Viran Morros

spanischer Handballspieler
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Viran Morros de Argila (* 15. Dezember 1983 in Barcelona) ist ein spanischer ehemaliger Handballspieler. Er wurde im linken Rückraum und in der Abwehr eingesetzt. Morros gilt als einer der besten Abwehrspieler seiner Zeit.[2][3]

Viran Morros
Viran Morros am 12. November 2016 im Dress des FC Barcelona
Viran Morros (2016)
Spielerinformationen
Voller Name Viran Morros de Argila
Geburtstag 15. Dezember 1983 (41 Jahre alt)
Geburtsort Barcelona, Spanien
Staatsbürgerschaft SpanierSpanien spanisch
Körpergröße 1,99
Spielposition Defensivspezialist
  Rückraum links
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
2000–2003 SpanienSpanien FC Barcelona
2003–2004 SpanienSpanien SD Teucro
2004–2007 SpanienSpanien Ademar León
2007–2011 SpanienSpanien BM Ciudad Real
2011–2018 SpanienSpanien FC Barcelona
2018–2021 FrankreichFrankreich Paris Saint-Germain
2021–2022 Deutschland Füchse Berlin
2022–2024 Schweiz Pfadi Winterthur
Nationalmannschaft
Debüt am 13. Juni 2003 in Guadalajara
gegen Spanien Spanien (Junioren)
  Spiele (Tore)
Spanien Spanien 259 (169)[1]
Stand: 22. August 2024

Karriere

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Morros begann erst spät mit dem Handballspiel, er wurde im Alter von 15 Jahren bei einem von Valero Rivera betreuten Sommercamp von den Trainern des FC Barcelona entdeckt.[4][5] Bis dato hatte er Fußball gespielt.[6]

Spanien (Liga Asobal)

Morros lief zunächst für die Nachwuchsmannschaft des FC Barcelona auf, stand aber auch schon ab der Saison 2000/2001 im Aufgebot der ersten Mannschaft des Vereins.[7] Er debütierte am 17. Oktober 2002 in der Liga Asobal, Spaniens erster Liga. In den drei Spielzeiten wurde er allerdings nur in acht Spielen eingesetzt.[7][4] In seiner Zeit von 2000 bis 2003 beim FC Barcelona gewann der Verein die spanische Meisterschaft (2003), die Supercopa (2001), Copa Asobal (2001, 2002) sowie den EHF-Pokal (2003).

 
Morros in einem Spiel der Champions League (2008)

Er wechselte wegen der geringen Einsatzmöglichkeiten bei Barcelona[6] innerhalb der spanischen Liga zur Saison 2003/2004 zum SD Teucro. Erstmals spielte er hier auf der Position des Verteidigers.[5] Hier wurde er in 30 Ligaspielen eingesetzt, in denen er 40 Tore warf.[7] Dabei wurden sowohl der BM Valladolid als auch Manuel Cadenas auf ihn aufmerksam,[8] Cadenas verpflichtete ihn letztlich für Ademar León.[4]

Mit Ademar León lief er von 2004 bis 2007 auf. In der spanischen Liga wurde er in 90 Spielen für den Verein aus León aufgeboten und erzielte darin insgesamt 148 Tore.[7] Morros entwickelte sich hier zum Abwehrspezialisten.[5] Größter Erfolg war der Gewinn der Europapokals der Pokalsieger in der Saison 2004/2005.[4] Nach drei Jahren in León folgte er einem Angebot des Spitzenvereins BM Ciudad Real.[6]

Ab der Saison 2007/2008 lief er mit der Rückennummer 25 und dem Namen Viran auf dem Trikot für BM Ciudad Real auf, Trainer war Talant Dujshebaev.[6] In 115 Partien der Liga Asobal erzielte er für den Verein aus Ciudad Real bis einschließlich der Saison 2010/2011 insgesamt 243 Treffer.[7] Er gewann mit dem Team drei Mal die spanische Meisterschaft (2008, 2009, 2010), zwei Mal die EHF Champions League (2008 und 2009)[4] sowie ein Mal den IHF Men’s Super Globe (2010[9]). Obwohl ihn der Verein halten wollte,[6] ging Morros nach der Saison 2010/2011 wieder zu seinem ersten Verein, dem FC Barcelona, zurück.

