Sielenbach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Dasing.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 24′ N, 11° 10′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Aichach-Friedberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dasing | |
Höhe: | 470 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,84 km2 | |
Einwohner: | 1864 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86577 | |
Vorwahl: | 08258 | |
Kfz-Kennzeichen: | AIC, FDB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 71 165 | |
LOCODE: | DE ZSI | |
Gemeindegliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kirchstr. 7 86453 Dasing | |
Website: | www.sielenbach.de | |
Erster Bürgermeister: | Heinz Geiling (Einheit Sielenbach) | |
Lage der Gemeinde Sielenbach im Landkreis Aichach-Friedberg | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Tal der Ecknach inmitten einer tertiären Hügellandschaft etwa sieben Kilometer südöstlich der Kreisstadt Aichach. Sie liegt an der Staatsstraße 2338, der Verbindung von Aichach zur Autobahn A 8 München–Stuttgart.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Gollenhof (Einöde)
- Heilbach (Einöde)
- Holzgrub (Einöde)
- Morabach (Einöde)
- Oberhaslach (Einöde)
- Raderstetten (Weiler)
- Schafhausen (Dorf)
- Schönberg (Einöde)
- Sielenbach (Pfarrdorf)
- Tödtenried (Kirchdorf)
- Unterhaslach (Einöde)
- Unterschröttenloh (Einöde)
Es gibt die Gemarkungen Sielenbach und Tödtenried.[4]
Geschichte
BearbeitenEin Gutsbetrieb im Gemeindeteil Tödtenried mit für Ziegeleiöfen typischem Fundmaterial wird in die Römerzeit datiert.[5]
Im 12. Jahrhundert noch als Sielepach, Suolempach und Syelenpach bezeichnet, findet man den Ortsnamen Sielenbach bereits 1241. Später tauchten die Formen Sylenpach und Siellenpach auf. Im 11. und 12. Jahrhundert besaß das Kloster Altomünster mehrere Höfe in Sielenbach, seit 1518 unterhielten die Herren von Weichs Besitz in Sielenbach. Im Jahre 1611 erwarb der Komtur des Deutschenordenshauses zu Blumenthal den Besitz der Weichser. Die alte Burg Stunzberg wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen zerstört. Im Zuge der Säkularisation wurde 1803 das Deutsche Haus zu Blumenthal aufgelöst. Das Präsentationsrecht auf die Pfarrei kam an Bayern und Sielenbach wurde eigenständige Gemeinde. Aus der Legende über ein Gnadenbild in einem hohlen Birnbaum entstand von 1661 bis 1668 die Wallfahrtskirche Maria Birnbaum, deren Seelsorge zunächst der Deutsche Orden, dann im 19. und 20. Jahrhundert Kapuziner betreuten. Seit 1998 wirkt der Deutsche Orden wieder in Maria Birnbaum, er renovierte das Klostergebäude und belebte die Wallfahrt neu. Die Gemeinde Sielenbach ist heute das längste Straßendorf des Landkreises Aichach-Friedberg. Zur Gemeinde Sielenbach gehören seit jeher die Ortsteile Schafhausen, Raderstetten sowie die Einöden Gollenhof und Schönberg.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Rahmen der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Tödtenried mit seinen Gemeindeteilen Haslach und Schrötenloh nach Sielenbach eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 1246 auf 1732 um 486 Einwohner bzw. um 39,0 %.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 ist Heinz Geiling (Einheit Sielenbach); dieser wurde mit 70,2 % der Stimmen gewählt. Der Vorgänger Martin Echter leitete die Gemeinde von Mai 2002 bis April 2020.
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat setzt sich aus dem 1. Bürgermeister und zwölf Gemeinderäten zusammen. Die Gemeinderatsmandate verteilten sich 2014 bis 2020 wie folgt:
Parteien | 2014 | |
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Anteil | Sitze | |
Einheit Sielenbach (EHS) | % | 8 |
Freie Wählergemeinschaft Tödtenried (FWT) | % | 4 |
Für die Amtszeit vom 1. Mai 2020 bis 30. April 2026 wurden am 15. März 2020 gewählt:
Parteien | 2020 | |
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Anteil | Sitze | |
Einheit Sielenbach (EHS) | 70,2 % | 8 |
Freie Wählergemeinschaft Tödtenried (FWT) | 29,8 % | 4 |
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt von Silber Gelb und Blau; oben ein durchgehendes schwarzes Tatzenkreuz, dem eine goldene Lilie aufgelegt ist, unten ein linker silberner Seitensparren.“[7] | |
Partnergemeinden
Bearbeiten- Saint-Fraimbault-de-Prières (seit 1992)
Baudenkmäler
BearbeitenWeit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist die barocke Wallfahrtskirche Maria Birnbaum. Sie wurde zwischen 1661 und 1668 im Auftrag von Philipp Jakob von Kaltenthal, dem Komtur des Deutschen Ordens im benachbarten Ort Blumenthal, unter Leitung von Constantin Pader erbaut.
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenArbeitsplätze
BearbeitenEs gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik insgesamt 178 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort Sielenbach gab es insgesamt 794. Damit hatte die Gemeinde um 616 Personen mehr Aus- als Einpendler.
Landwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 2020 existierten 33 landwirtschaftliche Betriebe. 1289 Hektar (72,3 %) der Gemeindefläche waren 2020 landwirtschaftlich genutzt, 277 Hektar (15,5 %) waren Wald. Die Siedlungsfläche betrug 99 Hektar (5,5 %).
Bildung
Bearbeiten2021 gab es zwei Kindertageseinrichtungen mit 132 Plätzen und 112 Kindern. Weiter gab es eine Volksschule mit 84 Kindern.
Energieerzeugung
BearbeitenIm Gemeindegebiet Sielenbach stehen zahlreiche Energieerzeugungsanlagen für erneuerbare Energien. Zwei Windenergieanlagen, sieben Biomasseanlagen, zwei kleine Wasserkraftanlagen und 190 Photovoltaikanlagen erzeugen rund 31.500 MWh Strom im Jahr (Stand 31. Dezember 2017). Bei einem Strombedarf im Gemeindegebiet von etwa 3370 MWh im Jahr 2017 erreicht Sielenbach damit eine Eigenversorgungsquote von über 900 %. Die Stromerzeugung leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Bayern und zur Wirtschaftskraft in der Gemeinde.[8]
Literatur
Bearbeiten- Wilhelm Liebhart, Michael Ritter (Hrsg.) Gemeinde Sielenbach. Geschichte und Gegenwart. EOS Verlag, Sankt Ottilien 2020, ISBN 978-3-8306-7998-1
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Sielenbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. August 2019.
- ↑ Gemeinde Sielenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.
- ↑ Ulrich Brandl, Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 788 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Sielenbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ https://geoportal.bayern.de/energieatlas-karten/?wicket-crypt=DZPmFs6x2wo, abgerufen am 13. Juli 2020.