Die 5. Etappe der Vuelta a España 2022 fand am 24. August 2022 statt. Für einen weiteren Tag blieb die 77. Austragung des spanischen Etappenrennens im Baskenland und verlief entlang der Nordküste. Die Strecke führte dabei von Irun über 187,2 hüglige Kilometer nach Bilbao. Nach der Zielankunft hatten die Fahrer insgesamt 732,3 Kilometer absolviert, was 22,3 % der Gesamtdistanz der Rundfahrt entspricht.

5. Etappe der Vuelta a España 2022
Allgemeines
Etappe5. Etappe، Vuelta a España 2022
StreckentypMittelschwere Etappe Mittelschwere Etappe
Datum24. August 2022
Etappenlänge187,2 km
LandESP Spanien
StartIrun
ZielBilbao
Fahrer am Start179
Fahrer am Ziel179
Durchschnitts­geschwindigkeit43,98 km/h
Höhenmeter2.985 m
Ergebnis
1. ESP Marc Soler4 h 15 min 23 s
(UAE Team Emirates)
2. RSA Daryl Impey+ 4 s
3. GBR Fred Wright+ 4 s
CombativeESP Marc Soler
(UAE Team Emirates)
Stand in der Gesamtwertung
FührenderFRA Rudy Molard16 h 07 min 22 s
(Groupama-FDJ)
2. GBR Fred Wright+ 2 s
3. GER Nikias Arndt+ 1 min 09 s
weitere Wertungen
PunktewertungIRL Sam Bennett
(Bora-Hansgrohe)
BergwertungBergwertungMON Victor Langellotti
(Burgos-BH)
Weißes TrikotNachwuchswertungGBR Fred Wright
(Bahrain Victorious)
TeamwertungTeamwertungFRA Groupama-FDJ
◀4. Etappe6. Etappe▶
Dokumentation

Streckenführung

Bearbeiten

Vom Start weg ging es von Irun aus in Richtung Westen und die Fahrer erreichten nach rund zehn Kilometern San Sebastian. Auf der weiteren Fahrt Richtung Westen führte die Strecke entlang der Küste bis nach Deba, ehe es weiter ins Landesinnere ging. Nun folgten innerhalb von wenigen Kilometern mit dem Puerto de Gontzagarinaga (364 m) und dem Balcón de Bizkaia (433 m) zwei Bergwertungen der 3. Kategorie, die nach 95,6 und 102,4 Kilometern überquert wurden. Im Anschluss folgte eine längere Abfahrt, ehe die Straße erneut zu steigen begann und auf den Alto de Morga (332 m) führte, der ebenfalls mit der 3. Kategorie klassifiziert ist. Anschließend führte die Abfahrt nach Galdakao, wo die Fahrer einen 29,2 Kilometer langen Rundkurs erreichten, der rund zweimal absolviert werden musste. Auf jeder Runde stand der Alto del Vivero (410 m) auf dem Programm, der auf einer Länge von 4,6 Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 8 % aufweist und als Anstieg der 2. Kategorie klassifiziert ist. Im Anschluss folgte eine deutlich flachere Abfahrt, die die Fahrer auf den letzten 14,2 Kilometern nach Bilbao brachte. Bei der ersten Zieldurchfahrt, die 29,2 Kilometer vor dem Ziel erfolgte, wurde ein Zwischensprint ausgetragen und bei der zweiten Überquerung des Alto del Vivero wurden Bonussekunden vergeben. Das Ziel befand sich auf der Don Diego López Haroko Kale Nagusia kurz vor dem Federico Moyúa Plaza.[1][2]

Streckenübersicht
Ort Kilometer Länge (km) Höhe (m) Ø Steigung
Start Irun 0
Bergwertung (3. Kategorie) Puerto de Gontzagarinaga 095,6 5,3 364 4,5 %
Bergwertung (3. Kategorie) Balcón de Bizkaia 102,4 4,2 433 5,6 %
Bergwertung (3. Kategorie) Alto de Morga 125,4 8,6 332 3,5 %
Rundkurs Einfahrt Galdakao 139,4
Bergwertung (2. Kategorie) Alto del Vivero 144,0 4,6 410 8 %
Zwischensprint Bilbao 158,0
Bergwertung (2. Kategorie) Alto del Vivero 173,0 4,6 410 8 %
Bonussprint Alto del Vivero 173,0
Ziel Bilbao 187,2

