Rudolph Dirks

deutsch-US-amerikanischer Comicpionier

Rudolph Dirks (* 26. Februar 1877 in Heide, Deutsches Reich; † 20. April 1968 in New York) war ein deutsch-amerikanischer Comicpionier. Er erfand mit The Katzenjammer Kids einen der ersten und den ältesten noch publizierten Comic Strip der Welt. Zu seinen Neuerungen gehören die Einführung der Sprechblase, Geschwindigkeitsstreifen und Lautmalerei.

Rudolph Dirks (1914)

Dirks zog mit seiner Familie 1884 nach Chicago, wo bereits 1897 seine ersten Cartoons veröffentlicht wurden. Als er für Randolph Hearsts Journal American zeichnete, sollte er für das Magazin einen Strip entwerfen, der mit dem Yellow Kid in Joseph Pulitzers Veröffentlichungen konkurrieren konnte. Angeblich sollte dieser Strip nach dem Vorbild der Bildergeschichte Max und Moritz von Wilhelm Busch gestaltet werden.[1]

Dirks gehört damit nicht nur zu den ersten Pionieren des Comic-Strips, sondern führte in Form von Sprechblasen auch den Dialog innerhalb eines Panels und die Kontinuität zwischen verschiedenen Panels ein. Dirks ging auch in die Rechtsgeschichte ein, da er sich nach 15 Jahren Comiczeichnen für Hearst bestimmte Rechte am Comic erstritt. Letztlich behielt Hearst als Verleger das Recht am Namen, Dirks als künstlerischer Urheber aber die Rechte an den Figuren, die zunächst unter den Namen „Hans“ und „Fritz“ erschienen waren.

In ihrem Film Katzenjammer Kauderwelsch von 2019 widmete sich die Regisseurin Martina Fluck den Lebensgeschichten von Rudolph Dirks und seines früh verstorbenen Bruders Gustav „Gus“ Dirks, der ebenfalls Comiczeichner war.

Ehrungen

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Seit 2016 verleiht die German Comic Con in Dortmund zu seinen Ehren den Rudolph-Dirks-Award für grafische Literatur, der als europäisches Pendant zu den US-amerikanischen Comic-Preisen Eisner-Award und Harvey-Award geschaffen wurde.[2]

Veröffentlichungen

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  • Rudolph Dirks: The Katzenjammer Kids. Early Strips in full Color. Dover Publications, New York 1974, ISBN 0-486-23005-8 (Neuauflage von 1908).
  • Rudolph Dirks; Harold H. Knerr: Katzenjammer Kids. Melzer, Darmstadt 1972, ISBN 3-7874-0021-4 Pp.

Literatur

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  • Tim Eckhorst: Rudolph Dirks: Katzenjammer, Kids & Kauderwelsch. Deich Verlag, Wewelsfleth 2012, ISBN 978-3-942074-05-6.
  • Museumsinsel Lüttenheid, Benedikt Brebeck (Hrsg.): Rudolph Dirks. Zwei Lausbuben und die Erfindung des modernen Comics, Katalog zur Ausstellung, Heide 2018, ISBN 978-3-96234-004-9.
  • Eckart Sackmann: „Max und Moritz“ und Rudolph Dirks’ „Katzenjammer Kids“. In: ders. (Hg.): Deutsche Comicforschung 2019. Leipzig 2018. S. 32–43.
  • YUCCA Filmproduktion @ Martina Fluck und Tim Eckhorst: „Katzenjammer Kauderwelsch - A Comic Pionier Story“, Media-Book Hardcover mit DVD, Christian Bachmann Verlag 2020, ISBN 978-3-96234-038-4.
  • Alexander Braun und Tim Eckhorst: Katzenjammer. The Katzenjammer Kids – Der älteste Comic der Welt. Avant Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-96445-090-6.[3]

Siehe auch

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  • Hugo Hercules, erster Superheldencomic aus dem Jahr 1902/03 von W.H.D. Körner (* 1878 in Schleswig-Holstein)
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Commons: Rudolph Dirks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fernsehbericht (RTL-Nord): Katzenjammer Kauderwelsch auf YouTube
  • Tim Eckhorst: Mickys deutscher Großvater auf Spiegel Online, 6. Juli 2012
  • James R. Lowe: Harold H. Knerr. The Katzenjammer Kids, 27. Mai 1998, archiviert vom Original am 4. Dezember 2008; abgerufen am 25. April 2017 (englisch).
  • James R. Lowe: The Katzenjammer Kids. 25. Juni 1998, archiviert vom Original am 2. Dezember 2007; abgerufen am 25. April 2017 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Tim Eckhorst: Rudolph und Gus Dirks. Comic-Pioniere aus „Schleswick-Holstein“ auf schleswig-holstein.sh – Das Kulturportal für den Norden. (Abgerufen am 23. März 2024.)
  2. RUDOLPH DIRKS AWARD – Der internationale Comicpreis der German Comic Con – Comic.de. Abgerufen am 25. Juni 2017.
  3. Katzenjammer auf der Website des Avant-Verlages.