Substack

amerikanischer Onlinedienst zur Verbreitung kostenpflichtiger Inhalte wie Blogs und Newsletter
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Substack ist eine US-amerikanische Website, auf der Autoren Newsletter und multimediale Inhalte innerhalb eines Abonnements anbieten können. Daneben bietet sie Publishing-, Zahlungs-, Analyse- und Design-Infrastruktur an. Substack versteht sich als Plattform für Autoren, die ihre Arbeit und ihr Publikum in eigenen Händen halten wollen, ohne den Risiken durch Werbekunden oder politische Entscheidungen ausgesetzt zu sein. Der Onlinedienst wurde 2017 gegründet und wird seither von dem Unternehmen Substack, Inc. betrieben. Der Hauptsitz ist in San Francisco.

Substack
Nachrichtenportal
Sprachen multilingual
Sitz San Francisco
Gründer Chris Best, Hamish McKenzie, Jairaj Sethi
Betreiber Substack, Inc.
Registrierung optional
Online seit 2017
https://substack.com/
Chris Best, 2015

Geschichte

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Substack wurde 2017 von Chris Best, Hamish McKenzie und Jairaj Sethi gegründet. Die Gründer wendeten sich zunächst an einen kleinen Pool von Autoren. Bill Bishop war einer der ersten, der mit «Sinocism» einen Newsletter auf Substack erstellte.

Der Name Substack ist ein Kunstwort, das sich aus sub (für engl. Subscription «Abonnement») und stack («Stapel» oder «Schicht») zusammensetzt. Stack könnte auf den «Stapel» von Dienstleitungen hinweisen, die Substack den Autoren bietet (Newsletter-Management, Abrechnungssysteme etc.).

Im Dezember 2024 lag Substack gemäss dem Analyseunternehmen Similarweb auf Platz 26 der meistbesuchten Nachrichtenseiten der Welt und verzeichnete im Laufe des Monats 95 Millionen Besuche. Das ist ein Anstieg von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.[1]

Im Oktober 2024 wechselten die Moderatorinnen des Podcasts «Pantsuit Politics», Sarah Stewart Holland und Beth Silvers, im Rahmen eines Substack Pilotprogramms für Multimedia-Autoren (Podcaster, YouTuber, TikToker) mit hohen finanziellen Garantien von Patreon zu Substack. Nach diesem und anderen erfolgreichen Wechseln kündigte das Unternehmen Ende Januar 2025 den Start seines Substack Creator Accelerator Fund an: Mit insgesamt 20 Millionen Dollar will Substack den Umstieg von Multimedia-Autoren erleichtern und sie finanziell absichern. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer strategische Beratung sowie frühzeitigen Zugang zu neuen Funktionen. Gemäss der Ausschreibung wird Substack aber vor allem Multimedia-Autoren aus den USA unterstützen. Autoren aus Europa, Asien, Afrika, Südamerika und Australien gehen leer aus, ebenso schreibende Autoren – was von vielen Substack-Autoren kritisiert wurde.[2]

Ausbau der Dienste

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2019 hat Substack Podcasts und Diskussionsforen für Newsletter-Abonnenten hinzugefügt.[3]

2021 zahlte Substack mit dem Programm Substack Pro erstmals Vorschüsse in sechsstelliger Höhe für etablierte Autoren. Der Journalist Matthew Yglesias erhielt einen Vorschuss von 250.000 Dollar, um seinen Newsletter «Slow Boring» zu starten., was Debatten über die Nachhaltigkeit und Fairness gegenüber kleineren Autoren auslöste.[4]

2022 wurden Videos eingeführt.[5]

Im April 2023 führte Substack eine Notes-Funktion ein, die es den Nutzern ermöglicht, kurze Inhalte zu veröffentlichen und zu posten. Diese Mikroblogging-Funktion wurde mit Twitter verglichen, und viele Medien sahen darin eine Reaktion auf die Veränderungen bei Twitter unter der Leitung von Elon Musk. Die Einführung von Substack Notes führte zu Kritik von Musk, und Twitter begann, Links zu Substack auf seiner Plattform zu zensieren.[6]

Finanzierung

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Zwischen 2017 und 2024 hat Substack sechs Finanzierungsrunden mit insgesamt über 15 Investoren durchgeführt, die einen Betrag von über 100 Millionen US-Dollar ergaben.

