007/2008 Dritter in der neuseeländischen Formel First geworden war, trat er 2008 in der Winterserie der neuseeländischen Formel Ford an. Stanaway gewann fünf Rennen und beendete die Meisterschaft auf dem dritten Platz. Außerdem startete er zu zwei Rennen der australischen Formel Ford. 2008/2009 trat er in der neuseeländischen Formel Ford an und gewann mit elf Siegen den Meistertitel vor Mitch Evans. Darüber hinaus nahm er an einigen Rennen der australischen Formel Ford teil und belegte mit einem Sieg den sechsten Gesamtrang. Außerdem ging Stanaway 2009 erstmals in einer europäischen Rennserie an den Start und trat zu drei Rennwochenenden der ADAC-Formel-Masters an. Mit zwei Podest-Platzierungen wurde er Achter in der Fahrerwertung. Den Wechsel nach Europa ermöglichte ihm ein Investmentbanker, der Stanaways Karriere zu einem Investmentobjekt machte. Besonders dabei war, dass Stanaway das Budget nur im Erfolgsfall zurückzahlen musste.[1]

2010 erhielt Stanaway einen 15-Jahres-Vertrag mit Gravity Sport Management, die seitdem für die Koordination seiner Karriere verantwortlich sind.[1] Am Anfang des Jahres nahm Stanaway zunächst an zwei Rennwochenenden der Toyota Racing Series, der höchsten Monoposto-Serie in Neuseeland, teil. Er gewann ein Rennen und wurde Zehnter in der Fahrerwertung. Anschließend ging er für ma-con Motorsport in der ADAC-Formel-Masters an den Start. Stanaway nahm an 18 von 21 Rennen teil. Dabei gewann er 12 Rennen, wurde bei 5 Rennen Zweiter und entschied die Meisterschaft dominant für sich. Im Anschluss an die Saison fuhr Stanaway in der Winterserie der britischen Formel Renault und wurde für Atech Grand Prix startend mit einem Sieg Fünfter. 2011 ging Stanaway für Van Amersfoort Racing im deutschen Formel-3-Cup an den Start.[2] Er dominierte die Rennserie in dieser Saison. Stanaway gewann 13 von 18 Rennen und kam nur bei 2 Rennen nicht auf den ersten zwei Positionen ins Ziel. Die Fahrerwertung entschied er mit 181 zu 126 Punkten vor Marco Sørensen für sich. Außerdem startete Stanaway für Van Amersfoort Racing zum Macau Grand Prix. Darüber hinaus nahm Stanaway für Lotus ART an den letzten zwei Rennwochenenden der GP3-Serie teil.[3] Dabei gelang es ihm, bereits sein zweites Rennen für sich zu entscheiden. Die Gesamtwertung schloss er auf dem 20. Rang ab. Die Einsätze in der GP3-Serie dienten auch dazu, Stanaways fahrerische Leistungen besser einzuschätzen, da sein Management Bedenken über die Stärke des Fahrerfeldes im deutschen Formel-3-Cup sowie der ADAC-Formel-Masters hatte.[4] Nach der Saison nahm Stanaway an Testfahrten der Formel Renault 3.5 teil und erzielte dabei Bestzeiten.[5] Darüber hinaus erhielt er die Möglichkeit für BMW ein DTM-Auto zu testen.[6]

2012 erhielt Stanaway bei Gravity - Charouz, die als Lotus antraten, ein Cockpit in der Formel Renault 3.5.[7] Mit einem sechsten Platz beim zweiten Rennen in Alcañiz wurde er nur ein einziges Mal gewertet. Ein Unfall beim 5. von 17 Saisonrennen in Spa-Francorchamps beendete seine Saison vorzeitig. Im Regen fuhr er auf Carlos Huertas auf, hob ab und schlug schließlich auf der Strecke auf. Nach dem Rennen sagte Stanaway, dass er Huertas nicht gesehen habe.[8] Zur Bergung Stanaways wurde das Rennen unterbrochen. Er brach sich bei dem Unfall zwei Rückenwirbel. Die Regenerationsphase nahm einige Monate in Anspruch,[9] sodass seine Saison vorzeitig beendet war.

