St. Michael (Heßlar)
Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Michael steht in Heßlar, einem Gemeindeteil von Karlstadt, der Kreisstadt des Landkreises Main-Spessart (Unterfranken, Bayern). Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D-6-77-148-244 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen. Die Pfarrei gehört zur Pfarreiengemeinschaft St. Bonifatius – Werntal (Müdesheim) im Dekanat Karlstadt des Bistums Würzburg.
Pfarrkirche St. Michael | |
Basisdaten | |
Konfession | römisch-katholisch |
Ort | Heßlar, Deutschland |
Diözese | Bistum Würzburg |
Patrozinium | Erzengel Michael |
Baugeschichte | |
Bauherr | Johann Gottfried von Guttenberg |
Architekt | Hans Schmitt, Binsfeld |
Bauzeit | 20. April 1693–1696 |
Baubeschreibung | |
Einweihung | 8. September 1698 |
Baustil | Barock |
Bautyp | Saalkirche |
Funktion und Titel | |
Pfarrkirche St. Michael Heßlar | |
49° 58′ 21,2″ N, 9° 51′ 0,7″ O |
Beschreibung
BearbeitenDie barocke Saalkirche wurde von 1693 bis 1698 erbaut. Sie besteht aus einem mit einem Satteldach bedeckten Langhaus aus drei Jochen und einem eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor im Osten, aus dessen Satteldach sich ein achteckiger, schiefergedeckter, mit einer Zwiebelhaube bedeckter Dachreiter erhebt, der die Turmuhr und den Glockenstuhl beherbergt. Das Portal befindet sich in der Fassade im Westen. Die Kirchenausstattung stammt aus der Bauzeit. Im Zuge einer Innenrenovierung wurden ein Volksaltar, ein neuer Ambo und ein neues Taufbecken angeschafft.
Orgel
BearbeitenDie erste Orgel der Pfarrkirche St. Michael in Heßlar stammte vermutlich aus der Bauzeit der Kirche. Die Bemalung der Prospektpfeifen deuteten auf das 17. Jahrhundert hin. In der Pfarrkirche in St. Andreas findet sich eine ähnliche Orgel aus gleicher Bauzeit. Die Orgel in Karlstadt wurde vom wohl bedeutendsten unterfränkischen Orgelbauer Johann Jost Schleich gebaut. Die gleiche Bauart lässt vermuten, dass die Orgel in Heßlar ebenfalls von ihm errichtet wurde. 1975 ließ der Pfarrgemeinderat St. Michael die alte barocke Orgel aufgrund von Holzwurmbefall ausbauen und gab das Instrument an den Retzbacher Orgelbauer Norbert Krieger in Zahlung.[1] Krieger bekam den Auftrag eine neue Orgel einzubauen.
Am 28. September 1975 wurde die neue Orgel mit einem Manual, acht Register und 531 Pfeifen von Dekan Hart aus Himmelstadt eingeweiht. Norbert Krieger restaurierte die ausgebaute alte Pfeifenorgel und verkaufte diese anschließend nach Regensburg. Dort stand die ehemalige Orgel aus Heßlar von 1986 bis zum 2. Februar 2021 im Diözesanmuseum St. Ulrich. Das Museum plante 2019 eine Nutzungsänderung in seinen Räumlichkeiten. Die Orgel sollte modernen Kunstwerken weichen. So suchte das Referat Kirchenmusik im Bistum Regensburg einen neuen Aufstellungsort für die gut erhaltene mechanische Orgel mit einem Manual und zehn Registern. Die Pfarrei Bruck in der Oberpfalz prüfte den Ankauf und meldete Interesse an. Schließlich fand man mit der Friedhofskirche St. Sebastian in Bruck einen idealen neuen Standort. Die Orgelweihe fand am 24. Oktober 2021 statt.[2]
Literatur
Bearbeiten- Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 459.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Heßlarer Chor besuchte Orgel. 7. August 2003, abgerufen am 9. September 2022.
- ↑ Orgeleinweihung Sebastianskirche | Pfarrei St. Aegidius Bruck. Abgerufen am 9. September 2022 (deutsch).
Koordinaten: 49° 58′ 21,1″ N, 9° 51′ 0,7″ O