Seed-Finanzierung (Mai 2018) Kapital: 2 Millionen US-Dollar Investoren: Zhen Fund, Emmett Shear und weitere[7]

Series A (Juli 2019) Kapital: 15,3 Millionen US-Dollar Hauptinvestor: Andreessen Horowitz[8]

Series B (März 2021) Kapital: 65 Millionen US-Dollar Hauptinvestor: Andreessen Horowitz

Erweiterte Series B (März 2023) Kapital: 5 Millionen US-Dollar Plattform: Crowdfunding über WeFunder[9]

Series B - II (Mai 2023) Kapital: 3,29 Millionen US-Dollar Investoren: Andreessen Horowitz, J17 Capital

Weitere Finanzierungsrunde (November 2024) Kapital: 10 Millionen US-Dollar Investoren: Mark Pincus (Gründer von Zynga), Haroon Mokhtarzada (Gründer von Truebill und CEO von Rocket Money), Naval Ravikant (Mitbegründer von AngelList), Nate Silver (Gründer von FiveThirtyEight)[10]

Charakterisierung des Dienstes

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Die Newsletter auf Substack haben Ähnlichkeiten mit einem Blog, ihre Autoren sind Medienunternehmen, Journalisten, Experten oder auch reine Privatpersonen. Die Themen reichen von Sport über Kultur bis zu Politik und verschiedenen Nischenthemen. Inzwischen ist eine große Anzahl unabhängiger Journalisten auf der Plattform aktiv,[11] was zum Teil auf den Rückgang der traditionellen Medien zurückzuführen ist.

Abonnement-Modell

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Die Autoren können entscheiden, ob das Abonnement ihres Newsletters kostenlos oder kostenpflichtig sein soll. Bei einem kostenpflichtigen Abonnement können einzelne Beiträge kostenlos zugänglich gemacht werden.

„Newsletter Circle“ hat im Mai 2024 die Daten von 74.858 Substack-Newslettern abgerufen, die öffentlich zugänglich sind, und sie unter anderem auf ihre Abonnementsstruktur analysiert: 50 Prozent der aktiven Substack-Newsletter arbeiten mit einem kostenpflichtigen Paid-Abonnement.[12]

Seit 2020 beträgt die Mindestgebühr für ein Paid-Abonnement 5 US-Dollar/Monat oder 30 US-Dollar/Jahr, wovon Substack in der Regel eine Gebühr von zehn Prozent einbehält. Gemäß „Newsletter Circle“ beträgt der durchschnittliche Abonnementspreis 10 US-Dollar/Monat oder 96 US-Dollar/Jahr.[13]

Die Zahlungen werden auf der Website selbst mithilfe des Zahlungsdienstes Stripe abgewickelt. Dieser erhebt eine Gebühr von 2,9 Prozent plus 0,30 US-Dollar pro Transaktion.[14]

Gemäß Substack erzielen (Stand Dezember 2024) mehr als 50.000 Publikationen mit Substack einen Verdienst. «Die Top 10 Publisher verdienen zusammen mehr als 40 Millionen US-Dollar pro Jahr. In den Kategorien Politik und Nachrichten verdienen mehr als 30 Publikationen mindestens 1 Million US-Dollar pro Jahr.»[15]

Gemäß der Analyse von "Newsletter Circle" im Mai 2024 «sind gleichzeitig 45 Prozent der Substack-Newsletter inaktiv».[16]

Substack erzielt keine Einnahmen aus Anzeigen, die von den Autoren in deren Newsletters geschaltet werden können.

Publikationsfrequenz

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„Newsletter Circle“ hat auch die Publikationshäufigkeit der Substack-Newsletter analysiert.[17] Die monatliche Veröffentlichung ist die beliebteste Häufigkeit (24 %), gefolgt von wöchentlichen Newslettern (21 %). Nur 3 % der Newsletter werden täglich veröffentlicht.

