UC 57 war ein U-Boot der Kaiserlichen Marine, das im November 1917 auf dem Rückweg von einem Sondereinsatz für den Nachrichtendienst des Admiralstabs (Marinenachrichtendienst) verschollen blieb.

UC 57 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse Typ UC II
Bauwerft Kaiserliche Werft Danzig
Baunummer 39
Baukosten 1.935.000 Mark
Stapellauf 7. September 1916
Indienststellung 22. Januar 1917
Verbleib Um den 19. November 1917 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 51,67 m (Lüa)
Breite 5,22 m
Tiefgang (max.) 3,61 m
Verdrängung aufgetaucht: 415 t
getaucht: 498 t
 
Besatzung 26 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 600 PS
E-Motor: 620 PS
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,29 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius bei 7 kn 9450 sm
Tauchzeit 30 s
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7,3 kn (14 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
11,6 kn (21 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze 7 Feindfahrten
Erfolge 1 versenktes Handelsschiff

Geschichte

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UC 57 wurde auf der Kaiserlichen Werft in Danzig unter der Baunummer 39 gebaut. Das Boot lief am 7. September 1916 vom Stapel und kam am 22. Januar 1917 in Dienst.[1]

Im November 1917 führte das Boot unter Kapitänleutnant Friedrich Wißmann ein nachrichtendienstliches Unternehmen nach Finnland durch, das vom Nachrichtendienst des Admiralstabs geleitet wurde. Für die bürgerliche finnische Aufstandsbewegung (Finnischer Bürgerkrieg) wurden auf Initiative der Sektion Politik des Großen Generalstabs auf dem Seeweg Waffen nach Finnland geliefert. Bereits im Oktober hatte der Dampfer Equity unter Oberleutnant zur See Gustav Pezold eine größere Waffenladung in finnische Gewässer geliefert. UC 57 transportierte vier Tonnen Sprengstoff und acht Soldaten des Königlich Preußischen Jägerbataillons 27.

Das Boot lief am 12. November 1917 aus Danzig aus und traf am 17. November in Finnland ein. Seit dem Antritt der Rückfahrt am 18. November 1917 fehlt von dem Boot jede Spur. Als angenommene Verluststelle wurde die Position 59° N 23° O festgelegt; offensichtlich handelt es sich hierbei um den Ablaufpunkt in Finnland, an dem es zum letzten Mal gesichtet wurde. Vermutlich geriet es in eine russische Minensperre. Nach 1918, genaue Angaben sind zurzeit nicht bekannt, wurden die Leichen von drei Besatzungsmitgliedern an der estnischen Küste angeschwemmt.

 
Denkmal auf der Insel Hamnskär

1934 wurde auf der Insel Hamnskär, auf der das Boot seinerzeit seine Ladung löschte und die Jäger an Land setzte, von finnischer Seite ein Denkmal für das Boot und seine Besatzung errichtet.

Literatur

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  • Johannes Öhquist: Das Löwenbanner. Des finnischen Volkes Aufstieg zur Freiheit, Berlin 1923, 2. Aufl. ebd. 1942.
  • Gustav Pezold: Das Waffenschiff. Geheime Waffenfahrten mit S.M.H. „Equity“ für Finnlands Freiheitskampf im Herbst 1917, Hamburg 1943.
  • Ernst Freiherr von Gagern: Der Krieg in der Ostsee, Bd. 3: Von Anfang 1916 bis zum Kriegsende, Berlin 1964.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger und Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1985, ISBN 3-7637-4802-4.
  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 67 ISBN 3-86070-036-7.
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Einzelnachweise

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  1. Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe. S. 58 ff.