Toyoda AA

estes Serienfahrzeug von Toyota
(Weitergeleitet von Toyoda A1)

Der Toyoda A1 von 1935 war der erste Prototyp eines Personenwagens, den die Firma baute, die 1937 zu Toyota wurde. Er wurde dann überarbeitet und als erster Serienwagen der Marke unter dem Namen Toyoda AA (Limousine), bzw. Toyoda AB (Phaeton) gefertigt. 1937 erfolgte die Umbenennung von Firma, Marke und Modellen in Toyota. Später wurden die Modelle AA und AB von den ähnlich gestalteten Typen AE, AC und BA ersetzt.

Toyoda A1 / AA / AB
Toyota AA / AB / AC / EA / EB / AE / BA
Produktionszeitraum: 1935–1949
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Tourenwagen, Limousine

Die gesamte Serie wurde durch den ganz anders und fortschrittlicher konstruierten SA abgelöst.

A1

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1935
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
3,4 Liter
Länge:
Breite:
Höhe:
Radstand:
Leergewicht:

Drei A1-Prototypen wurden im Mai 1935 fertiggestellt. Keiner dieser Wagen blieb erhalten. Sie wurden in einer buddhistischen Zeremonie geweiht und Kiichiro Toyoda fuhr dann einen von ihnen zum Grab seines Vaters Toyoda Sakichi, der ihm das erste Geld zur Gründung seiner Automobilfabrik gegeben hatte.

Nachdem die Prototypen fertig waren, legte Toyoda sein Augenmerk auf das Lkw-Modell Toyoda G1, da es in kürzerer Zeit Gewinne versprach. Nachdem der G1 zur Serienreife gelangt war, konnte die Gesellschaft Geld erübrigen, um die Personenwagen AA und AB zu entwickeln.

Der A1 hatte einen Reihensechszylindermotor mit 3.389 cm³ Hubraum und ein Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung. Fahrgestell und Elektrik wurden von Ford übernommen. Die beiden Starrachsen waren mit Stahlscheibenrädern und Trommelbremsen ausgestattet. Mechanisch entsprachen die Typen A1, AA, AB und G1 weitestgehend.

Der A1 hatte eine geschlossene Limousinenkarosserie mit vier Türen, wobei die hinteren hinten angeschlagen waren. Im Wesentlichen entsprach diese Karosserie der des Chrysler Airflow. Toyoda hatte sich ein Jahr vorher ein solches Fahrzeug gekauft und es komplett zerlegen lassen. Die flache Windschutzscheibe war ungeteilt und besaß einen einzelnen Scheibenwischer, der auf der Fahrerseite oben montiert war. Pro Seite gab es drei Fenster, eines in der vorderen Tür, eines in der hinteren Tür und ein drittes in der C-Säule. Auf dem senkrecht stehenden Kofferraumdeckel war das Reserverad montiert.

Den A1 gab es nur als rechtsgelenktes Modell.

AA, AB[1]
 
Toyota AA Replika (1987)

Toyota AA Replika (1987)

Produktionszeitraum: 1936–1943
Karosserieversionen: Tourenwagen, Limousine
Motoren: Ottomotor:
3,4 Liter
Länge: 4737 mm
Breite: 1734 mm
Höhe: 1737 mm
Radstand: 2851 mm
Leergewicht: 1500 kg
 
Toyota AB (1936)

Der AA unterschied sich vom A1 nur unwesentlich.

Von 1936 bis 1943 entstanden 1.404 AA-Limousinen, dann wurde das Modell durch den fortschrittlicheren AC ersetzt. Daneben wurden 353 AB-Phaeton (einschließlich der Militärversion ABR) bis 1942 gebaut. Für dieses Modell gab es keinen direkten Nachfolger.

Wie sein Vorgänger A1 entsprach auch der AA optisch weitgehend dem Chrysler Airflow. Er hatte eine Ganzstahlkarosserie, die auf einem Leiterrahmen aus Stahl montiert war. Auch Windschutzscheibe und Türen entsprachen denen des Vorgängers. Der AB war die viertürige Phaeton-Version des AA und entsprach ihm bis auf das Stoffklappdach und die vorne angeschlagenen hinteren Türen. Die Windschutzscheibe war nach vorne auf die Motorhaube umklappbar. Auch die Mechanik beider Modelle entsprach der der Prototypen.