  • 24 % Monatlich
  • 21 % Wöchentlich
  • 14 % zwei Mal pro Woche
  • 13 % mehrmals pro Woche
  • 8 % zwei Mal pro Monat
  • 3 % Täglich
  • 17 % Erster Post oder andere Kadenz

Substack kombiniert bewährte Technologien, um eine benutzerfreundliche und skalierbare Plattform für Autoren und Abonnenten bereitzustellen. Die Wahl der Technologien orientiert sich an einer Mischung aus Effizienz, Sicherheit und einfacher Handhabung.

Die Inhalte können von den Autoren in Markdown-Format erstellt werden, das in HTML konvertiert wird. Für die Gestaltung der Benutzeroberfläche verwendet Substack mit React.js ein populäres JavaScript-Framework.

Für den Versand der Newsletter in hoher Stückzahl nutzt Substack Dienste wie Amazon SES (Simple Email Service).

Die aus den Newslettern generierten Websites sind unter anderem mit klaren URLs, Metadaten und strukturierter Datenunterstützung für Suchmaschinen SEO-optimiert.

Für die Abwicklung von bezahlten Abonnements und Zahlungen setzt Substack auf Stripe, eine führende Plattform für Online-Zahlungen.

Datenschutz

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Einige Kritiker weisen darauf hin, dass Substack nicht vollständig mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union konform ist. So seien nicht alle eingebundenen Dienstleister für das neue Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADPF) zertifiziert. Gemäss Substack hat das Unternehmen Maßnahmen zur Einhaltung der DSGVO ergriffen, wie die Bereitstellung von Datenverarbeitungsvereinbarungen und Sicherheitsprotokollen.

Nutzung und Verbreitung

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Substack gab bis Ende 2024 keine Nutzerzahlen heraus. In einem Brief an die Investoren erklärten die Gründer Ende Dezember 2024 erstmals offiziell, Substack habe «heute mehr als 4 Millionen bezahlte Abonnements und insgesamt mehrere 10 Millionen aktive Abonnenten im gesamten Netzwerk».[18]

Gemäß verschiedenen Quellen entwickelte sich der Dienst seit der Gründung 2017 wie folgt:

Nutzerzahlen von Substack seit 2018
Jahr Abonnenten zahlende Abonnenten
2018 Juli unbekannt 11.000
2019 April unbekannt 40.000
2020 Dez. unbekannt 250.000
2021 Nov. 1 Million[19] unbekannt
2024 Mai 35 Millionen 3,5 Millionen[20]
2024 Nov. 40 Millionen 4 Millionen[21]

Sprachversionen

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Gemäß „Newsletter Circle“ werden 87,2 Prozent der Substack-Newsletter in englischer Sprache geschrieben, nur 0,5 % in deutscher Sprache.[22]

  • 87,2 % Englisch
  • 2,4 % Portugiesisch
  • 2,1 % Spanisch
  • 1,6 % Französisch
  • 1,5 % Italienisch
  • 0,5 % Deutsch
  • 4,7 % Andere

Reichweitenstärkste Newsletter

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Substack zeigt die Abonnentenzahl nur auf den Landing Pages von Newslettern mit über 1.000 Abonnenten an. Von den Newslettern über 1.000 Abonnenten hat „Newsletter Circle“ folgende Zahlen für Paid- und Free-Abonnements ermittelt:[23]

  • 51 % 1.000–2.500 Abonnenten
  • 16 % 2.500–5.000 Abonnenten
  • 15 % 5.000–10.000 Abonnenten
  • 9 % 10.000–20.000 Abonnenten
  • 6 % 20.000–50.000 Abonnenten
  • 2 % 50.000–100.000 Abonnenten
  • 1 % 100.000 Abonnenten und mehr

Erfolgreiche Newsletter kennzeichnet Substack mit einem farbigen Badge:

  • Violetter Badge: über 10.000 zahlenden Abonnenten
  • Oranger Badge: über 1.000 zahlende Abonnenten
  • Weisser Badge: über 100 zahlende Abonnenten

Reichweitenstärkste Autoren international

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Substack veröffentlicht keine Umsatz- oder Abonnenten-Zahlen für einzelne Newsletter auf seiner Plattform, sodass es nicht möglich ist, anhand öffentlich zugänglicher Informationen festzustellen, welche Substacks die höchsten Einnahmen erzielen.