Ab der Saison 2011/2012 war Viran Morros wieder bei FC Barcelona aktiv.[10] Mit diesem Verein wurde Morros sieben Mal spanischer Meister (2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018), gewann fünf Mal den spanischen Pokalwettbewerb (2014, 2015, 2016, 2017 und 2018), sieben Mal die Copa Asobal (2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018) und ebenfalls sieben Mal den Supercup (2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018). Zwei Mal war er mit Barcelona Sieger im IHF Men’s Super Globe (2013[11] und 2014[12]). Er trug die Rückennummer 27 und als Namen Viran auf dem Trikot. Nachdem sein Vertrag im Jahr 2018 ausgelaufen war, wechselte er zum französischen Verein Paris Saint-Germain.[13]

 
Morros im Jahr 2018 im Aufgebot der spanischen Nationalmannschaft

Von 2000 bis 2018 wurde er in der Liga Asobal insgesamt in 434 Partien aufgeboten und warf dabei 514 Tore.[7] In sieben Spielzeiten wurde er als bester Verteidiger der Liga gewählt (2007/2008,[4] 2012/2013,[14] 2013/2014, 2014/2015, 2015/2016,[15] 2016/2017[16] und 2017/2018[17]).

Frankreich (Starligue)

Ab der Saison 2018/19 stand er in Frankreich beim Erstligisten Paris Saint-Germain unter Vertrag,[18] der Vertrag war zunächst bis 2020 befristet.[13] Mit dem Verein aus Paris gewann er drei Mal in Folge die Meisterschaft.[19] Für PSG lief er mit der Rückennummer 23 auf.

In 71 Spielen in der Starligue warf Morros 22 Tore.[20] Er wurde als bester Abwehrspieler der Saison 2019/2020 ausgezeichnet.[21]

Deutschland (Bundesliga)

Im Juni 2021 wechselte Morros nach Deutschland zum Bundesligisten Füchse Berlin, er erhielt einen Vertrag für eine Saison.[19] Für die Berliner warf er drei Tore in der Ligasaison 2021/2022 sowie eins in der EHF European League.[22]

Bei den Füchsen trug er die Rückennummer 23.

Schweiz (Handball League)

Zur Saison 2022/23 wechselte er zum Schweizer Erstligisten Pfadi Winterthur,[23] für den er mit der Rückennummer 24 und dem Namen Viran auflief.[5] Nach der Spielzeit 2023/24 beendete er seine Karriere.[24][25]

Nationalmannschaft

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Viran Morros wurde von 2001 bis 2024 auch für spanische Auswahlmannschaften der RFEBM aufgeboten.

Er debütierte am 6. April 2001 mit der Jugendnationalmannschaft Spaniens. Bis 2003 lief er in sechs Spielen auf und warf dabei vier Tore.[1]

Bereits am 16. Mai 2002 wurde er auch für die Juniorenauswahl nominiert, in diesem Jahr war er in zehn Spielen auf dem Feld und warf darin 23 Tore.[1]

Mit der spanischen Nationalmannschaft lief Morros erstmals am 13. Juni 2003 auf. Bis zu seinem letzten Länderspiel am 12. Mai 2024 absolvierte er für Spaniens Nationalmannschaft insgesamt 259 Länderspiele und erzielte 169 Tore.[1]

Er stand im Aufgebot der RFEBM bei den Mittelmeerspielen 2005 (1. Platz), der Weltmeisterschaft 2009 (13. Platz), der Europameisterschaft 2010 (6. Platz) und der Weltmeisterschaft 2011 (3. Platz). Bei der Handball-Europameisterschaft 2012 (4. Platz) wurde er zum besten Abwehrspieler gekürt.[6] 2012 nahm er an den Olympischen Spielen (7. Platz) teil, bei der Weltmeisterschaft 2013 im eigenen Land gewann er mit Spanien den Titel. Im folgenden Jahr gewann er die Bronzemedaille für den dritten Platz bei der Europameisterschaft 2014. Morros spielte auch bei der Weltmeisterschaft 2015 (4. Platz), der Europameisterschaft 2016 (2. Platz) und der Weltmeisterschaft 2017 (5. Platz), der Europameisterschaft 2018 (1. Platz), der Weltmeisterschaft 2019 (7. Platz), der Europameisterschaft 2020 (1. Platz), der Weltmeisterschaft 2021 (3. Platz) und bei den Olympischen Spielen 2021 (3. Platz); aufgrund einer Oberschenkelverletzung konnte Morros nach dem dritten Spiel nicht mehr am olympischen Turnier teilnehmen.[26][27] Er stand auch im spanischen Aufgebot bei der Europameisterschaft 2024 (13. Platz).

