Ein Vierzigeck oder Tetrakontagon ist eine geometrische Figur und ein Vieleck (Polygon). Es ist bestimmt durch vierzig Punkte und deren vierzig Verbindungen namens Strecken, Seiten oder Kanten.

Regelmäßiges Vierzigeck
Regelmäßiges Vierzigeck

Variationen

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Vierzigecke können eingeteilt werden in:

  • überschlagenes Vierzigeck
  • nicht überschlagenes Vierzigeck
  • konkaves Vierzigeck; mindestens ein Innenwinkel ist größer als 180°
  • konvexes Vierzigeck; alle Innenwinkel sind kleiner als 180°
  • gleichseitiges Vierzigeck; alle Seiten sind gleich lang
  • nach der Anzahl an Symmetrieachsen; es können maximal 40 sein
  • Sehnen-Vierzigeck; alle Ecken liegen auf einem gemeinsamen Umkreis
  • regelmäßiges Vierzigeck; alle Seiten sind gleich lang, alle Innenwinkel sind gleich groß und alle Eckpunkte liegen auf einem gemeinsamen Umkreis

Im Folgenden wird das regelmäßige Vierzigeck und das regelmäßige überschlagene Vierzigeck betrachtet.

Regelmäßiges Vierzigeck

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Das regelmäßige Vierzigeck ist nach Carl Friedrich Gauß und Pierre-Laurent Wantzel ein konstruierbares Polygon, da die Anzahl seiner Seiten als Produkt einer Zweierpotenz mit paarweise voneinander verschiedenen Fermatschen Primzahlen ( ) darstellbar ist.

Größen

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Größen eines regelmäßigen Vierzigecks
Innenwinkel  

 

Zentriwinkel

(Mittelpunktswinkel)

 
Seitenlänge  
Umkreisradius  
Inkreisradius  
Höhe  
Flächeninhalt  

Mathematische Zusammenhänge

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Innenwinkel

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Der Innenwinkel   wird von zwei benachbarten Seitenkanten eingeschlossen. In der allgemeinen Formel für regelmäßige Polygone steht die Variable   für die Anzahl der Eckpunkte des Polygons. In diesem Fall ist für die Variable die Zahl   einzusetzen.

 

Die Summe der Innenwinkel beträgt  .

Zentriwinkel

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Der Zentriwinkel oder Mittelpunktswinkel   wird von zwei benachbarten Umkreisradien   eingeschlossen. In der allgemeinen Formel ist für die Variable   die Zahl   einzusetzen.

 

Seitenlänge und Umkreisradius

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Das Vierzigeck ist in vierzig gleichschenklige Dreiecke sogenannte Teildreiecke teilbar. Aus der Hälfte eines solchen Teildreiecks, sprich aus einem rechtwinkligen Dreieck mit der Kathete (halbe Seitenlänge)  , der Hypotenuse (Umkreisradius)   und dem halben Zentriwinkel   erhält man mithilfe der Trigonometrie im rechtwinkligen Dreieck die Seitenlänge   wie folgt

 

durch Umformen erhält man den Umkreisradius  

 

Inkreisradius

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Der Inkreisradius   ist die Höhe eines Teildreiecks, senkrecht zur Seitenlänge   des Vierzigecks. Wird zur Berechnung wieder das gleiche rechtwinklige Dreieck wie bei der Seitenlänge verwendet, gilt für den Inkreisradius  

 

Die Höhe   eines regelmäßigen Vierzigecks ergibt sich aus der Verdopplung des Inkreisradius  .

 
 

Flächeninhalt

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Die Fläche eines regelmäßigen n-Ecks berechnet sich aus dem Umkreisradius   nach der Formel:

 .

Für das Vierzigeck (n=40) also:

 .

Der Winkel von 9° ist mit Zirkel und Lineal konstruierbar und sein Sinus hat den Wert:

 

Eingesetzt ergibt sich:

 
 
 

Diagonalen

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Das Vierzigeck besitzt   Diagonalen. Die Diagonalen haben 19 verschiedene Längen.