Zu den bekannten internationalen Autoren auf der Plattform gehören seit Jahren die Journalisten Glenn Greenwald, Seymour Hersh, Matt Taibbi und Bari Weiss sowie die Autoren Salman Rushdie und Chuck Palahniuk. 2024 neu dazugekommen sind international bekannte Namen wie Mehdi Hasan, Miranda July, Paul Krugman, Sam Harris, Yotam Ottolenghi, Tina Brown, Van Jones, Jameela Jamil, Meghan McCain und James Patterson.[24]

Zu den neuen prominenten internationalen Autoren gehört seit Januar 2025 Jennifer Rubin (Ex-Washington Post) mit ihrem Newsletter «The Contrarian» und Jim Acosta (Ex-CNN) mit dem Newsletter «The Jim Acosta Show».[25][26]

Der reichweitenstärkste Newsletter war im Dezember 2024 «The Free Press» vom gleichnamigen vom Nachrichtenverlag. Gemäss Bari Weiss, die The Free Press 2021 mitbegründete, hat der Newsletter 136.000 zahlende Abonnenten, was bei einem Jahresabonnement-Preis von 80 US-Dollar einen jährlichen Mindestumsatz von 10,9 Millionen US-Dollar bedeutet.[27]

Reichweitenstärkste Autoren in den DACH-Ländern

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Substack veröffentlicht mit Ausnahme der Top-Autoren keine Abonnentenzahlen der einzelnen Newsletter. Und für die Substack-eigene Website «Explore Substack in Germany / Austria / Switzerland» werden nicht die Zahl der Abonnenten, sondern die Einnahmen der Newsletter gezählt.[28] Demzufolge gehören zu den Top-Verdienern in den deutschsprachigen Ländern vor allem englischsprachige Newsletter zu den Themen Aktien, Crypto-Markt und anderen Investments. Deren Abonnementspreis geht bis 500 Euro pro Jahr.

Gemäß Angaben auf deren Substack-Websites gehören (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) zu den erfolgreichen deutschsprachigen Newsletter-Autoren:

Erfolgreiche deutschsprachige Substack-Autoren und deren Newsletter
Newsletter Autor Abonnenten (Free und Paid) Thema
"Geld für die Welt" Maurice Höfgen über 19.000 Wirtschafts-Newsletter
"TextHacks" Anne-Kathrin Gerstlauer über 13.000 Tipps zum Schreiben
"Der Stilberater" Justus Hansen über 6.000 Mode und Stilberatung
"Gruss aus der Küche" Tobias Müller über 4.900 Rezepte, Einkaufs- und Lokaltips
"Zeitsprung" Leo Dihlmann über 4.000 Historische Einblicke
"How to story" Carline Mohr über 3.800 Kommunikationsberatung
"der üüberblick" Ann-Kathrin Büüsker über 3.000 Politik, Klima und Wirtschaft
"Zohnerarts" Markus Zohner über 3.000 Theater, Literatur und Gesellschaft
"Heisse Himbeeren" Annelie Ulrich über 3.000 Rezepte, internationales Soulfood
"Viel Butter, viel lecker." Jesko zu Dohna über 2.000 Restaurants, Rezepte und Geschichten

Missbrauch und Spamming

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Am 30. Dezember 2024 meldete Substack seinen Autoren: «Wir gehen Berichten über vermehrte nicht authentische Anmeldungen nach. Sie werden möglicherweise einen starken Rückgang der Zahl der kostenlosen Abonnenten feststellen, da wir Konten entfernen, die gegen unsere AGB verstossen.»

«Nicht authentische Anmeldungen» dürften in diesem Fall sogenannte Fake-Accounts sein, die erstellt wurden, um die Abonnentenzahlen künstlich zu erhöhen oder andere manipulative Zwecke zu verfolgen.