Rennverlauf und Ergebnisse

Bearbeiten

Als einziger Fahrer ging Daan Hoole (Trek-Segafredo) aufgrund eines positiven COVID-19 Tests nicht an den Start. Die Anfangsphase war von mehreren Attacken geprägt, aus der jedoch keine Fluchtgruppe hervorging. Wenige Kilometer vor dem Fuß der ersten Steigung konnten sich schließlich neun Fahrer nach 72 gefahrenen Kilometern vom Hauptfeld absetzten. Kurz darauf folgte eine weitere Gruppe von fünf Fahrern, die zur Spitze des Rennens aufschließen konnte. Die endgültige Ausreißergruppe des Tages formierte sich auf dem ersten kategorisierten Anstieg, dem Puerto de Gontzagarinaga (364 m). In der Gruppe vertreten waren (geordnet nach dem bestplatzierten Fahrer in der Gesamtwertung eines Teams): Rudy Molard, Jake Stewart (beide Groupama-FDJ), Fred Wright (Bahrain Victorious), Nikias Arndt (DSM), Jonathan Caicedo (EF Education-EasyPost), Lawson Craddock (BikeExchange-Jayco), Jaakko Hänninen (AG2R Citroën), Roger Adrià (Kern Pharma), Wadim Pronski (Astana Qazaqstan), Anthony Delaplace (Arkéa-Samsic), Fausto Masnada (Quick-Step Alpha Vinyl), Gregor Mühlberger (Movistar), Alessandro De Marchi, Daryl Impey (beide Israel-Premier Tech), Ibai Azurmendi (Euskaltel-Euskadi), Victor Langellotti (Burgos-BH), Julius Johansen (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) und Kamil Małecki (Lotto Soudal). Zudem griff Marc Soler (UAE Team Emirates) im Anstieg an und versuchte allein zu der Ausreißergruppe aufzuschließen, was ihm rund 87 Kilometer vor dem Ziel gelang.

Die Punkte im Kampf um die Bergwertung auf dem Puerto de Gontzagarinaga (364 m) sicherte sich Victor Langellotti vor Roger Adrià und Rudy Molard. Auf dem anschließenden Anstieg des Balcón de Bizkaia (433 m), setzte sich erneut der Monegasse durch, der somit virtuell die Führung in der Bergwertung übernahm. Im Hauptfeld gestaltete das Team des Gesamtführenden Primož Roglič (Jumbo-Visma) die Tempoarbeit, wobei der Rückstand des Feldes zwischen drei und fünf Minuten pendelte. Rund 62 Kilometer vor dem Ziel wurde auf der Alto de Morga (332 m) erneut eine Bergwertung der 3. Kategorie abgenommen, die ebenfalls von Victor Langellotti gewonnen wurde. Einzig Roger Adrià zeigte Ambitionen im Kampf um die Bergpunkte, musste sich jedoch bei jeder Bergwertung mit Platz zwei begnügen. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel erfolgte die erste Auffahrt der Alto del Vivero (410 m), auf der die Spitzengruppe zu verfallen begann. Zwei Kilometer vor der Bergwertung griff Lawson Craddock an und löste sich gemeinsam mit Victor Langellotti von seinen Begleitern. Der US-Amerikaner überquerte die Kuppe des Anstiegs als erstes und ging gemeinsam mit seinem Begleiter in die Abfahrt. Dahinter folgten mehrere kleine Gruppen, die Rückstände von wenigen Sekunden aufwies. Nach der Abfahrt formierte sich eine neue 12 Fahrer umfassende Spitzengruppe, die den Zwischensprint bei der ersten Zieldurchfahrt in Bilbao mit einem Vorsprung von über fünf Minuten auf das Hauptfeld erreichte. Den Zwischensprint gewann Victor Langellotti vor Marc Soler und Fausto Masnada.

