Schoftim (Parascha)
Schoftim (auch: Schofetim; Biblisches Hebräisch שֹׁפְטִים ‚Richter‘) ist ein Leseabschnitt (Parascha oder Sidra) der Tora und umfasst den Text Dtn/Dewarim 16,18–21,9 EU.
Es handelt sich um die Sidra des 1. Schabbats im Monat Elul.
Wesentlicher Inhalt
Bearbeiten- Einsetzung von Richtern und Beamten, die unbestechlich sein müssen
- Verbot der Anbetung von Bäumen oder Steinmalen
- Steinigung von Götzendienern
- Entscheidungskompetenz von Priester und Richter. Todesstrafe bei Zuwiderhandlung
- Pflichten des Königs
- Abgaben an den Priester
- Verbot von Kindesopfer, Zauberei, Wahrsagerei und Totenbeschwörung
- Todesstrafe für Ungehorsam gegenüber dem wahren Propheten
- Todesstrafe für den falschen Propheten
- Einrichtung von Zufluchtsstätten
- Verbot der Grenzverrückung
- Vorschriften für Zeugenaussagen, Talionsformel „Auge für Auge“
- Verhalten zu Kriegszeiten
- Opferritual bei Auffindung eines Erschlagenen
Vernichte nichts!
BearbeitenDie Umweltschutz-Halacha Bal Taschchit („Vernichte nichts!“): Dtn 20,19–20 EU ist bezogen auf Obstbäume, die unter Schutz gestellt werden. Heute versteht man das so, dass Obstbäume stellvertretend für alle Pflanzen genannt sind. Bal Taschchit steht heute für Schonung der natürlichen Ressourcen und Umweltschutz überhaupt.[1]
Haftara
BearbeitenDie zugehörige Haftara ist Jes 51,12–52,12 (51,1–23 BHS; 52,1–12 BHS).[2][3]
Literatur
Bearbeiten- David Sander: Schofetim. In: Jüdisches Lexikon. Band IV/2. Jüdischer Verlag, Berlin 1927, Sp. 243.
Weblinks
Bearbeiten- Gesa Shira Ederberg: Schoftim – Weisheit und Demut. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 1. September 2017, abgerufen am 28. April 2018.
- Gesa Shira Ederberg: Schoftim – Eingeschränkte Macht des Königs. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 16. August 2013, abgerufen am 28. April 2018.
- Salomon Almekias-Siegl: Schoftim – Hochmut kommt vor dem Fall. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 4. September 2014, abgerufen am 28. April 2018.
- Henry G. Brandt: Schoftim – Richter und Polizisten. In: a-r-k.de. Allgemeine Rabbinerkonferenz, 31. August 2012, abgerufen am 28. April 2018.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hanna Liss: Das Buch Devarim (Deuteronomium), Heidelberg 2019, S. 239.
- ↑ Jes 51,12–52,12. nach dem Codex L. In: tanach.us. Abgerufen am 9. Oktober 2017.
- ↑ Hanna Liss: Tanach – Lehrbuch der jüdischen Bibel. 3. Auflage. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8253-5904-1, S. 182 (414 S.).