Rezeption

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Der deutsche Branchendienst Meedia berichtete im Mai 2020 über den Start des Newsletter-Angebots von Steady, einem deutschen Pendant zu Substack, und verglich die Provisionsmodelle der beiden Plattformen.[29]

Der deutsche Branchendienst Kress pro beschrieb im Februar 2021 den Trend bezahlter Newsletter in den USA und stellte Substack als marktführende Plattform vor, die Zahlungen von damals über 250.000 Abonnenten abwickelt.[30]

Die überregionale deutsche Tageszeitung taz beschrieb im März 2021 neue Journalismus-Modelle und erwähnte Substack als Unternehmen, das es Autoren ermöglicht, Bezahl-Newsletter zu versenden.[31]

Der New Yorker schrieb im Juni 2021, die Plattform sei schwer zu kategorisieren und bewege sich zwischen Social Media, Software-Unternehmen und Medienhaus. Obwohl Substack sich als neue Heimat des Journalismus verstehe, enthalte die Plattform wenig investigative Reportagen, sondern zumeist Analysen und persönliche Kommentare.[32]

Nach einem Meinungsartikel der New York Times («Gefährden Newsletter von Substack die Demokratie?») erklärte Substack-Autor Matt Taibbi, Medien wie die New York Times müssten sich selbst fragen, ob sie die Mächtigen kontrollierten oder inzwischen deren Kontrollorgane seien.[33]

Die überregionale Schweizer Tageszeitung Neue Zürcher Zeitung NZZ beschrieb im August 2021 wie Substack den amerikanischen Medienbetrieb aufmischt.[34]

Das Schweizer Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing Medienwoche fragte im November 2021, ob Substack zur Plattform für freischwebende Radikale wird – und meinte damit impfkritische Autoren.[35]

Die deutsche Plattform für die digitale Wirtschaftswelt OMR analysierte im Juli 2024 den Start von Substack in den deutschsprachigen Ländern und sprach mit Andreas Laux, dem Head of Writer Partnerships DACH, über die Strategie und erfolgreiche Newsletter auf der Plattform.[36]

Im Jahr 2020 begannen Social-Media-Plattformen wie Twitter, Facebook und YouTube damit, Konten einzuschränken oder zu entfernen, die Fehlinformationen über die COVID-19-Pandemie und Verschwörungstheorien zu der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2020 verbreiten, was gegen die Inhaltsrichtlinien dieser Plattformen verstößt. Einige betroffene Autoren wechselten deshalb von diesen Plattformen zu Substack.

Daraufhin wurde Substack kritisiert, die Hauptkritikpunkte waren:

  • Verbreitung von Fehlinformationen: Substack habe Autoren eine Plattform geboten, die wissenschaftlich widerlegte Behauptungen von Impfgegnern und Verschwörungstheorien zur US-Präsidentschaftswahl 2020 verbreiteten.[37]
  • Mangelnde Inhaltsmoderation: Substack habe nur unzureichende Maßnahmen gegen die Verbreitung von Desinformation ergriffen, was das Vertrauen in die Plattform untergrabe.
  • Fehlende Transparenz bei Richtlinien: Substack mache nicht transparent, welche Inhalte die Plattform erlaube oder verbiete, was zu Unsicherheit über die Grenzen der Meinungsfreiheit auf der Plattform führe.

Substack antwortete auf diese Kritik, dass sich das Unternehmen der Meinungsfreiheit verpflichtet fühle und Autoren eine Plattform biete, um ihre Ansichten frei zu äußern, solange sie nicht gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen.[38]

Einige Autoren auf Substack argumentierten, dass es wichtig sei, auch kontroverse Meinungen zuzulassen, um eine vielfältige Debatte zu fördern. Zu diesen Autoren gehörten die Journalisten Glenn Greenwald, Matt Taibbi und Bari Weiss. Sie betonten, dass das Zulassen unterschiedlicher Perspektiven essenziell für eine lebendige Debattenkultur sei und die Leser selbst entscheiden sollten, welchen Informationen sie vertrauen.

Die Debatte um Substack spiegelt ein größeres Spannungsfeld wider zwischen dem Schutz der Meinungsfreiheit und der Verantwortung, die Verbreitung von Fehlinformationen zu verhindern.