Nachbau zum 50-jährigen Firmenjubiläum

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Toyota wollte für die 50-Jahre-Feier 1987 einen Toyota AA einsetzen, fand aber kein erhaltenes Exemplar mehr.[2] Daher beschloss man, eine Replika zu bauen, aber auch dafür gab es keine vollständigen Pläne. Die noch aufzutreibenden Pläne stammten aus verschiedenen Entwicklungsphasen des Fahrzeuges, waren oft unvollständig und entsprachen nicht den heutigen Zeichenstandards. Dennoch entstand ein einzelnes Fahrzeug, von dem man annimmt, dass es den AA gut darstellt. Dieser Nachbau steht heute im Toyota Motor Museum.

Fund des letzten Exemplars

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Im Jahr 2008 tauchte auf einer russischen Website ein Fahrzeuginserat aus Wladiwostok auf, welches den Wagen irrtümlicherweise als 1943er Chevrolet auswies. Über einen russischen Mittelsmann wurde es schließlich vom Museumsdirektor des Louwman-Museums erworben, heute ist es Bestandteil der niederländischen Louwman Collection.[3] Die Echtheit dieses Exemplars wurde von der Toyota Motor Corporation bestätigt.[4]

AC[1]:Table 33.
 
Toyota AC (1943)

Toyota AC (1943)

Produktionszeitraum: 1943–1948
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
3,4 Liter
Länge: 4884 mm
Breite: 1734 mm
Höhe: 1746 mm
Radstand: 2850 mm
Leergewicht: 1550 kg

Der AC unterschied sich vom AA nur durch kleine Veränderungen an der Karosserie. Die Windschutzscheibe war nun in der Mitte vertikal durch einen breiten Metallsteg geteilt. Die Konstruktion des Modells begann 1938. Von 1943 bis zu seiner Ablösung durch den SA 1947 / 1948 entstanden 115 Exemplare, davon 43 1943, 19 bis Februar 1944 und 50 aus Ersatzteilen Jahr 1947 für die Armee. 1948 wurden nochmals drei gefertigt. 1945 / 1946 wurden keine Pkw bei Toyota hergestellt; allerdings war das Nachfolgemodell SA damals bereits in der Entwicklung. Die mechanische Ausstattung des AC entsprach der des Typen AA und AB.

EA[1]:Table 33.

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1938
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor
Länge: 3220 mm
Breite: 1300 mm
Höhe: 1250 mm
Radstand: 2610 mm
Leergewicht: 650 kg

Kiichiro Toyoda entwarf den Toyota EA 1938 als Kopie des DKW F 7, aber der Wagen wurde kriegsbedingt nicht mehr gefertigt.

Ein kleiner Zweizylinder-Zweitakt-Motor vom Typ Toyota E trieb die Vorderräder an.

Der Toyota EB war ein 1938 konstruierter Kleinwagen mit Heckantrieb, er wurde aber kriegsbedingt ebenfalls nicht in Serie gefertigt.[5] Als Antrieb diente der gleiche Zweitaktmotor wie beim EA.

AE[1]:Table 33.

Bild nicht vorhanden

Produktionszeitraum: 1941–1943
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotor:
2,3 Liter
Länge: 4500 mm
Breite: 1730 mm
Höhe: 1635 mm
Radstand: 2500 mm
Leergewicht: 1220 kg

Das Modell AE war kleiner als seine Vorgänger. Es wurde 1939 entwickelt und im September des gleichen Jahres war ein Prototyp fertig. Anfang 1940 wurde das Modell eingeführt und von 1941 bis 1943 in Serie gefertigt. Nur 76 Exemplare entstanden.[6][7] Die mechanischen Komponenten entsprachen denen des AA, der Motor Typ C war aber ein um zwei Zylinder gekürzter Typ A.

Der BA war eine vereinfachte Limousine, dessen Fahrgestell teilweise aus Holz bestand, um Stahl einzusparen. Es heißt, dieses 1940 vorgestellte Modell basierte auf dem Volvo PV60,[6][8] allerdings ist diese Information zweifelhaft, da der Volvo erst 1944 vorgestellt und erst ab 1946 in Serie gefertigt wurde. Die meisten Prototypen des Volvo PV60 entstanden aber in den Jahren 1942 bis 1944. Es gibt einige Informationen über einen Volvo-Prototyp von 1939, aber nur unvollständige Daten und keine Fotos.[9]