2013 kehrte Stanaway in den Motorsport zurück und trat im GT-Sport an. Im Porsche Supercup startete er für DAMS. Mit einem vierten Platz als bestem Resultat wurde er Zwölfter in der Fahrerwertung, während sein Teamkollege Michael Christensen mit einem Sieg den sechsten Rang erreichte. Darüber hinaus nahm er 2013 für Aston Martin Racing an sechs Rennen der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) teil. Er kam in verschiedenen Fahrzeugen zum Einsatz. Ein zweiter Platz in der GT-Wertung war sein bestes Resultat. Er beendete den Weltcup der GT-Fahrer auf dem 19. Platz. Für Aston Martin ging er zudem bei einem Lauf der Rolex Sports Car Series an den Start und er absolvierte einen Gaststart in der britischen GT-Meisterschaft. 2014 blieb Stanaway für Aston Martin in der WEC. Er teilte sich die Einsätze mit Nicki Thiim und bestritt drei von acht Rennen. Er schloss die Saison auf dem 20. Platz im Weltcup der GT-Fahrer ab. In der United SportsCar Championship (USCC) nahm er für Aston Martin an einem Rennen teil. Darüber hinaus kehrte Stanaway in den Formelsport zurück und trat in der GP3-Serie 2014 für Status Grand Prix an.[10] Bereits in seinem ersten Rennen in Barcelona stand er als Dritter auf dem Podest. In Silverstone gewann er schließlich das Sprintrennen, in Mogyoród das Hauptrennen. Mit fünf Podest-Platzierungen erreichte er den achten Gesamtrang. Außerdem kehrte er für zwei Veranstaltungen zu Lotus in die Formel Renault 3.5 zurück. Er vertrat dabei den verletzten Matthieu Vaxivière und erzielte mit einem dritten Platz eine Podest-Platzierung.

2015 ging Stanaway erneut für Aston Martin in der WEC an den Start.[11] Beim 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gewann er zusammen mit Alex MacDowall und Fernando Rees die GT-Wertung. Stanaway nahm an einem Rennen nicht teil und wurde Neunter im GT-Weltcup. Ferner absolvierte Stanaway einen LMP1-Testtag für das Audi-Team Joest Racing.[12] Darüber hinaus trat Stanaway für Status Grand Prix in der GP2-Serie 2015 an.[13] Beim Sprintrennen in Monte Carlo gelang ihm sein erster Sieg. In Sotschi gewann er erneut das Sprintrennen. Zu den letzten beiden Veranstaltungen trat er nicht an. Stanaway wurde Gesamtzehnter und war der einzige Status-Pilot, der in der GP2-Serie 2015 Punkte erzielt hatte.

Persönliches

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Stanaways Eltern verfügten nicht über die finanziellen Mittel, ihm Fahrerplätze zu finanzieren, sodass er schon früh auf gute Leistungen angewiesen war. Um sich auf den Motorsport zu konzentrieren, brach Stanaway die Schule nach seinem Wechsel nach Europa ab.[1]

Um in der Nähe zu seinem Arbeitgeber zu wohnen, zog Stanaway 2011 nach Hilversum, Niederlande.[1]

Statistik

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Karrierestationen

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  • 1998–2003: Motocross
  • 2004–2005: Speedway
  • 2006–2007: Kartsport
  • 2007: Neuseeländische Formel First, Winterserie (Platz 14)
  • 2008: Neuseeländische Formel First (Platz 3)
  • 2008: Neuseeländische Formel Ford, Winterserie (Platz 3)
  • 2008: Australische Formel Ford
  • 2009: Neuseeländische Formel Ford (Meister)
  • 2009: Australische Formel Ford (Platz 6)

Einzelergebnisse in der GP3-Serie

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Punkte Rang
2011 Lotus ART Turkei  TUR Spanien  ESP Spanien  ESP Vereinigtes Konigreich  GBR Deutschland  GER Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA     7 20.
                        8 1 10 19    
2014 Status Grand Prix Spanien  ESP Osterreich  AUT Vereinigtes Konigreich  GBR Deutschland  GER Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA Russland  RUS Vereinigte Arabische Emirate  UAE 125 8.
3 4 4 3 7 1 13 7 1 6 7 2 9 DNF 12 DNF 12 7

Einzelergebnisse in der Formel Renault 3.5

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
2012 Lotus Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Deutschland  NÜR Russland  MOS Vereinigtes Konigreich  SIL Ungarn  HUN Frankreich  LEC Spanien  CAT 8 22.
DNF 6 DNF NC DNF INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ INJ
2014 Lotus Italien  MNZ Spanien  ALC Monaco  MON Belgien  SPA Russland  MOS Deutschland  NÜR Ungarn  HUN Frankreich  LEC Spanien  JRZ 21 18.
          DNF 8 9 3                

