W. T. Preston

amerikanisches Schiff

Das Schiff W. T. Preston ist ein US-amerikanisches Arbeitsschiff, ein so genanntes Snagboat, eine Variante eines Kranschiffs zur Entfernung von großem Treibgut wie Baumstämmen aus Fahrrinnen von Flüssen. Das mit einer Dampfmaschine und einem Heckschaufelrad angetriebene Fahrzeug, Baujahr 1929, ist seit 1989 ein geschütztes Denkmal (National Historic Landmark)[2]. Es ist 1 von 2 verbliebenen Snagboats des United States Army Corps of Engineers und das einzige an der US-Westküste.[3]

W. T. Preston
Seitensicht der W. T. Preston, Zustand als Museumsobjekt
Seitensicht der W. T. Preston, Zustand als Museumsobjekt
Schiffsdaten
Flagge Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffstyp Heckraddampfer
Heimathafen Seattle (zuletzt)
Eigner USACE (zuletzt)
Stapellauf 1929 / Umbau 1939
Verbleib Museumsschiff
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 163 ft (49,8 m) m (Lüa)
Breite 34 ft 8,5 in (10,58 m) m
Tiefgang (max.) 3 ft 8 in (1,12 m) m
Vermessung 490 BRT
Maschinenanlage
Maschine 2 Dampfmaschinen, 1 Feuerrohrkessel, 12 Bar Druck
Maschinen­leistung 150 PS (110 kW)
Höchst­geschwindigkeit 12 kn (22 km/h)
Propeller 1
Ausstattung
Sonstiges
W. T. Preston (snagboat)
National Register of Historic Places
National Historic Landmark


W. T. Preston (Washington)
W. T. Preston (Washington)
Lage Anacortes
Koordinaten 48° 30′ 58″ N, 122° 36′ 33″ WKoordinaten: 48° 30′ 58″ N, 122° 36′ 33″ W
Architekt Lake Union Drydock Co.
Ins NRHP aufgenommen 16. März 1972[1]
Einweihung der Hiram-M.-Chittenden-Schleuse am 4. Juli 1917. Im Hintergrund ist die Swinomish zu sehen, welche Spenderin für viele Baugruppen der W. T. Preston war
Die Puget, der Nachfolger der W. T. Preston

Geschichte

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Die W. T. Preston wurde von Olympia bis Blaine eingesetzt und befuhr den Puget Sound und die Flüsse Skagit, Stillaguamish und Snohomish. Da nahezu untergetauchte treibende Baumstämme, Baumstümpfe und ähnliche Hindernisse eine Gefahr für Holzrumpfschiffe darstellen, deren Planken können bei einer Kollision durchschlagen werden, begann die US-Bundesregierung spezialisierte Kranschiffe zur Beseitigung dieser Hindernisse bauen zu lassen um so den Handel über Wasserwege zu erleichtern. Der Schiffsname W. T. Preston ehrt den einzigen zivilen Ingenieur, welcher für das Army Corps of Engineers zum Zeitpunkt des Baus im Jahr 1929 des Fahrzeugs tätig war. Der Dampfer benutzte die Hauptmaschine, ebenso wie viele Pumpen und andere Bauteile der Vorgängerin von 1914, Swinomish, welche wiederum der Ersatz der Skagit war, das erste Snagboat auf den Flüssen des Puget Sound.

In vielerlei Hinsicht ähnelt die W. T. Preston der Samson V, welche ein ehemaliges Snagboat des kanadischen Department of Public Works ist. Dieses Fahrzeug wird als Museum in New Westminster in British Columbia erhalten.

Ein Antrieb mittels Heckschaufelrad ist einfach und robust sowie oftmals dauerhafter als die damit verwendeten Holzrümpfe der Fahrzeuge mit niedrigem Tiefgang. Beim Bau der Samson V im Jahr 1937 wurden die Dampfmaschinen und eine Schaufelradwelle der Samson II aus dem Jahr 1905, Portalkrankomponenten der Samson III aus dem Jahr 1914 und die Dampfwinde der Samson IV aus dem Jahr 1924 wiederverwendet. Wie die W. T. Preston auch diente die Samson V der Pflege und Wartung der Wasserstraßen bis zu ihrer Außerdienststellung im Jahr 1980, zu diesem Zeitpunkt war sie der letzte Heckraddampfer in Betrieb in Kanada.

Die ursprüngliche W. T. Preston war ein 163 Fuß langes Fahrzeug mit hölzernen Rumpf, welches bis 1939 schweres Treibgut fischte, leichte Baggerarbeiten ausführte sowie andere Unterhaltungs- und Instandhaltungsarbeiten an Schifffahrtseinrichtungen des Puget Sounds betrieb. In diesem Jahr 1939 baute das United States Army Corps of Engineers (Pionierkorps der US-Armee) ein neues Fahrzeug auf einem geschweißten Schiffsrumpf auf und transferierte dafür das Heckschaufelrad, die Dampfmaschine, den Schornstein, Ausrüstung des Vorschiffs und andere Baugruppen auf diese zweite W. T. Preston. Die Aufgaben des Schiffs änderten sich im Verlauf der Zeit. Mit dem Rückgang der Bedeutung der Wasserstraßen für Warentransporte wuchs die Zahl der Baggereinsätze. Weiter wurde die Preston zur Feuerbekämpfung und allgemeine Unterhaltungsarbeiten herangezogen. Im Verlauf ihrer Einsatzjahre hob sie sogar einen versunkenen Bomber und mehrere PKW.

Das Army Corps of Engineers betrieb die W. T. Preston auf dem Puget Sound ab der Hiram-M.-Chittenden-Schleuse in Seattle für über 40 Jahre. Das Fahrzeug wurde 1981 außer Dienst gestellt. Sein Ersatz, die Puget, wird seitdem ebenfalls von diesem Liegeplatz an der Schleuse eingesetzt.

Snagboat Heritage Center

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Das Snagboat Heritage Center

Die W. T. Preston ist heutzutage ein an Land befindliches Denkmal, National Historic Landmark, in der Nähe von Cap Sante und Anacortes. Weiterhin steht sie auch auf der Denkmalliste (City historic landmark) von ihrer ehemaligen Stützpunktstadt Seattle. Das Fahrzeug wird museal durch das City of Anacortes' City Museum erhalten. Im Jahr 2005 wurde das Snagboat Heritage Center unmittelbar nördlich von der W. T. Preston erbaut. Das Gebäude dient als Erlebnismuseum und beherbergt Artefakte, Modelle, Karten, weitere historische Texte und Informationenzum Thema der Snagboats, welche zum Erhalt der Wasserstraßen des Gebiets dienten.[4]

Einzelnachweise

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  1. National Register Information System. In: National Register of Historic Places. National Park Service, abgerufen am 23. Januar 2007 (englisch).
  2. W.T. PRESTON (Snagboat). In: National Historic Landmarks Program. National Park Service, abgerufen am 26. Juni 2008 (englisch).
  3. NHL nomination for W. T. Preston (snagboat). (PDF) National Park Service, abgerufen am 1. Juli 2024 (englisch).
  4. W.T. Preston and Maritime Heritage Center. In: Anacortes History Museum and Maritime Heritage Center. City of Anacortes, abgerufen am 26. September 2012 (englisch).
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Commons: W. T. Preston (ship, 1929) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien