Sechstagerennen Frankfurt

Bahnradsport-Wettbewerb in Deutschland

Das Frankfurter Sechstagerennen wurde von 1911 bis 1983 mit Unterbrechungen ausgetragen.

Otto Bennewitz (unten) und Horst Oldenburg beim Frankfurter Sechstagerennen 1970

Am 12. Dezember 1911 fand das erste Sechstagerennen in Frankfurt am Main statt. Ausgetragen wurde es in der zwei Jahre zuvor eröffneten Festhalle, die damals Europas größter Kuppelbau war. Da die Radrennbahn nicht zeitig fertig geworden war, mussten die Besucher um einen Tag vertröstet werden. Die zweite Austragung erfolgte erst 1928 am gleichen Ort, 1933 die letzte vor dem Zweiten Weltkrieg. Weil wegen der politischen Ereignisse und einer Grippewelle die Zuschauer ausblieben, konnte der Veranstalter die Hallenmiete nicht bezahlen und musste daher der Messe- und Ausstellungs-Gesellschaft als Vermieterin die komplette Radrennbahn mit den Fahrerkabinen und den Innenraumlogen überlassen. Die Bahn wurde eingelagert und verbrannte im Zweiten Weltkrieg, als die Festhalle zerstört wurde.

1950 wurde die wieder erbaute Festhalle eröffnet und 1951 erneut ein Sechstagerennen ausgetragen. Das Rennen wurde am 27. Oktober 1951 vom Oberbürgermeister der Stadt Walter Kolb eröffnet. Veranstalter war die Messegesellschaft der Stadt. Die neue Bahn mit einer Länge von 192,30 Metern und einer Kurvenüberhöhung von 57 Grad und einer Breite von fünf Metern wurde von dem Münsteraner Bahnarchitekten Clemens Schürmann konzipiert.[1]

1983 fand das vorerst letzte Sechstagerennen in Frankfurt statt. Rekordsieger sind der Frankfurter Lokalmatador Dietrich Thurau sowie der Belgier Patrick Sercu mit jeweils fünf Siegen.

Siegerliste

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Jahr Ausgabe Mannschaft
1983 36 Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau Deutschland Bundesrepublik  Albert Fritz
1981 35 Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau Deutschland Bundesrepublik  Gregor Braun
1980 34 Niederlande  René Pijnen Deutschland Bundesrepublik  Gregor Braun
1979 33 Niederlande  René Pijnen Deutschland Bundesrepublik  Gregor Braun
1978 32 Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau Belgien  Patrick Sercu
1977 31 Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau Deutschland Bundesrepublik  Jürgen Tschan
1976 30 Deutschland Bundesrepublik  Dietrich Thurau Deutschland Bundesrepublik  Günter Haritz
1975 29 Niederlande  René Pijnen Deutschland Bundesrepublik  Günter Haritz
1973 28 Deutschland Bundesrepublik  Sigi Renz Deutschland Bundesrepublik  Wolfgang Schulze
1972 27 Niederlande  Leo Duyndam Deutschland Bundesrepublik  Jürgen Tschan
1971 26 Niederlande  Peter Post Belgien  Patrick Sercu
1970 25 Deutschland Bundesrepublik  Sigi Renz Deutschland Bundesrepublik  Jürgen Tschan
1969 24 Niederlande  Peter Post Belgien  Patrick Sercu
1968 23 Deutschland Bundesrepublik  Rudi Altig Belgien  Patrick Sercu
1967 22 Niederlande  Peter Post Schweiz  Fritz Pfenninger
1966 21 Deutschland Bundesrepublik  Klaus Bugdahl Belgien  Patrick Sercu
1965 20 Deutschland Bundesrepublik  Rudi Altig Deutschland Bundesrepublik  Dieter Kemper
1964 19 Deutschland Bundesrepublik  Rudi Altig Deutschland Bundesrepublik  Hennes Junkermann
1963 18 Belgien  Rik Van Steenbergen Danemark  Palle Lykke
1962 17 Deutschland Bundesrepublik  Klaus Bugdahl Schweiz  Fritz Pfenninger
1961 16 Deutschland Bundesrepublik  Klaus Bugdahl Schweiz  Fritz Pfenninger
1960 15 Danemark  Kay Werner Nielsen Danemark  Palle Lykke
1959 14 Danemark  Kay Werner Nielsen Danemark  Palle Lykke
1958 13 Belgien  Rik Van Steenbergen Belgien  Emile Severeyns
1956 12 Danemark  Kay Werner Nielsen Danemark  Evan Klamer
1955 11 Luxemburg  Lucien Gillen Italien  Ferdinando Terruzzi
1954 10 Schweiz  Jean Roth Schweiz  Walter Bucher
1953 9 Schweiz  Hugo Koblet Schweiz  Armin von Büren
1952 8 Schweiz  Hugo Koblet Schweiz  Armin von Büren
1951 7 Deutschland Bundesrepublik  Ludwig Hörmann Deutschland  Harry Saager
1933 6 Niederlande  Jan Pijnenburg Deutsches Reich  Viktor Rausch
1932 5 Deutsches Reich  Adolf Schön Deutsches Reich  Oskar Tietz
1931 4 Deutsches Reich  Karl Göbel Italien  Alfredo Dinale
1929 3 Deutsches Reich  Willy Rieger Deutsches Reich  Oskar Tietz
1928 2 Deutsches Reich  Willy Rieger Schweiz  Emil Richli
1911 1 Niederlande  John Stol Deutsches Reich  Walter Rütt

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Frankfurter Allgemeine (Hrsg.): Pistenprofis. Frankfurt am Main 16. Dezember 2011, S. 12.