Länge L der Seite und der Diagonale über
N Seiten im Verhältnis zum Umkreisradius R
N L / R
11) 0,156918
2 0,312869
3 0,466891
4 0,618034
N L / R
5 0,765367
6 0,907981
7 1,044997
8 1,175571
N L / R
9 1,298896
10 1,414214
11 1,520812
12 1,618034
N L / R
13 1,705280
14 1,782013
15 1,847759
16 1,902113
N L / R
17 1,944740
18 1,975377
19 1,993835
20 2,000000
1) Seite des Vierzigecks.

Konstruktion

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Ein regelmäßiges Vierzigeck kann allein, wie in Regelmäßiges Vierzigeck begründet, mit Zirkel und Lineal konstruiert werden.

Konstruktion bei gegebenem Umkreis

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Bild 1: Regelmäßiges Vierzigeck bei gegebenem Umkreis

Die Konstruktion im Bild 1 ist ähnlich der des Fünfecks bei gegebenem Umkreis. Darin ist die Strecke   die Seitenlänge und der Winkel   der Zentriwinkel des regelmäßigen Fünfecks.

Die gepunkteten Linien sind für die Konstruktion nicht erforderlich, sie dienen lediglich zur Veranschaulichung der folgenden Beschreibung.

Es beginnt mit dem gegebenen Durchmessers   und dessen Halbierung im Mittelpunkt   Nach dem Ziehen des Umkreises um   durch   wird die zu   orthogonale Mittelachse eingezeichnet; Schnittpunkte sind   und der erste Eckpunkt   des entstehenden Vierzigecks. Es folgt die Halbierung der Strecke   in  , dabei ergeben sich die Schnittpunkte   und   auf dem Umkreis. Nun wird ein Kreisbogen um   mit dem Radius   ab   gezogen, bis er die Strecke   in   schneidet. Der Punkt   teilt somit die Strecke   im Verhältnis des goldenen Schnitts. Es ist das Ergebnis aus der Teilung der Strecke   in   im goldenen Schnitt durch äußere Teilung. Nach dem Übertragen der Strecke   – die Seitenlänge eines regelmäßigen Fünfecks – ab   auf den Umkreis, ergibt sich der Eckpunkt   Halbiert man nun den Winkel   ergibt sich der Eckpunkt  . Die Verbindung des Eckpunktes   mit   erzeugt die erste Seitenlänge   des Vierzigecks. Jetzt noch die fehlenden Eckpunkte gegen den Uhrzeigersinn auf den Umkreis festlegen und abschließend die benachbarten Eckpunkte miteinander verbinden. Somit ist das regelmäßige Vierzigeck konstruiert.

Konstruktion bei gegebener Seitenlänge

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Bild 2: Regelmäßiges Vierzigeck bei gegebener Seitenlänge

F. A. Hegenberg stellt im Jahr 1822 in seinem Werk Vollständiges Lehrbuch der reinen Elementar–Mathematik, Zweiter Theil, im Kapitel Konstruktionen der Linien und ebenen Figuren, Aufgaben und deren Auflösungen u. a. auch zum Vierzigeck.

Unter § 776 stellt er die Aufgabe zu einem Polygon mit   Seiten:

„Es ist die Seite AB (Fig.405. [nicht einsehbar] ) eines regulären Polygons von n Seiten gegeben; man soll das Polygon konstruiren.“

und zeigt dazu im darauffolgenden zweiten Absatz deren Auflösung:

„Soll daher ein reguläres Polygon konstruirt werden, dessen Seite gegeben ist, so braucht man nur über die gegebene Seite ein gleichschenkelichtes Dreieck zu verzeichnen, in welchem der Winkel an der Grundlinie dem halben Winkel am Umfange des verlangten Polygons gleich ist.“[1]

Die Konstruktion im Bild 2 ähnelt der des Zwanzigecks bei gegebener Seitenlänge.