Noch vor dem Schlussanstieg kam es in der Spitzengruppe zu den ersten Angriffen. Jake Stewart konnte sich 24 Kilometer vor dem Ziel absetzten und erreichte den Fuß der Alto del Vivero mit einem Vorsprung von rund 30 Sekunden auf seine ehemaligen Fluchtgefährten. 16 Kilometer vor dem Ziel griff Marc Soler in der Steigung an und schloss einen Kilometer vor der Bergwertung zu Jake Stewart auf. Der Spanier passierte den Briten und erreichte die Kuppe mit einem Vorsprung von rund 10 Sekunden auf seine ersten Verfolger. Im Hauptfeld gab weiterhin das Team Jumbo-Visma das Tempo vor, wobei sie kein Interesse daran zeigten den Rückstand von rund vier Minuten auf die Ausreißer zu verringern, obwohl dies den Verlust des Führungstrikots zur Folge hatte. In der Abfahrt und den anschließenden flachen Kilometern formierte sich hinter Marc Soler eine zehn Fahrer umfassende Verfolgergruppe, die den Rückstand von wenigen Sekunden nicht schließen konnte. Da sich die Gruppe in der Nachführarbeit nicht einig war, kam es immer wieder zu Attacken von Fahrern, die versuchten allein zu dem Führenden aufzuschließen. Marc Soler erreichte den letzten Kilometer mit einem Vorsprung von nur wenigen Metern, konnte diesen jedoch bis ins Ziel behaupten. Im Sprint um die weiteren Plätze setzte sich Daryl Impey vor Fred Wright durch, der vier Bonussekunden holte. In der Gesamtwertung blieb Fred Wright jedoch zwei Sekunden hinter Rudy Molard, der das Ziel zeitgleich mit ihm auf dem vierten Platz erreichte und das Rote Trikot von Primož Roglič übernahm. Die Favoriten auf den Gesamtsieg kamen im Hauptfeld mit einem Rückstand von rund fünf Minuten an.

In der Gesamtwertung lag Rudy Molard nun zwei Sekunden vor Fred Wright und eine Minute und neuen Sekunden vor Nikias Arndt. Der erste Anwärter auf den Gesamtsieg, Primož Roglič, lag auf dem fünften Gesamtrang mit einem Rückstand von vier Minuten und neun Sekunden. In der Bergwertung übernahm Victor Langellotti die Führung von Joan Bou (Euskaltel-Euskadi), während Sam Bennett (Bora-hansgrohe) erneut das Grüne Trikot, des führenden in der Punktewertung, verteidigte. Der Gesamtzweite Fred Wright übernahm weiters das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers von Ethan Hayter (Ineos Grenadiers), der viel Zeit verlor und in der Gesamtwertung weit zurückfiel. Alle 179 gestarteten Fahrer erreichten das Ziel der Etappe.[3]

 Etappenergebnis
FahrerLandTeamZeit
1. Marc Soler    SpanienUAE Team Emirates4 h 15 min 23 s
2. Daryl Impey   SüdarfikaIsrael-Premier Tech+ 4 s
3. Fred Wright    Vereinigtes KönigreichBahrain Victorious+ 4 s
4. Rudy Molard    FrankreichGroupama-FDJ+ 4 s
5. Lawson Craddock   Vereinigte StaatenBikeExchange-Jayco+ 4 s
6. Nikias Arndt   DeutschlandTeam DSM+ 4 s
7. Victor Langellotti    MonacoBurgos-BH+ 4 s
8. Wadim Pronski   KasachstanAstana Qazaqstan Team+ 4 s
9. Gregor Mühlberger   ÖsterreichMovistar Team+ 4 s
10. Roger Adrià   SpanienEquipo Kern Pharma+ 4 s
Quelle: ProCyclingStats

Gesamtstände

Bearbeiten
 Gesamtwertung
FahrerLandTeamZeit
1. Rudy Molard    FrankreichGroupama-FDJ16 h 07 min 22 s
2. Fred Wright    Vereinigtes KönigreichBahrain Victorious+ 2 s
3. Nikias Arndt   DeutschlandTeam DSM+ 1 min 09 s
4. Lawson Craddock   Vereinigte StaatenBikeExchange-Jayco+ 2 min 27 s
5. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma+ 4 min 09 s
6. Sepp Kuss   Vereinigte StaatenJumbo-Visma+ 4 min 22 s
7. Pavel Sivakov   FrankreichIneos Grenadiers+ 4 min 35 s
8. Tao Geoghegan Hart   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers+ 4 min 35 s
9. Remco Evenepoel   BelgienQuick-Step Alpha Vinyl+ 4 min 36 s
10. Richard Carapaz   EcuadorIneos Grenadiers+ 4 min 42 s
Quelle: ProCyclingStats


 Punktewertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Sam Bennett    IrlandBora-Hansgrohe127 P.
2. Mads Pedersen   DänemarkTrek-Segafredo118 P.
3. Marc Soler    SpanienUAE Team Emirates47 P.
4. Pascal Ackermann   DeutschlandUAE Team Emirates34 P.
5. Tim Merlier   BelgienAlpecin-Deceuninck34 P.
6. Daniel McLay   Vereinigtes KönigreichArkéa-Samsic34 P.
7. Victor Langellotti    MonacoBurgos-BH33 P.
8. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma30 P.
9. Ethan Hayter   Vereinigtes KönigreichIneos Grenadiers30 P.
10. Nikias Arndt   DeutschlandTeam DSM28 P.


