In den mathematischen Teilgebieten der Kategorientheorie und der Abstrakten Algebra versteht man unter einem Subquotienten ein Quotientenobjekt eines Unterobjekts.

In der Sprache der Gruppentheorie ist ein Unterobjekt eine Untergruppe und ein Quotientenobjekt eine Quotientengruppe (auch Faktorgruppe genannt): Damit ist ein Subquotient einer Gruppe isomorph zum Bild einer Untergruppe von unter einem Gruppenhomomorphismus. Und wie beim Begriff der Untergruppe werden selbst und die einelementige Gruppe als triviale Subquotienten angesehen.

Der Begriff Subquotient findet Anwendung u. a. bei der Klassifikation der endlichen einfachen Gruppen, insbesondere bei den sporadischen Gruppen.

Definition

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Gruppentheorie

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Ist   eine Gruppe,   eine Untergruppe von   und   ein Normalteiler von  , in Zeichen

 

dann nennt man die Faktorgruppe (Quotientengruppe)   einen Subquotienten von  .

In der Literatur über sporadische Gruppen finden sich Formulierungen wie

  1.   involviert  [1]
  2.   ist involviert in  [2]

für denselben Sachverhalt.

Modultheorie

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Sei   ein Ring mit Einselement. Bei den  -Moduln gibt es  -Untermoduln und  -Quotientenmoduln (Faktormoduln). Ganz analog wie bei den Gruppen sind die  -Subquotienten definiert.

Die Begriffsbildung gilt auch bei nicht-kommutativem Ring und links/rechts-seitigen Moduln über diesem Ring.

Eigenschaften und Beispiele

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  • Die einfache alternierende Gruppe   vom Grad 5 hat die nicht-einfache alternierende Gruppe   vom Grad 4 zum Subquotienten (zur Untergruppe).
  • Ein Unterobjekt von   wie auch ein (homomorphes) Bild von   ist ein Subquotient von  

Endliche Objekte

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Haben alle Objekte endliche Kardinalitäten, dann gibt es Formeln, die diese mit Indices in Beziehung bringen, siehe zum Beispiel den Satz von Lagrange. Wegen   gilt mit obigen Bezeichnungen

 

und ist insbesondere   ein Teiler von   sowie  

Halbordnung

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Für endliche Objekte ist die Relation »ist Subquotient von« eine Ordnungsrelation, und zwar eine Halbordnung.

  ist Subquotient von  .

Sind zwei Objekte Subquotienten voneinander, so sind sie isomorph.

Beweis

Die Wechselbeziehung zwischen   und   lässt sich wegen  , also  , nur aufrechterhalten mit   und  , woraus   folgt.

Subquotienten von Subquotienten sind Subquotienten.

Beweis für Gruppen

Sei   Subquotient von   und   der kanonische Homomorphismus. Ist nun   also   Subquotient von   dann sind die durch senkrechte Pfeile ( ) gekennzeichneten Abbildungen  

                 
         
             

surjektiv für jedes der Paare

               

Nun sind die Urbilder   und   Untergruppen von   die   enthalten. Ferner ist   und   da alle   ein Urbild in   haben. Überdies ist   ein Normalteiler von   Damit ist der Subquotient   von   als   ein Subquotient von  [3]

Diskrete Ordnung

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Die Ordnungsrelation »ist Subquotient von« ist bei endlichen Gruppen eine diskrete Ordnung, d. h. die von ihr erzeugte Ordnungstopologie ist eine diskrete Topologie. In Formeln und mit   und   als Relationszeichen:

Ist   dann gibt es ein   mit   derart, dass  

Ein solches   nennt man einen maximalen echten Subquotienten von  . Der Begriff wird bspw. bei der Anordnung der sporadischen Gruppen im Hasse-Diagramm benötigt.

Einzelnachweise

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  1. Dieter Held: Die Klassifikation der endlichen einfachen Gruppen (PDF, 131 kB) S. 19 (Memento vom 26. Juni 2013 im Internet Archive)
  2. Robert Griess: The Friendly Giant. In: Inventiones Mathematicae. Band 69, 1982, S. 91, doi:10.1007/BF01389186 (Online bei digizeitschriften.de).
  3. Die Noether'schen Isomorphie-Sätze