Siegelsdorf (Altendorf)
Siegelsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Altendorf im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf, Bayern, und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.
Siegelsdorf Gemeinde Altendorf
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 12° 19′ O | |
Höhe: | 386 m ü. NHN | |
Einwohner: | 40 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92540 | |
Vorwahl: | 09675 | |
Lage von Siegelsdorf in Bayern
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Geographie
BearbeitenSiegelsdorf liegt 2,5 Kilometer nordöstlich von Altendorf im Murachtal. Siegelsdorf liegt auf der Nordseite der Staatsstraße 2159. Südlich dieser Straße fließt die Murach.[2][3]
Geschichte
BearbeitenDie Endung des Namens Siegelsdorf -dorf deutet darauf hin, dass Siegelsdorf im Rahmen der bayerischen Landnahme im 9. bis 11. Jahrhundert entstanden ist.[4]
Im Salbuch von 1473/75 wurde Siegelsdorf (auch: Sitelsdorff, Sittelsdorf, Siglersdorf, Siglstorf) mit einem Geldzins von 3 Schilling 15 Pfennig erwähnt.[5] Im Salbuch von 1513 war Siegelsdorf mit Jägergeld jährlich von 2 Höfen, 3 Halbhöfen und einem Lehen verzeichnet.[6] Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Siegelsdorf mit einem Hof und 3 Gütern. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Siegelsdorf 1 Hof, 3 Güter, 2 Pferde, 6 Ochsen, 8 Kühe, 10 Rinder, 2 Schweine, 45 Schafe, 4 Frischlinge und eine Steuer von 13 Gulden und 9½ Kreuzer eingetragen.[6] Zusätzlich zur Gutsherrschaft Fronhof gehörig ein Gut, ein Haus laut Steuerbuch von 1630 mit 4 Ochsen, 3 Kühen, 2 Kälbern und einer Steuer von 1 Gulden, 42¼ Kreuzer.[7]
Während des Dreißigjährigen Krieges hatte Siegelsdorf konstant in den Jahren 1500, 1523, 1583, 1631, 1658, 1712 jeweils 4 Untertanen. Die Kriegsaufwendungen betrugen 393 Gulden.[8]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Siegelsdorf mit 5 Anwesen, 5 Häusern und 6 Feuerstätten. Zusätzlich zu Fronhof gehörig 2 Anwesen, 2 Häuser und 2 Feuerstätten. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Anwesen, 1 Haus, 1 Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Siegelsdorf mit 4 Herdstätten, 2 Inwohnern und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. Zusätzlich zu Fronhof gehörig 2 Herdstätten, kein Inwohner. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Anwesen, kein Inwohner. 1792 hatte Siegelsdorf 3 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Siegelsdorf 4 Anwesen und ein Hirtenhaus. Zusätzlich zu Fronhof gehörig 2 Anwesen. Zusätzlich zu Fuchsberg 1 Anwesen.[6][7][9] 1819 gehörten 2 Bauern in Siegelsdorf zur Gutsherrschaft Fronhof.[10]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Siegelsdorf kam zur Obmannschaft Altendorf. Zur Obmannschaft Altendorf gehörten: Altendorf, Fronhof, Schirmdorf, Dürnersdorf, Trossau, Siegelsdorf, Oberkonhof und Murglhof.[11]
1811 wurden in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Siegelsdorf zum Steuerdistrikt Fronhof. Der Steuerdistrikt Fronhof bestand aus den Dörfern Fronhof und Siegelsdorf. Er hatte 31 Häuser, 207 Seelen, 160 Morgen Äcker, 56 Morgen Wiesen, 50 Morgen Holz, 6 Weiher, 12 Morgen öde Gründe und Wege, 2 Pferde, 36 Ochsen, 40 Kühe, 24 Stück Jungvieh, 20 Schafe und 15 Schweine.[12]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Siegelsdorf zur Ruralgemeinde Dürnersdorf. Die Gemeinde Dürnersdorf bestand aus den Ortschaften Dürnersdorf mit 12 Familien, Oberkonhof mit 7 Familien, Trossau mit 8 Familien, Schirmdorf mit 10 Familien und Siegelsdorf mit 5 Familien.[13] 1972 wurde die Gemeinde Dürnersdorf in die Gemeinde Altendorf eingegliedert.[14]
Siegelsdorf gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Pfarrei Altendorf, Dekanat Nabburg.[15][16][17]
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Siegelsdorf (2012)
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Denkmalgeschützter Dreiseithof
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Kreuz am Dreiseithof
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Marterl (2023)
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Fronhof, Siegelsdorf
Einwohnerentwicklung ab 1818
BearbeitenJahr | Einwohner | Gebäude |
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1818 | 5 Familien | k. A.[13] |
1828 | 45 | 8[18] |
1838 | 69 | 8[16] |
1864 | 55 | 23[19] |
1875 | 57 | 25[20] |
1885 | 55 | 9[21] |
1900 | 46 | 8[22] |
1913 | 47 | 8[17] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 45 | 8[23] |
1950 | 46 | 7[24] |
1961 | 43 | 7[25] |
1964 | 43 | 7[18] |
1970 | 45 | k. A.[26] |
1987 | 38 | 7[27] |
2011 | 40 | k. A.[1] |
Literatur
Bearbeiten- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ Siegelsdorf bei Bayernatlas. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ Siegelsdorf bei bavarikon.de. Abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 19
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 76
- ↑ a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 329
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 348
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 86
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 371
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 385
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 398
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 350 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 419
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 275 (Digitalisat).