St. Nazarius (Lorsch)

Kirchengebäude in Lorsch, Hessen, Deutschland

Die römisch-katholische Kirche St. Nazarius ist ein denkmalgeschütztes[1] Kirchengebäude in Lorsch, einer Kleinstadt im Landkreis Bergstraße in Südhessen. Die barocke Basilika steht unter dem Patrozinium des Heiligen Nazarius. Seit dem 1. Januar 2024 ist sie Pfarrkirche der PfarreiHeilige Edith Stein Lorsch-Einhausen“, die zur Region Südhessen im Bistum Mainz gehört.

Außenansicht der katholischen Kirche St. Nazarius in Lorsch von Nordwesten

Geschichte

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Die heutige Kirche wurde von 1725 bis 1726 als einschiffige Saalkirche im Stil des Barocks[2] nach Plänen von Johann Weydt aus Mainz errichtet. Ihr Vorgängerbau war in den Jahren der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges zunehmend verfallen, weshalb man sich für seinen Abriss und die Realisierung eines Kirchenneubaus entschied. Die Bauarbeiten wurden von den Baumeistern Ignatius Bohrer aus Mainz und Georg Schneller aus Lorsch geleitet. Für die Stuckarbeiten im Innenraum zeichnete Johann Georg Stubenrauch aus Lorsch verantwortlich. In den Jahren 1727 und 1728 wurde die Kirche um einen Dachreiter ergänzt. Sie wurde erst 27 Jahre nach ihrer Fertigstellung, am 9. September 1753, geweiht und dem Patrozinium des Heiligen Nazarius unterstellt.[3]

Von 1929 bis 1930 wurde St. Nazarius durch den Anbau zweier Seitenschiffe[2] von einer einschiffigen Saalkirche zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut. Die Pläne für die Erweiterung der Kirche hatten die aus Lorsch stammenden Architektenbrüder Hans und Christoph Rummel angefertigt. Nach Abschluss aller Bauarbeiten wurde die Kirche am 6. September 1930 erneut geweiht und dem Schutz des Heiligen Nazarius anvertraut.[3]

Bildergalerie

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Stumpf-Orgel von 1971 im Prospekt von Johann Georg Otto (1742)

Die heutige Orgel der Kirche wurde 1971 von Gerhard Stumpf in Reinheim gefertigt. Das Instrument verfügt über 31 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Für ihren Bau wurde der Prospekt der ersten Orgel von St. Nazarius wiederverwendet. Diese war 1742 von Johann Georg Otto in Würzburg angefertigt worden[4] und hatte 14 Register auf einem Manual und Pedal beseßen.[2]

Eine erste Renovierung der Orgel fand 1994 statt und wurde von Otmar Börner aus Oberrodenbach vorgenommen. Dabei wurden die Windladen erneuert, zwei Register im Schwellwerk und Pedal ausgetauscht sowie ein Glockenspiel und ein Zimbelstern eingebaut.[4]

Die Disposition lautet:[4]

I Hauptwerk C–g3
1. Bordun 16′
2. Principal 08′
3. Holzgedeckt 08′
4. Gamba 08′
5. Octave 04′
6. Flöte 04′
7. Quinte 223
8. Nachthorn 02′
9. Mixtur III 113
10. Scharff IV 01′
11. Kornett VI 08′
12. Trompete 08′
Röhrenglocken
Zimbelstern
II Schwellwerk C–g3
13. Rohrflöte 08′
14. Saliconal 08′
15. Principal 04′
16. Kleingedeckt 04′
17. Principal 02′
18. Quinte 113
19. Terz 135
20. Octävlein 01′
21. Zimbel III–IV 12
22. Dulzian 16′
23. Vox humana 8′
24. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
25. Subbass 16′
26. Octavbass 08′
27. Rohrpommer 08′
28. Choralbass II 4′ + 2′
29. Pedalmixtur IV 02′
30. Posaune 16′
31. Trompete 08′

Das heutige Geläut von St. Nazarius setzt sich aus den im Folgenden genannten vier Glocken zusammen, die im Dachreiter der Kirche aufgehängt sind:[5]

Glockenname Gewicht Tonlage Gussjahr Glockengießer
St. Nazarius ca. 400 kg gis′ -3 1798 Lucas Speck, Heidelberg
St. Marien 220 kg ais′ +4 1804 Lucas Speck, Heidelberg
St. Peter 160 kg dis″ -5 1948 A. Bachert, Heilbronn
Kreuzglocke 125 kg e″ -4 1788 Gießhütte Roth, Mainz
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Commons: St. Nazarius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Kath. Pfarrkirche St. Nazarius. In: DenkXWeb. Landesamt für Denkmalpflege Hessen, abgerufen am 6. Juli 2024.
  2. a b c Sankt Nazarius Lorsch/Hessen. In: sakrale-bauten.de. Helmut Voss, abgerufen am 6. Juli 2024.
  3. a b Kirche St. Nazarius in Lorsch. In: edith-stein-lorsch-einhausen.de. Pfarrei Hl. Edith Stein Lorsch-Einhausen, abgerufen am 6. Juli 2024.
  4. a b c Christopher Marx: Lorsch, St. Nazarius. In: Organ index. Christoph Koscielny, 27. Juni 2018, abgerufen am 6. Juli 2024.
  5. Lorsch St. Nazarius Plenum. In: YouTube. Quintade8, 29. September 2017, abgerufen am 6. Juli 2024.

Koordinaten: 49° 39′ 11″ N, 8° 33′ 59,1″ O