Rimetea

Gemeinde im Kreis Alba, Rumänien

Rimetea (veraltet Trăscău; deutsch Eisenburg, ungarisch Torockó) ist eine rumänische Gemeinde im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen.

Rimetea
Eisenburg
Torockó
Rimetea (Rumänien)
Rimetea (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 46° 27′ N, 23° 34′ OKoordinaten: 46° 27′ 13″ N, 23° 34′ 2″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 530 m
Fläche: 57,37 km²
Einwohner: 1.015 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner je km²
Postleitzahl: 517610
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Rimetea, Colțești
Bürgermeister : Szilárd-Levente Deák-Székely (UDMR)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 34
loc. Rimetea, jud.Alba, RO–517610
Website:

Der Ort ist auch unter dem deutschen Namen Eisenmarkt[3] und dem rumänischen Namen Rîmetea[4] oder Râmetea bekannt.

Geographische Lage

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Lage der Gemeinde Rimetea im Kreis Alba

Die Gemeinde Rimetea liegt im Norden des Kreises Alba, am gleichnamigen Fluss Rimetea – einem rechten Zufluss des Arieș – im Trascău-Gebirge. Etwa acht Kilometer vom Drum național 75 und 23 Kilometer nordwestlich von Aiud (Straßburg am Mieresch), befindet sich der Ort Rimetea an der Kreisstraße (Drum județean) DJ 107M; die Kreishauptstadt Alba Iulia liegt 57 Kilometer südlich.

Geschichte

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Auf dem Gebiet der Gemeinde – von den Einheimischen Dealul Cetății, Stânca Secuilor, Pădurea Pietrii u. a. genannt – werden viele archäologische Funde in Verbindung mit der Jungsteinzeit, der frühen Bronzezeit und der Römerzeit gebracht.[5]

Der in einem eisenerzreichen Gebiet gelegene Ort ist eine der ersten deutschen Bergwerkssiedlungen in Siebenbürgen und wurde nach unterschiedlichen Angaben erstmals 1257 unter der Bezeichnung Toroczcko,[6] oder 1332,[4] im Komitat Torda urkundlich erwähnt. Die Berg- und Hüttenarbeiter waren hörige Siebenbürger Sachsen (Ansiedlung steirischer Bergleute unter König Géza II.[7]) und Ungarn. Durch deren Vermischung ging eine besondere Volksgruppe mit eigener Volkstracht hervor, wobei im 17.–18. Jahrhundert die Siebenbürger Sachsen durch die Ungarn assimiliert wurden.

Urkundlich wird im 15. Jahrhundert eine Schmiede einer adligen Familie zur Erzeugung landwirtschaftlichen Werkzeugs erwähnt; 1716 waren es 16 Schmelzöfen und Schmieden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in Rimetea ca. 1500 Tonnen Eisen produziert.[6]

Vom alten rumänischen Namen des Ortes (Trascău), leitet sich der des Trascău-Gebirges ab.

Bevölkerung

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Die Bevölkerung der Gesamtgemeinde entwickelte sich wie folgt:[8]

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2560 061 2264 235
1920 2498 104 2381 7 006
1966 1840 210 1629 001
2002 1213 145 1059 1 008
2011 1126 146 958 022
2021 1015 107 881 027

Die höchste Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde wurde 1930 ermittelt, die der Rumänen 1966, der Ungarn und Deutschen 1920 und die der Roma (225) 1850. 1930 wurde ein Slowake, 1992 ein Ukrainer registriert.

Sehenswürdigkeiten

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  • Das Dorfmuseum mit Eisenhüttegegenständen und Eisenwerkzeugbau, 1952 im Rathaus von Rimetea eröffnet.[9]
  • Der Berg Piatra Secuiului (dt. Szeklerstein, ung. Székelykő), 1129 m.[10]
  • Die unitarische Kirche, im 18. Jahrhundert errichtet,[9]
  • Die Burgruine Cetatea Trascăului im eingemeindeten Dorf Colțești (Sankt Georgen), im 13. Jahrhundert errichtet, 1713 zerstört,[4] steht unter Denkmalschutz.[11]
  • Häuser im siebenbürgisch-sächsischen Baustil.
  • Die Wassermühle von Rimetea, 1752 errichtet.[9]

Persönlichkeiten

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  • Máté Toroczkai (1553–1616), Vertreter des ungarisch-siebenbürgischen Unitarismus
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Commons: Rimetea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 26. August 2024 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. arcanum.com, abgerufen am 2. Dezember 2024 (ungarisch).
  4. a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
  5. Repertoriul Arheologic al României – Râmetea, abgerufen am 6. Mai 2010 (rumänisch).
  6. a b Rimetea (Memento vom 13. April 2010 im Internet Archive).
  7. Mathias Bernath (Hrsg.), Gertrud Krallert (Red.): Historische Bücherkunde Südosteuropa. Band 1: Mathias Bernath (Hrsg.): Mittelalter (= Südosteuropäische Arbeiten 76, 2). Teil 2. Oldenbourg, München 1980, ISBN 3-486-49841-X.
  8. Volkszählung, 1852–2011 (ungarisch).
  9. a b c Beschreibung und Bilder von Rimetea auf „welcometoromania.ro“, abgerufen am 8. Mai 2010.
  10. Piatra Secuiului auf www.welcometoromania.ro.
  11. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).