Zuerst werden die Enden der Seitenlänge   mit den ersten Eckpunkten   (rechts) und   bezeichnet, anschließend wird die Seitenlänge   über   hinaus verlängert. Es folgt je ein Kreisbogen mit dem Radius   um die Punkte   und  ; deren Schnittpunkte sind   und   Anschließend wird eine Halbgerade ab   durch   gezogen; sie halbiert die Seitenlänge   in   Eine Senkrechte auf   ab   schließt sich an und erzeugt den Schnittpunkt   Danach wird ein Kreisbogen um   mit dem Radius   gezogen; dabei ergibt sich der Schnittpunkt   auf der Verlängerung. Die Strecke   ist somit nach dem goldenen Schnitt mit äußerer Teilung geteilt. Jetzt wird um   ein Kreisbogen mit dem Radius   geschlagen, der die Halbgerade in   schneidet. In dem damit entstandenen gleichschenkligen Dreieck   entspricht der Winkel am Winkelscheitel   dem Zentriwinkel (hier mit   bezeichnet) eines regelmäßigen Zehnecks,

denn bei einer Seitenlänge   gilt im rechtwinkligen Dreieck  

 

mit eingesetzten Werten

 

daraus folgt für Winkel  

 

somit ist der Winkel   und damit gleich dem Zentriwinkel des Zehnecks.

Es geht weiter mit dem Kreisbogen um den Punkt   mit dem Radius  ; er schneidet in   die Halbgerade, die ab   durch   verläuft. Wegen   ist nach dem Zentriwinkelsatz die Winkelweite am Winkelscheitel   des gleichschenkligen Dreiecks   halb so groß   als die Winkelweite   am Winkelscheitel   des gleichschenkligen Dreiecks   Ein weiterer Kreisbogen, dieses Mal um den Punkt   mit dem Radius  , der dieselbe Halbgerade in   schneidet, erzeugt demzufolge am Winkelscheitel   den Zentriwinkel   des Vierzigecks.

Jetzt noch den Umkreis um den Mittelpunkt   ziehen, die noch fehlenden Eckpunkte gegen den Uhrzeigersinn auf den Umkreis festlegen und abschließend die benachbarten Eckpunkte miteinander verbinden. Somit ist das regelmäßige Vierzigeck konstruiert.

Regelmäßiges überschlagenes Vierzigeck

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Es ergibt sich, wenn beim Verbinden der vierzig Eckpunkte jedes Mal mindestens einer übersprungen wird und die somit erzeugten Sehnen gleich lang sind. Notiert werden solche regelmäßigen Sterne mit Schläfli-Symbolen  , wobei   die Anzahl der Eckpunkte angibt und jeder  -te Punkt verbunden wird.

Es gibt nur sieben regelmäßige Vierzigstrahlsterne.

Die „Sterne“ mit den Symbolen {40/2} und {40/38} sind regelmäßige Zwanzigecke, {40/4} und {40/36} regelmäßige Zehnecke, {40/5} und {40/35} regelmäßige Achtecke, {40/8} und {40/32} regelmäßige Fünfecke, {40/10} und {40/30} regelmäßige Vierecke. Die Sterne mit den Symbolen {40/6} und {40/34}, {40/14} und {40/26} sowie {40/18} und {40/22} sind regelmäßige Zwanzigstrahlsterne, {40/12} und {40/28} sind regelmäßige Zehnstrahlsterne, {40/15} und {40/25} regelmäßige Achtstrahlsterne und schließlich {40/16} und {40/24} regelmäßige Pentagramme.

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Wiktionary: Vierzigeck – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. F. A. Hegenberg: Vollständiges Lehrbuch der reinen Elementar–Mathematik, Zweiter Theil. Theodor Christian Friedrich Enslin, 1822, Online-Kopie (Google) S. 381, § 776, Deckblatt; abgerufen am 20. April 2018