Der BA wurde 1940 eingeführt und in Serie produziert. Es entstanden nur 17 Exemplare.[7] Einige Quellen behaupten aber, das dieses Modell erst ab 1943 in Serie gefertigt worden wäre, wobei eine das Datum Juni 1943 angibt.[6][8] Wenn man jedoch die Fertigungszahlen von 1943 betrachtet, die hauptsächlich das Modell AC betreffen, ist es nicht vorstellbar, das alle 17 Exemplare des BA in diesem einen Jahr gefertigt worden sein sollen. Vielmehr dürfte die Fertigung in den Jahren 1940 und 1943 stattgefunden haben oder sich über den gesamten Zeitraum von 1940 bis 1943 erstreckt haben, wobei nur wenige tatsächlich 1943, im Jahr der „offiziellen“ Serienfertigung, gebaut worden sind. Wenigstens ein Exemplar ist allerdings offensichtlich tatsächlich 1943 entstanden, da es auf einem Foto im Besitz der Toyota Motor Co. Ltd. zu sehen ist und in der Bildunterschrift als „1943 Toyota Model BA 4-cylinder saloon“, das in mindestens einer Quelle erwähnt ist.[10]

Weitere, nie in Serie gebaute Prototypen

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Ein Exemplar des Phaeton-Modells Toyota BB wurde 1941 gebaut.[7] Es sah einem zeitgenössischen Chevrolet ähnlich.

Zwei[7] oder drei[11] Exemplare eines als “Modell B” (oder auch “Modell BC[12]), einer Luxuslimousine, wurden ebenfalls hergestellt. Eine Quelle nennt das Jahr 1942 als Herstellungsjahr.[11], die anderen geben das Jahr 1944 an[6][8][12] Jedenfalls war dies der letzte Pkw, der von Toyota bis zum Kriegsende gebaut wurde.

Pkw-Produktion von Toyota (1935–1949)

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Die folgende Tabelle ist Teil der von Toyota veröffentlichten und gibt Pkw (offensichtlich ohne Prototypen) an:

1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946 1947 1948 1949
0 100 577 539 107 268 208 41 53 19 0 0 54 21 235

Literatur

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  • Eiji Toyoda: Toyota-fifty years in motion. Kodansha International, Tokio 1987, ISBN 0-87011-823-4.
  • Yukiyasu Togo, William Wartman: Against all odds. St. Martin’s Press, New York 1993, ISBN 0-312-09733-6, S. 56–73.
  • Jan P. Norbye: Autos Made in Japan. Bleicher Verlag, Gerlingen 1991, ISBN 3-88350-161-1.
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Commons: Toyota AA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Toyota AB – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Toyota AC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Michael Cusumano: The Japanese Automobile Industry: Technology and Management at Nissan & Toyota. The Harvard Univ. Press, Cambridge (Mass.)/ London 1985, ISBN 0-674-47256-X. (Maße und Gewicht)
  2. The Toyota AA Passenger Car. In: the wheel extended. Band 17, Nr. 3, 1987, Toyota Motor Corporation, ISSN 0049-755X
  3. Louwman Museum. Abgerufen am 18. Februar 2018.
  4. Bilderstrecke: Der letzte AA. auf: handelsblatt.com, 7. Januar 2011.
  5. Toyota: A history of the First 50 Years. Toyota Motor Corporation, 1988, ISBN 0-517-61777-3, S. 133/135/137.
  6. a b c d Marco Ruiz (Hrsg.): One Hundred Years of the Automobile, 1886–1986. Gallery Books, New York 1985, ISBN 0-8317-6550-X.
  7. a b c d Bob Hall: Japan’s Toyota with Stovebolts. In: Special-Interest Autos. (03–04/1977)
  8. a b c Marco Ruiz: The Complete History of the Japanese Car. Portland House, New York 1986, ISBN 0-517-61777-3.
  9. Björn-Eric Lindh: Volvo: The Cars – From the 20s to the 80’s. Förlagshuset Norden AB, Malmö 1986, ISBN 91-86442-14-7.
  10. G. N. Georgano: The Complete Encyclopedia of Motorcars: 1885 to the Present. 2. Ausgabe. E. P. Dutton, New York 1973, ISBN 0-525-08351-0.
  11. a b Joachim Kuch: Toyota seit 1936. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02213-3.
  12. a b Nick Georgano: The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. The Stationery Office, Norwich 2000, ISBN 1-57958-293-1.