Literatur

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Englischsprachige Literatur

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  • Karen Cherry: (12/2024) How to Make Money with Substack: Unlock the Power of Subscription Newsletters, 98 Seiten / Kindle Ausgabe – Independently published, ISBN 979-8-30225870-0
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Einzelnachweise

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  1. similar.web: substack.com Website Analysis for December 2024. In: similar.web. Abgerufen am 23. Januar 2025.
  2. Substack: Introducing the Substack Creator Accelerator Fund. In: Substack. 23. Januar 2025, abgerufen am 24. Januar 2025 (englisch).
  3. Ian Silvera: Why even Substack can’t resist video. Abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  4. Catherine Baab-Muguira: Substack: The next big thing or another media bubble? Abgerufen am 11. Januar 2025.
  5. Ian Silvera: Why even Substack can’t resist video. Abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  6. Nilay Patel: Is Substack Notes a “Twitter clone”? We asked CEO Chris Best. In: The Verge. 13. April 2023, abgerufen am 21. November 2023 (englisch).
  7. tracxn: Summary of Funding Rounds of Substack. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (englisch).
  8. Baidhurya Mani: 30+ Top Substack Statistics 2024: Newsletters, Earnings & More. Abgerufen am 13. Dezember 2024 (englisch).
  9. Alex Wilhelm: Substack takes a different tack to raise more capital. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (englisch).
  10. The Substack Team: Substack’s founders reflect on 2024 and share what’s coming in 2025. Abgerufen am 23. Dezember 2024 (englisch).
  11. Abo-Plattform Substack - Retten Bezahl-Newsletter den Journalismus? Abgerufen am 9. Juni 2021 (deutsch).
  12. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  13. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  14. Baidhurya Mani: 30+ Top Substack Statistics 2024: Newsletters, Earnings & More. Abgerufen am 13. Dezember 2024 (englisch).
  15. The Substack Team: Substack’s founders reflect on 2024 and share what’s coming in 2025. Abgerufen am 23. Dezember 2024 (englisch).
  16. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  17. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  18. The Substack Team: Substack’s founders reflect on 2024 and share what’s coming in 2025. Abgerufen am 23. Dezember 2024 (englisch).
  19. Baidhurya Mani: 30+ Top Substack Statistics 2024: Newsletters, Earnings & More. Abgerufen am 13. Dezember 2024 (englisch).
  20. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  21. Andrew Ross Sorkin: Substack Bets on Politics, With Millions at Stake. Abgerufen am 7. Dezember 2024 (englisch).
  22. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  23. Ciler Demiralp: The Substack Landscape Report. Abgerufen am 11. Dezember 2024 (englisch).
  24. The Substack Team: Substack’s founders reflect on 2024 and share what’s coming in 2025. Abgerufen am 23. Dezember 2024 (englisch).
  25. Brian Stelter: Jen Rubin exits Washington Post, joins Norm Eisen to launch new outlet countering ‘authoritarian threat’. Abgerufen am 14. Januar 2025 (englisch).
  26. Sean Burch: Jim Acosta Heads to Substack After CNN Exit. In: Yahoo News. Abgerufen am 29. Januar 2025.
  27. Bron Maher: More than 50 newsletters earn $500,000+ on Substack: Exclusive new ranking. In: PressGazette. Abgerufen am 23. Januar 2025.
  28. Substack: Explore Substack in Germany / Austria / Switzerland. Abgerufen am 18. Januar 2025 (englisch).
  29. Tobias Singer: Steady startet eigenes Newsletter-Angebot mit bekannten deutschen Medienmacher*innen. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  30. Kress pro: Der Case der Woche: Wie bezahlte Newsletter jetzt zum Trend werden. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  31. Leonard Maximilian Schulz: Neue Journalismus-Modelle im Netz. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  32. Anna Wiener: Is Substack the Media Future We Want? Abgerufen am 9. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  33. Spencer Bokat-Lindell: Is the Rise of the Substack Economy Bad for Democracy? Abgerufen am 30. August 2021 (amerikanisches Englisch).
  34. Marc Neumann: Wie Substack den amerikanischen Medienbetrieb aufmischt. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  35. Adrian Lobe: Substack als Plattform für freischwebende Radikale. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  36. Martin Gardt: Substack: So läuft der Deutschlandstart der Paid-Newsletter-Plattform. Abgerufen am 12. Dezember 2024.
  37. Elizabeth Dwoskin: Conspiracy theorists, banned on major social networks, connect with audiences on newsletters and podcasts. In: Washington Post. 27. Januar 2022, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 21. November 2023]).
  38. Hamish McKenzie, Chris Best, Jairaj Sethi: Society has a trust problem. More censorship will only make it worse. In: On Substack. 26. Januar 2022, abgerufen am 21. November 2023.