In der Nationalmannschaft lief er mit der Rückennummer 24 und dem Namen Viran M. bzw. Morros auf dem Shirt auf.

Morros konnte in seiner Karriere insgesamt 53 Titel gewinnen.[25]

Verein:

Nationalmannschaft:

Ehrungen

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Commons: Viran Morros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d www.rfebm.com, „VIRAN MORROS DE ARGILA“
  2. www.daikin-hbl.de, „Spanischer Olympiateilnehmer kommt nach Berlin: Füchse verpflichten Viran Morros“, 19. Juli 2021, abgerufen am 20. August 2024
  3. www.handball.ch, „Transfer-Coup: Pfadi Winterthur verpflichtet Viran Morros“, 3. Mai 2022, abgerufen am 20. August 2024
  4. a b c d e f arxiu.fcbarcelona.cat, Spielerporträt auf der Website des FC Barcelona, abgerufen am 22. August 2024
  5. a b c d www.landbote.ch, „«Und dann gaben sie mir diese Barça-Kleider»“, 4. Oktober 2022, abgerufen am 22. August 2024
  6. a b c d e f www.ara.cat, „Viran Morros: "Vaig tornar al Barça amb el repte de triomfar a casa"“, 15. Februar 2012, abgerufen am 22. August 2024
  7. a b c d e f asobal.es, Spielstatistik der Asobal
  8. www.diariodeleon.es, „Ademar se anticipa al Valladolid y deja casi atado a Viran Morros“, 11. März 2004, abgerufen am 22. August 2024
  9. archive.ihf.info, Team 2013, 21. Mai 2010, abgerufen am 22. August 2024
  10. Leon und Barcelona mit Top-Verpflichtungen, neue Rolle für Omeyer, handball-world.com am 19. Juli 2011
  11. archive.ihf.info, Team 2013, 30. August 2013, abgerufen am 22. August 2024
  12. archive.ihf.info, Team 2014, 12. September 2014, abgerufen am 22. August 2024
  13. a b www.leonoticias.com, „Viran Morros deja el Barcelona para irse al PSG“, 9. Januar 2028, abgerufen am 22. August 2024
  14. asobal.es, „La temporada 2012/2013 ya tiene Equipo Ideal AEGON“, 1. Juli 2013, abgerufen am 22. August 2024
  15. www.sport.es, „Entrerríos, Jallouz y Viran Morros, los mejores de la pasada Asobal“, 3. September 2016, abgerufen am 22. August 2024
  16. www.rfebm.com, „Elegido el mejor equipo ASOBAL 2016/17“, 21. Juni 2017, abgerufen am 22. August 2024
  17. www.fcbarcelona.es, „Tres azulgranas en el Equipo Ideal de la Liga Asobal 2017/18“, 20. Juni 2018, abgerufen am 22. August 2024
  18. handball-world.news: Kreisläufer aus Barcelona wechselt zu Paris St. Germain, abgerufen am 8. Januar 2018
  19. a b fuechse.berlin: Europameister Morros wird ein Fuchs, abgerufen am 21. Juli 2021
  20. www.lnh.fr, www.lnh.fr/, abgerufen am 22. August 2024
  21. psg.fr, Viran Morros 23, abgerufen am 22. August 2024
  22. fuechse.berlin, „Viran Morros wechselt in die Schweiz“, 3. Mai 2022, abgerufen am 22. August 2024
  23. handball-world.news: Vertrag bei den Füchsen Berlin wird nicht verlängert: Viran Morros wechselt in die Schweiz abgerufen am 3. Mai 2022
  24. www.pfadi-winterthur.ch, „VIRAN MORROS GEHT ALS EINER VON UNS“, Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024
  25. a b as.com, „Virán Morros también cuelga la camiseta“, 21. August 2024, abgerufen am 22. August 2024
  26. www.rfebm.com, „Viran Morros, baja para lo que resta de Juegos Olímpicos“, 29. Juli 2021, abgerufen am 20. August 2024
  27. handball-world.news: Olympia-Aus für Füchse-Neuzugang Viran Morros, abgerufen am 29. Juli 2021
  28. www.rfebm.com, „Viran Morros y Marta Mangué entran al EHF Hall of Fame“, 4. Dezember 2024, abgerufen am 4. Dezember 2024