Rissa (Künstlerin)

deutsche Malerin

Rissa, eigentlich Karin Götz, geborene Martin (* 22. Juni 1938 in Rabenstein bei Chemnitz), ist eine deutsche Künstlerin und 2003/2007 emeritierte Professorin der Kunstakademie Düsseldorf. 1964 legte sie sich den Künstlernamen Rissa zu, abgeleitet von dem norwegischen Ort Rissa.

Rissa, Das Geheimnis, 1966
 
Rissa, Rosenengel, 1992

Im Jahr 1953 emigrierte Karin Martin aus politischen Gründen mit ihren Eltern aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Abitur 1959 in Bochum studierte sie bis 1965 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Otto Götz. 1965 heiratete sie ihren Lehrer, mit dem sie seit 1975 in Niederbreitbach-Wolfenacker lebte, wo Götz im August 2017 im Alter von 103 Jahren starb. Ab 1969 lehrte Rissa erst als Lehrbeauftragte und Dozentin, ab 1975 als Professorin Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf. Im Jahr 2003 wurde sie emeritiert, versah aber dort noch bis 2007 einen Lehrauftrag.

Anfang der 1960er Jahre zeichnete sie alle Rasterbilder von Götz und die Vorlagen des Rasterfilmes „Density 10:3.2.1“, den Götz konzipierte und herstellte, um eine (informelle) apparente Bewegung als Gegensatz zu einer realen Bewegung darzustellen. Zudem führte sie im Laufe der 1970er Jahre alle Testreihen für seine wissenschaftlichen Untersuchungen in Informationstheorie, Wahrnehmungs- und Persönlichkeitspsychologie durch.[1]

Diese Forschungen führten 1972 zu dem Buch Probleme der Bildästhetik – Eine Einführung in die Grundlagen des anschaulichen Denkens, das sie und K. O. Götz gemeinsam verfassten. 1977 war sie Verfasserin des Manifestes und Mitbegründerin der Malergruppe Axiom, zu der auch Astrid Feuser, Bernd Finkeldei, Udo Scheel und Norbert Tadeusz gehörten. Zusammen mit ihrem Mann gründete sie 1997 die K.O.Götz und Rissa-Stiftung. 2002 war sie mit Lothar Pues und Edgar Quadt Mitherausgeberin des Handbuches Artinvestor. 2009 wurde sie vom Wissenschaftsminister von NRW zum Beiratsmitglied des Beirates der Kunstakademie Düsseldorf berufen. Von Ministerpräsident Kurt Beck wurde im selben Jahr ihr und K. O. Götz der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz für ihr kulturelles Engagement und ihr Gesamtwerk in der Mainzer Staatskanzlei verliehen. 2012 wurde Rissa Ehrenmitglied der Kunstakademie Düsseldorf.

Rissas gegenständliche Malerei ist geprägt durch die Stilmittel der Reduktion und die Betonung von Volumen und Form. Ab Mitte der 1960er Jahre entwickelt sie einen Malstil, der Volumen nicht durch Farbübergänge und Hell-Dunkel-Abstufungen erzielt. Formen werden aufgeteilt in einzelne Binnenfarbflächen, „Farbsplitter“, die hart nebeneinander gesetzt erst in der Fernsicht eine sowohl räumliche Wirkung als auch einen höheren Abstraktionsgrad der Darstellung ergeben. Bezüge zum Informel werden hergestellt durch Pinselschwünge, die einzelne Farbflächen durchbrechen.

Themenkreise der Malerin sind Sexualität und Erotik, Emanzipation, Umweltbedrohung und die Tierwelt. Anfang der 1990er Jahre entstehen Arbeiten zu den Themen Golfkrieg und Islam. Rissa malt verschleierte Beduinenmänner und -frauen wie Wüstensohn, 1991, Öl auf Leinen, 95 × 125 cm (Sammlung Ströher, Darmstadt) oder Wüstentochter, 1993, Öl auf Leinen, 100 × 150 cm.[2] Das Gemälde Am Golf, 1991, Öl auf Leinen, 150 × 120 cm, zeigt Fische, die aus dem ölverseuchten, brennenden Meer springen.[3] Ihr malerisches Werk umfasst bis heute ca. 230 Gemälde.[4]

Neben den Gemälden entstehen seit Mitte der 1950er Jahre Tuschezeichnungen und Gouachen, die u. a. in Gedichtbänden von Karl Otto Götz im Rimbaud Verlag und im AWD Verlag, Alsdorf, erschienen.[5]

2013 wurde im Mittelrhein-Museum in Koblenz der K. O. Götz & Rissa Saal eröffnet, der eine ständige Werkauswahl des Künstlerpaares präsentiert.[6]

Bedeutende Schüler

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Rissa war von 1969 bis 2007 als Dozentin bzw. Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf tätig. Eine Reihe von ehemaligen Studenten und Meisterschülern sind heute selbst als Künstler tätig.

Ausstellungen

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Einzelausstellungen (Auswahl)

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Gruppenausstellungen (Auswahl)

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Sammlungen

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Buchillustrationen (Auswahl)

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  • Joe Orton. Tagebuch Tanger. Mai-Juni 1967. Rimbaud Verlag, Aachen 1999, ISBN 3-89086-797-9.
  • K. O. Götz, Asphaltgewitter. Gedichte 2003. Mit sechs Gouachen vom Autor und sieben Zeichnungen von Rissa. AWD Verlag, Alsdorf 2003, ISBN 3-937062-03-3.
  • K. O. Götz, Ely. Einundsiebzig Kurzgeschichten mit einundzwanzig Zeichnungen von Rissa. AWD Verlag, Alsdorf 2003, ohne ISBN.
  • K. O. Götz, Lichtstrudel. Gedichte 2004. Mit acht Gouachen vom Autor und acht Zeichnungen von Rissa. AWD Verlag, Alsdorf 2004, ISBN 3-937062-06-8.
  • K. O. Götz, Trillermesse. Mit 47 Zeichnungen von Rissa. Gedichte 2000–2013. AWD Verlag, Alsdorf 2013, ISBN 978-3-937062-48-8.

Monografien

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Sammelpublikationen (Auswahl)

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Commons: Rissa (Künstlerin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Irene Daum, Peter Tepe: Karl Otto Götz als Wissenschaftler. Artikel vom 29. Oktober 2016 auf der Seite der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
  2. Siehe: Rissa. Gemälde und Zeichnungen. Hrsg. von Walter Smerling. Mit Texten von Walter Smerling und Christoph Zuschlag. Museum Küppersmühle, Duisburg 2003, S. 14, 15, ISBN 3-88579-113-7.
  3. Siehe: Rissa. Gemälde und Zeichnungen. Hrsg. von Walter Smerling. Mit Texten von Walter Smerling und Christoph Zuschlag. Museum Küppersmühle, Duisburg 2003, S. 17, ISBN 3-88579-113-7.
  4. Annette Bosetti: Bis der Tod sie scheidet. In: Rheinische Post. 7. Juni 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.
  5. Siehe: Rissa, Arbeiten auf Papier 1955–1998. Hrsg. von Wolfgang Zemter. Mit Texten von Klaus Weschenfelder und Christoph Zuschlag. DruckVerlag Kettler, Bönen 1998, ISBN 3-925608-55-9.
  6. K. O. Götz & Rissa Saal im Mittel-Rhein Museum, Koblenz.