 Bergwertung
FahrerLandTeamPunkte
1. Victor Langellotti    MonacoBurgos-BH13 P.
2. Roger Adrià   SpanienEquipo Kern Pharma6 P.
3. Lawson Craddock   Vereinigte StaatenBikeExchange-Jayco5 P.
4. Marc Soler    SpanienUAE Team Emirates5 P.
5. Joan Bou   SpanienEuskaltel-Euskadi5 P.
6. Rudy Molard    FrankreichGroupama-FDJ4 P.
7. Primož Roglič   SlowenienJumbo-Visma3 P.
8. Julius van den Berg   NiederlandeEF Education-EasyPost3 P.
9. Jarrad Drizners   AustralienLotto-Soudal3 P.
10. Thomas De Gendt   BelgienLotto-Soudal2 P.


 Nachwuchswertung
FahrerLandTeamZeit
1. Fred Wright    Vereinigtes KönigreichBahrain Victorious16 h 07 min 24 s
2. Pavel Sivakov   FrankreichIneos Grenadiers+ 4 min 33 s
3. Remco Evenepoel   BelgienQuick-Step Alpha Vinyl+ 4 min 34 s
4. Carlos Rodríguez   SpanienIneos Grenadiers+ 4 min 40 s
5. João Almeida   PortugalUAE Team Emirates+ 5 min 00 s
6. Brandon McNulty   Vereinigte StaatenUAE Team Emirates+ 5 min 00 s
7. Juan Ayuso   SpanienUAE Team Emirates+ 5 min 00 s
8. Sergio Higuita   KolumbienBora-Hansgrohe+ 5 min 08 s
9. Gino Mäder   SchweizBahrain Victorious+ 5 min 09 s
10. Juan Pedro López   SpanienTrek-Segafredo+ 5 min 09 s


 Mannschaftswertung
TeamLandZeit
1. Groupama-FDJ    Frankreich47 h 40 min 10 s
2. UAE Team Emirates   Vereinigte Arabische Emirate+ 1 min 27 s
3. BikeExchange-Jayco   Australien+ 1 min 29 s
4. Movistar Team   Spanien+ 1 min 34 s
5. Bahrain Victorious   Bahrain+ 1 min 40 s
6. Quick-Step Alpha Vinyl   Belgien+ 2 min 12 s
7. Astana Qazaqstan Team   Kasachstan+ 2 min 22 s
8. Equipo Kern Pharma   Spanien+ 2 min 56 s
9. Burgos-BH   Spanien+ 3 min 34 s
10. Ineos Grenadiers   Vereinigtes Königreich+ 5 min 55 s


Ausgeschiedene Fahrer

Bearbeiten

Die folgenden Fahrer waren aus der Tour ausgeschieden:[4][5]

Sowohl die Alto de Morga (332 m) als auch der Alto del Vivero (410 m) sind Teil der 1. Etappe der Tour de France 2023, die in Bilbao gestartet wird. Während die Alto de Morga über dieselbe Straße befahren wird, nutzt die Organisation der Frankreich-Rundfahrt, jedoch die Auffahrt von Gumuzio, um auf die Alto del Vivero zu gelangen. Wie es sich bei der Tour de France gehört, werden beide Anstiege ins Französische übersetzt und als Côte de Morga und Côte de Vivero bezeichnet.[6]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Vuelta 2022 Route stage 5: Irún - Bilbao. Abgerufen am 7. August 2022 (englisch).
  2. Stage 5 - Irun > Bilbao - La Vuelta 2022. Abgerufen am 7. August 2022 (englisch).
  3. Soler rettet sich in Bilbao ins Ziel, Molards Plan geht auf | radsport-news.com. Abgerufen am 13. September 2022.
  4. Liste der ausgeschiedenen Fahrer. In: radsport-News.com. Abgerufen am 29. August 2022.
  5. Withdrawals. In: Lavuelta.es. Abgerufen am 29. August 2022.
  6. CyclingMagazine: Tour de France 2023: Grand Depart im Baskenland - Start in Bilbao. In: cyclingmagazine. 27. Januar 2022, abgerufen am 1. August 2022.