Einzelergebnisse in der GP2-Serie

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Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Punkte Rang
2015 Status Grand Prix Bahrain  BRN Spanien  ESP Monaco  MON Osterreich  AUT Vereinigtes Konigreich  GBR Ungarn  HUN Belgien  BEL Italien  ITA Russland  RUS Bahrain  BRN Vereinigte Arabische Emirate  UAE 60 10.
15 11 10 19 7 1 23 15 DNF 13 21 13 18 13 4 4 7 1        

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft – GT-Weltcup

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Jahr Team Fahrzeug 1 2 3 4 5 6 7 8 Punkte Rang
2013 Aston Martin Racing Aston Martin Vantage V8 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LMS Brasilien  SAO Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BRN 27,75 19.
  20   20 DNF 28 13 DNF
2014 Aston Martin Racing Aston Martin Vantage V8 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LMS Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BRN Brasilien  SAO 22 20.
  19   18   21    
2015 Aston Martin Racing V8 Aston Martin Vantage V8 Vereinigtes Konigreich  SIL Belgien  SPA Frankreich  LMS Deutschland  NÜR Vereinigte Staaten  AUS Japan  FUJ China Volksrepublik  SHA Bahrain  BRN 78 9.
14 16 34 20 17   18 25
Farbe Bedeutung
Gold Sieger
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Klassifiziert innerhalb der Top 10
Hellblau Klassifiziert innerhalb der Punkteränge (ab Platz 11)
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett Rennen nicht beendet (DNF)
nicht klassifiziert (NC)
Rot nicht qualifiziert (DNQ)
Schwarz disqualifiziert (DSQ)
Weiß nicht am Start (DNS)
zurückgezogen (WD)
Rennen abgesagt (C)
Blanko nicht teilgenommen
gemeldet, aber nicht teilgenommen (DNP)
verletzt oder krank (INJ)
ausgeschlossen (EX)

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2015 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GTE Brasilien  Fernando Rees Vereinigtes Konigreich  Alex MacDowall Rang 34
2016 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GTE Brasilien  Fernando Rees Vereinigtes Konigreich  Jonny Adam Rang 24
2017 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GTE Danemark  Nicki Thiim Danemark  Marco Sørensen Rang 25

Sebring-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2016 Vereinigtes Konigreich  Aston Martin Racing Aston Martin Vantage GT3 Kanada  Paul Dalla Lana Osterreich  Mathias Lauda Portugal  Pedro Lamy Rang 30
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Commons: Richie Stanaway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f „Formel 3 Cup - Portrait: Richie Stanaway“ (Motorsport-Magazin.com am 5. Oktober 2011)
  2. „Start frei für die Formel-3-Saison 2011“ (Motorsport-Total.com am 1. April 2011)
  3. “Richie Stanaway Announces GP3 Drive With ART” (thecheckeredflag.co.uk am 18. August 2011)
  4. „Formel 1 - Stanaway: Dieses Jahr Debüt in Lotus' E20?“ (Motorsport-Magazin.com am 14. Februar 2012)
  5. „Sörensen und Stanaway bei WSbR-Test vorn dabei“ (Motorsport-Total.com am 1. Dezember 2011)
  6. „DTM - Rookies überzeugen beim BMW-Test“ (Motorsport-Magazin.com am 14. Oktober 2011)
  7. „Stanaway spekuliert auf Young-Driver-Test“ (Motorsport-Total.com am 19. Februar 2012)
  8. Felix Matthey: „Stanaway muss nach Crash einige Wochen pausieren“. Motorsport-Total.com, 5. Juni 2012, abgerufen am 8. Juni 2012.
  9. Christian Nimmervoll: „WSbR-Saison für Stanaway beendet“. Motorsport-Total.com, 8. Juni 2012, abgerufen am 8. Juni 2012.
  10. Peter Allen: “Stanaway seals single-seater racing return in GP3 with Status”. paddockscout.com, 22. April 2014, abgerufen am 22. April 2014 (englisch).
  11. Sven Haidinger: Aston Martin präsentiert WEC-Fahrerpaarungen 2015. Motorsport-Total.com, 19. März 2015, abgerufen am 25. März 2015.
  12. Gary Watkins: Ex-F1 driver Montoya tops Bahrain WEC rookie test with Porsche. autosport.com, 22. November 2015, abgerufen am 19. Dezember 2015 (englisch).
  13. Gruz David: Stanaway to race for Status in GP2 season opener. paddockscout.com, 13. April 2015, abgerufen am 17. April 2015 (englisch).