Trossau (Altendorf)
Trossau ist ein Ortsteil der Gemeinde Altendorf im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf, Bayern, und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.
Trossau Gemeinde Altendorf
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 12° 18′ O | |
Höhe: | 439 m ü. NHN | |
Einwohner: | 65 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92540 | |
Vorwahl: | 09675 | |
Lage von Trossau in Bayern
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Trossau (2023)
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Geographie
BearbeitenTrossau liegt 1,5 Kilometer nordöstlich der Staatsstraße 2040, 1,2 Kilometer nordwestlich der Staatsstraße 2159 und 1,5 Kilometer nordöstlich von Altendorf. In Trossau entspringt der Trossauer Bach, der in Richtung Südwesten nach Altendorf fließt. Er unterquert Altendorf in Rohre verlegt. Am Südrand von Altendorf tritt er wieder zutage und mündet 180 Meter weiter südwestlich in die Schwarzach. Nördlich von Trossau erheben sich der 486 Meter hohe Schirmberg und der 574 Meter hohe Pfaffenberg.[2][3]
Geschichte
BearbeitenIm Salbuch von 1473/75 wurde Trossau (auch: Drosaw, Trossaw, Trosau, Troßau) mit einem Geldzins von 7 Schilling 6 Pfennig erwähnt.[4] Im Salbuch von 1513 war Trossau mit einem Geldzins zu Walpurgis und Michaelis und mit Jägergeld jährlich von 3 Höfen und einem Lehen und Naturalzins an Käse und Eiern verzeichnet.[5] Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Trossau mit 3 Höfen und einem Söldengütel. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Trossau 3 Höfe, 1 Gut, 3 Pferde, 10 Ochsen, 10 Kühe, 9 Rinder, 1 Schwein, 3 Stiere, 85 Schafe, 9 Frischlinge und eine Steuer von 13 Gulden und 46 Kreuzer eingetragen.[5] Zusätzlich zur Gutsherrschaft Fronhof gehörig ein Gut laut Steuerbuch von 1630 mit 2 Ochsen, 1 Kuh und einer Steuer von 3 Gulden, ½ Kreuzer.[6]
Während des Dreißigjährigen Krieges hatte Trossau konstant in den Jahren 1500, 1523, 1583, 1631, 1658 jeweils 4 Untertanen und 1712 hatte es 5 Untertanen. Die Kriegsaufwendungen betrugen 207 Gulden.[7]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Trossau mit 4 Anwesen, 5 Häusern und 5 Feuerstätten. Zusätzlich zu Fronhof gehörig ein Anwesen, ein Haus und eine Feuerstätte. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Trossau mit 4 Herdstätten, 2 Inwohnern und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. Zusätzlich zu Fronhof gehörig eine Herdstätte, kein Inwohner. 1792 hatte Trossau 4 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Trossau 4 Anwesen und ein Hirtenhaus. Zusätzlich zu Fronhof gehörig 1 Anwesen.[5][6] 1819 gehörte ein Bauer in Trossau zur Gutsherrschaft Fronhof.[8]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Trossau kam zur Obmannschaft Altendorf. Zur Obmannschaft Altendorf gehörten: Altendorf, Fronhof, Schirmdorf, Dürnersdorf, Trossau, Siegelsdorf, Oberkonhof und Murglhof.[9]
1811 wurden in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Trossau Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Trossau bestand aus den Dörfern Trossau und Schirmdorf, den zur Gutsherrschaft Fronhof gehörenden Waldungen vorderer und hinterer Katzbachschlag und dem Schirmberg. Er hatte 15 Häuser, 103 Seelen, 250 Morgen Äcker, 65 Morgen Wiesen, 75 Morgen Holz, 2 Weiher, 15 Morgen öde Gründe und Wege, 4 Pferde, 36 Ochsen, 35 Kühe, 24 Stück Jungvieh, 60 Schafe und 24 Schweine.[10]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Trossau zur Ruralgemeinde Dürnersdorf. Die Gemeinde Dürnersdorf bestand aus den Ortschaften Dürnersdorf mit 12 Familien, Oberkonhof mit 7 Familien, Trossau mit 8 Familien, Schirmdorf mit 10 Familien und Siegelsdorf mit 5 Familien.[11] 1972 wurde die Gemeinde Dürnersdorf in die Gemeinde Altendorf eingegliedert.[12]
Trossau gehörte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zur Pfarrei Altendorf, Dekanat Nabburg.[13][14][15]
Einwohnerentwicklung ab 1818
BearbeitenJahr | Einwohner | Gebäude |
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1818 | 8 Familien | k. A.[11] |
1828 | 52 | 8[16] |
1838 | 56 | 10[14] |
1864 | 55 | 27[17] |
1875 | 61 | 26[18] |
1885 | 62 | 10[19] |
1900 | 55 | 9[20] |
1913 | 51 | 9[15] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 46 | 9[21] |
1950 | 44 | 8[22] |
1961 | 38 | 8[23] |
1964 | 38 | 8[16] |
1970 | 54 | k. A.[24] |
1987 | 58 | 10[25] |
2011 | 65 | k. A.[1] |
Literatur
Bearbeiten- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ Trossau bei Bayernatlas. Abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑ Trossau bei bavarikon.de. Abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 76
- ↑ a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 334
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 348
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 86
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 385
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 402, 403
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 413
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 350 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 419
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 701, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 823 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 865 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 735 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 543 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 275 (Digitalisat).